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Eigenschaften

  • immergrüne, weiche Nadeln
  • schöner Kontrast von Laub, Zapfen und Rinde
  • Rinde blättert in langen Streifen ab
  • pflegeleicht und gut schnittverträglich
  • Jungpflanzen frostempfindlich, im Alter winterhart

Sicheltanne

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Die Pflanzengattung der Cryptomeria gehört zur Familie der Zypressengewächse (bot. Cupressaceae). Diese steht innerhalb der Koniferen (Coniferales). Sie ist monotypisch, da ihr weltweit nur eine Art, die Sicheltanne (Cryptomeria japonica), untersteht. Gebräuchliche Synonyme sind Japanische Sicheltanne, Japanische Zeder und Japanzeder.

Ableiten lässt sich der Name Cryptomeria von den griechischen Wörtern 'kryptos' (verborgen) und 'mereia' (Teil). Dies nimmt Bezug auf die durch die Zapfenschuppen im Verborgen liegenden Samen. Ihren deutschen Namen verdankt die Sicheltanne der sichelförmigen Krümmung ihrer Nadeln, die einem Halbmond ähneln. In Japan ist die Konifere unter dem Namen 'Sugi' bekannt. Heilpraktiker verwenden die aus ihren Zweigspitzen und Nadeln gewonnenen ätherischen Öle. Sie verströmen beim Räuchern einen intensiven, frischen, holzig-grünen Duft. Diese Öle wirken stärkend, reinigend und harmonisierend. Einer Studie zufolge zeigen sie eine positive Wirkung gegenüber schädlichen Mundbakterien, Hautbakterien sowie Entzündungen.

Blatt

Die schwach bis deutlich halbmondförmig gekrümmten und lang zugespitzten Nadeln der Gattung Cryptomeria sind frischgrün bis dunkelgrün. Sie werden bis zu 3 Zentimeter lang. In mehreren Reihen schrauben sie sich spiralig um die langen, schlanken Zweige. Da sie nicht stechen, sind sie angenehm anzufassen. Im Winter präsentieren sie sich violettgrün bis rotbraun. Sie fallen nach drei bis fünf Jahren zusammen mit den Trieben vom Baum.

Blüte

Wie die meisten Koniferen ist die Sicheltanne einhäusig. Sie trägt sowohl weibliche als auch männliche Blüten auf ein und derselben Pflanze. Als getrenntgeschlechtliche Art verteilen sich bei ihr die Geschlechter auf zwei Organe. Dadurch sind die Blüten entweder rein männlich oder rein weiblich. Ihre männlichen Blüten (Kätzchen) trägt die Sicheltanne an den jungen Trieben. Ährenförmig stehen sie in Gruppen an den Zweigenden oder auch einzeln in den Achseln von Nadelblättern. Sie haben eine blassgelbe Farbe und sind rund sieben Millimeter lang. Die sich daraus entwickelnden Zapfen zeigen sich zunächst grün, im reifen Zustand gelb bis orange.

Die kugelförmigen weiblichen Blütenstände erscheinen Ende Februar bis Anfang März und wachsen gelbgrün einzeln an der Spitze kurzer Triebe. Nach dem erfolgten Bestäuben durch den Wind drehen sich die heranwachsenden Zapfen, die anfangs kleinen grünen Rosetten ähneln, nach oben. In ausgereiftem Zustand sind die kugeligen und an aufwärts gekrümmten Stielen sitzenden Zapfen braun. Nur zwei bis drei Zentimeter groß, sind sie erstaunlich klein. Aufgebaut sind sie aus 15 bis 30 schildartigen Schuppen, von denen jede einzelne fünf bis sechs kurze, gebogene Dornen aufweist. Diese Dornen geben den Zapfen eine raue Oberfläche.

Frucht

In den aus den weiblichen Blüten hervorgehenden kegelförmigen Zapfen entwickeln sich pro Schuppe zwei bis sechs Samen mit einer Länge von fünf bis sechs Millimetern. Sie reifen im Oktober und November des Jahres der Bestäubung. Schließlich sind sie dunkel- bis rotbraun, abgeflacht und schmal geflügelt. Die leeren Zapfen stößt die Sicheltanne frühestens im nächsten Jahr ab.

Wuchs

Vielen Augen schmeichelt die immergrüne Sicheltanne vor allem mit ihrem pyramidalen Wuchs und ihrer schlanken, kegelförmigen sowie dicht beasteten Krone. Während die Konifere in ihrer Heimat Japan eine Wuchshöhe von bis zu 50 Metern erreicht, finden sich in Mitteleuropa Exemplare mit einer maximalen Höhe von rund 20 Metern.
In Asien erreicht der Stamm einen Durchmesser von bis zu zwei Metern. Hierzulande ist ein Durchmesser von rund 60 Zentimetern üblich. In jungen Jahren zeigen sich die Pflanzen extrem wuchsfreudig. So liegt der Jahreszuwachs gut und gerne bei 80 Zentimetern. Umgeben ist die Konifere von einer dicken, weichen und längsgefurchten Borke. Diese ist bei jungen Sicheltannen orange bis leuchtend rotbraun und bei älteren Individuen eher dunkelbraun. Sie löst sich in langen, dünnen Streifen ab.

Standort

Ein optimales Wachstum ist der Sicheltanne in vollsonnigen bis leicht absonnigen, etwas geschützten Lagen möglich. Wohl fühlt sie sich in einem wintermilden Klima mit hohen Niederschlägen und sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Sind diese Bedingungen gegeben, erweist sie sich als wuchsfreudig. An den Boden stellt die Sicheltanne ähnliche Ansprüche wie Rhododendron. Idealerweise ist er leicht, gleichmäßig feucht und humos, sauer und nicht zu nährstoffreich. In zu guten Böden verankert die Konifere schlecht und ist dadurch windwurfgefährdet. Während sich Jungpflanzen gegenüber Wintersonne und Frost empfindlich zeigen, sind ausreichend verholzte Exemplare in Mitteleuropa gut frosthart.

Verbreitung

Wie es das Synonym Japanische Sicheltanne vermuten lässt, ist die Gattung in Japan heimisch. Auch in Südchina kommt sie auf natürliche Art vor. Wo genau die Sicheltanne ursprünglich verbreitet ist, lässt sich allerdings nicht mit Gewissheit sagen, da sie in Japan eine seit langer Zeit intensiv genutzte Forstkultur darstellt. Hier nimmt sie fast die Hälfte der gesamten Forstfläche ein. Auf der Insel Yakushima finden sich die ältesten Bestände. Sie gedeihen in Höhenlagen zwischen 1000 und 1500 Metern mit jährlichen Niederschlägen von bis zu 4000 Millimetern. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Einfuhr von Samen in Mitteleuropa, wo sie allerdings nur wenig Aufmerksamkeit erhielt. In der Folge sind die Pflanzen in Parks und Gärten seltener anzutreffen.

Nutzung

In ihrer Heimat Japan kommt der Sicheltanne als Forstbaum eine hohe Bedeutung zu. Ihr Holz ist als Bauholz für traditionelle japanische Häuser, Telegrafenmasten und Bahnschwellen sehr gefragt. Auch aufgrund der rotbraunen Farbe kommt das Holz in der Möbelindustrie zum Tragen. Traditionell sind Sake-Fässer aus dem Sugi-Holz gefertigt. Der in ihnen reifende japanische Reiswein zeichnet sich infolgedessen durch ein harzig-holziges Aroma aus. Für einfache Behausungen fungiert die Rinde als Dachmaterial.

Aufgrund ihres majestätischen Aussehens zählt die Sicheltanne zu den heiligen Bäumen und gilt als wichtigster Tempelbaum Japans. Mit bis zu 45 Meter hohen Sicheltannen bestandene Alleen zählen zu den berühmtesten weltweit. Insbesondere im Alter wirken die Nadelbäume sehr dekorativ und lassen sich als Solitärpflanze von allen Seiten bewundern. Als Unterpflanzung eignen sich säureliebende Gehölze. Sie profitieren von den herabfallenden trockenen Zweigen, die sich langsam zersetzen und eine Rohhumus-Schicht bilden.

Pflege/Schnitt

Sofern Niederschläge ausbleiben, ist die Sicheltanne zu wässern. Dies geschieht idealerweise bei fehlender Sonneneinstrahlung, um den Lupeneffekt zu vermeiden. Da die Jungpflanzen frostempfindlich sind, empfiehlt es sich, sie mit einem leichten Winterschutz zu versehen. Ein Schnitt ist in der Regel nicht erforderlich, doch toleriert die Sicheltanne selbst einen radikalen Verjüngungsschnitt.

Krankheiten/Schädlinge

Die Sicheltanne zeigt eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

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