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Eigenschaften

  • krautige Schwimmblattpflanzen
  • wasserreinigende Funktion
  • durchgängig blühend Juni bis September
  • schwimmfähige Samen
  • winterhart

Seekannen

Gattung Nymphoides ab €11.10 kaufen
     
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Die Pflanzengattung der Seekannen (bot. Nymphoides) zählt zur Familie der Fieberkleegewächse (Menyantahceae). Als Gattung umfasst sie weltweit über 40 Arten. Ihr Erscheinungsbild ähnelt dem der Seerosen (Nymphaea). Anders als fälschlicherweise häufig angenommen, besteht zwischen beiden Arten keine Verwandtschaft.

Seekannen erweisen sich als ausdauernd und robust. Mehrjährig verzaubern sie das Auge des Betrachters jedes Jahr aufs Neue. Es handelt sich um krautige Schwimmblattpflanzen, die sich teppichartig über Teiche und Seen ausbreiten. Sie verfügen über Rhizome, von denen stängelartige Ausläufer (Stolonen) ausgehen. Entlang der Stängel finden sich Hydropoten, die überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser filtern. Das Ergebnis ist ein Naturparadies mit Wasser von reinster Qualität. Besonders Fische, Vögel und andere Wassertiere profitieren davon.
In unseren Breiten ist die europäische Seekanne (Nymphoides peltate) eine der meist geschätzten Teichpflanzen. Mit ihrem starken Wuchs eignet sie sich vor allem für mittelgroße Teiche. Ihre gelben Blütenpracht lässt sich in den Monaten Juni bis September bewundern. Aufgrund ihrer reinigenden Eigenschaften und der Gefahr durch kahlfressende Teichschnecken steht sie in Deutschland unter Naturschutz.

Blatt

Seekannen besitzen zwei Arten von Blättern: Unterwasserblätter in der Wachstumsphase und Schwimmblätter als ausgewachsene Pflanzen. Die kurzen Unterwasserblätter sind von strahlend hellgrüner Farbe. Ihre weiche Beschaffenheit macht sie anfällig für Schneckenfraß. Abhängig von der Art, beträgt der Durchmesser der rundlichen, herzförmigen Schwimmblätter zwischen 5 und 30 Zentimeter. Die Oberseite ist glänzend, glatt und grün, die Unterseite von rötlich-brauner Farbe.

Blüte

Die Grundform der zwittrigen Blüten ist trichterförmig und fünflappig. Selten treten bei bestimmten Arten vier oder sechs Kronblätter auf. Die Ränder der Blätter erscheinen leicht gewellt, fein gefranst, breit geflügelt, unregelmäßig eingeschnitten oder zottig behaart. In ihrem Innern befindet sich ein Kreis mit fünf freien, fruchtbaren Staubblättern. An der Basis verwachsen sind die fünf Kelchblätter.
Auf dem Wasser bilden sie einen weitläufigen Blütenteppich. Umgeben von den treibenden Schwimmblättern schiebt sich der lange, flutende Blütenstiel aus dem Wasser. Die Farbe der Blüte changiert artabhängig zwischen gelb und weiß. Ihre Pracht lässt sich einen Tag lang bewundern, ehe die Blüte verwelkt.

Frucht

Eingebettet zwischen den fünf Staubblättern befinden sich fünf Drüsen. Der Fruchtknoten steht auf dem Blütenboden, oberhalb des Ansatzes der Kelchblätter. Sein Griffel endet in einer zwei- bis dreilappigen Narbe. Dort vollzieht sich die Bildung der Kapselfrüchte, die sich durch eine große Anzahl Samen auszeichnen. Aufgrund des Borstensaums und der flachen Form treiben sie auf dem Wasser, wo sie sich mit anderen Samen verketten.

Die Verbreitung erfolgt mittels Fruchtkapseln. Darin ist der wertvolle Samen sicher verwahrt. Mit Luft gefüllte Kammern ermöglichen einen reibungslosen Transport über Wasser. Auf diese Weise bleibt der Samen lange schwimmfähig. Der Borstensaum sorgt dafür, dass er sich mit anderen Samen verkettet und im Gefieder von Wasservögel haftet. Sie transportieren ihn über weite Strecken und tragen damit entscheidend zur Vermehrung bei. Insekten leisten ebenfalls ihren Beitrag, indem sie die Blüten klassisch bestäuben.

Wuchs

Die Arten der Nymphoides verfügen über einen natürlichen und kräftigen Wuchs. Es handelt sich um mehrjährige und langlebige Wasserpflanzen. Ihre kräftigen Rhizome verankern sich fest im Teichboden, die Schwimmblätter gleiten auf dem Wasser. Daher spielen bei der Standortwahl Boden- und Wasserqualität gleichermaßen eine Rolle.

Rhizome oder Samen lassen sich in einem Blumentopf mit feuchter Erde züchten und ab April / Mai am gewählten Standort platzieren. Die jungen Pflanzen sind am besten im halbschattigen, seichten Uferbereich anzusiedeln. Optimal ist eine Wassertiefe von zehn Zentimetern. Ein Pflanzkorb beschleunigt das Wachstum. Alternativ überlassen Gärtner den eigenwilligen Seekannen die Standortwahl. Sie suchen sich ihren Lieblingsplatz und bilden dort unter günstigen Bedingungen ab Juni erste Blüten.
Winterhart überstehen sie die kalte Jahreszeit ohne Schaden, sodass sich das Wachstum im zweiten Jahr ungehindert fortsetzt.

Standort

Seekannen zeichnen sich dadurch aus, dass sie unempfindlich auf Schwankungen des Wasserspiegels reagieren. Sie bevorzugen sonnige, warme Orte und gedeihen sowohl in stehenden als auch träge fließenden Gewässern. Als ideal gilt ein Pegelstand von 60 Zentimetern. Der ideale Boden ist schlammig und das Wasser ausreichend nährstoffreich. Längere Trockenphasen schädigen die Pflanze nicht. Um Trockenschäden zu vermeiden, reduzieren Seekannen vorbeugend ihre Vitalität und sparen sich so eine Menge Energie.

Nutzung

Seekannen sind weit verbreitet und sowohl in gemäßigten als auch tropischen Zonen anzutreffen. In Europa dominiert Nymphoides peltate. In Florida findet sich Nymphoides aquatica, die aufgrund ihrer grünlichen, bananenförmigen Speicherorgane den Name Unterwasserbanane trägt. In afrikanischen Ländern wie Nigeria, Tschad und Senegal gedeiht Nymphoides ezannoi, die in einer einzigen Kapsel bis zu 20 Samen enthält. Auch in Asien kommen Unterarten vor. Da wäre zum einen die Indische Seekanne (Nymphoides Indica) mit zottig behaarten Kronblättern und zum anderen Nymphoides spec. 'Taiwan'. Diese Unterart bildet überhaupt ungern Blüten.

Die großen Schwimmblätter spenden reichlich Schatten. Dies hilft bei beim Kühlen überhitzter Teichanlagen. Außerdem erweisen sich die reinigenden Eigenschaften der Pflanze als vorteilhaft. Gartenteiche werden zu einer Wohlfühloase mit kristallklarem Wasser.

Pflege/Schnitt

Die Pflege von Seekannen gestaltet sich unkompliziert. Als Pflanzensubstrat bietet sich Seerosenerde an. Alternativ eignet sich ein Gemisch aus Sand und lehmiger Erde. Zur Vermehrung Adventivpflanzen, Rhizomen oder ausgewachsene Schwimmblätter auf feuchten Boden eindrücken. Hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigt das Entstehen von Wurzeln. Unabhängig davon vermehrt sich die Seekanne selbstständig durch Samen.

Seekannen gelten als pflegeleicht. Unter günstigen Umweltbedingungen wuchern sie stark. Um eine unerwünschte Algenblüte zu vermeiden, ist aufs Düngen zu verzichten. Mehrjährig und winterhart hält die Seekanne kühlen Temperaturen mühelos stand. Im Herbst sinken die Pflanzen ab, um auf dem Teichgrund zu überwintern, ehe sie im Frühjahr in neuer Pracht erblühen. Eine zweite Aussaat ist nicht notwendig. Starkes Wuchern im Sommer lässt sich abschneiden. Verwelkte Blüten und Blätter sind regelmäßig zu säubern.

Krankheiten/Schädlinge

Ein Grund für die Beliebtheit der Seekanne in Gärten ist ihr robustes Wesen, das sie unempfindlich gegenüber Schädlingen und Krankheiten macht. Allerdings gibt es wenige Ausnahmen. Einerseits stellt sie eine willkommene Nahrungsquelle für hungrige Teichschnecken dar. Sie fallen gierig über junge grüne Triebe her und haben dafür gesorgt, dass die Seekanne in Deutschland auf der Liste der bedrohten Arten steht.
Andererseits ist ihre Ähnlichkeit zur Seerose ein Verhängnis. Bei warmen Temperaturen fallen schwarze Seerosen-Blattläuse über die Pflanzen her, um an den nahrhaften Pflanzensaft zu gelangen. Zum Bekämpfen sind befallene Stellen mit Wasser abzubrausen. Ebenso bewährt sich Schachtelhalm-Extrakt. Zum Erhalten der Wasserqualität ist auf chemische Mittel zu verzichten.

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