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Eigenschaften

  • kleine Sträucher
  • immergrün
  • winterhart
  • viele kleine Blüten
  • Honigdrüsen

Schuppenheiden

Gattung Cassiope
     
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Die Schuppenheiden (bot. Cassiope) sind verholzende, immergrüne Pflanzen. Sie sind Bedecktsamer und deshalb Teil der Basalen Ordnung Kerneudikotyledonen. Die Gruppe teilt sich in zwei große Gruppen auf. Die Cassiope ordnen sich nach ihrem Blütenaufbau den Asteriden zu. Darin bilden sie eine eigene Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales). Ihre Familie sind die Heidekrautgewächse (Ericaceae) in der Unterfamilie der Cassiopoideae. Hier versammeln sich alle Schuppenheiden und bilden als Einzige die Gattung Cassiopoideae.

Schuppenheiden sind in der kalten, gemäßigten Klimazone der nördlichen Erdhalbkugel Zuhause. Die Listen enthalten meistens zwölf, manchmal siebzehn Arten. Die Art Cassiope tetragona weist alle spezifischen Eigenschaften der Gattung auf. Mithilfe einer solchen Typusart beschreiben Botaniker die Besonderheiten der Pflanzengattung. Entsprechend dieser Kriterien gehören nach der neuen Systematik zwei Arten nicht mehr zur Gattung. 2009 wurde die neue Ordnung der Pflanzen durch die Angiosperm Phylogeny Group veröffentlicht.

Blatt

Schuppenheiden besitzen kleine Laubblätter. Sie sind grün oder graugrün, mit einer Blattspreite und ohne Stiel. Die Blattspreiten sind ledrig und meistens zugespitzt. Die Blätter haben glatte, manchmal gefranste Ränder. Einige Arten besitzen Wimpern. Die kleinen Haare sind bündelig angeordnet. Blattober- und -unterseiten sind kahl. Blattnerven sind meistens nicht erkennbar. Die Blattspreiten erscheinen flach, bei manchen Arten rollen sie sich nach außen ein. Die Blätter wirken wie kleine Schuppen und stehen eng, meistens schuppenartig, übereinander. Angeordnet sind die Laubblätter stets kreuzgegenständig in vier Reihen und liegen eng am Stängel an. Die Zweige erhalten ein vierkantiges Profil. Wegen der Blattform und ihrer Anordnung tragen die Schuppenheiden ihren Namen.

Blüte

Die Blüten der Schuppenheiden sind meistens fünfzählig. Ihre Länge liegt zwischen fünf und fünfzehn Millimeter. Der Durchmesser hat die gleiche Größe. Die Blütenteile sind um eine Mittelachse (radiärsymmetrisch) aufgebaut. Sie sind zwittrig. Vorhanden sind Tragblätter, und Kelchblätter. Die fünf zwei bis drei Millimeter großen Kelchblätter sind frei, anfangs grün, später rot und und zur Fruchtreife rötlich-braun. Sie sind schuppenförmig und schützen später die Frucht. Fünf Kronblätter sind miteinander verwachsen und bilden eine kleine Glocke. Sie haben fünf Kronlappen, sind zurückgebogen und betonen die Glockenform. Die zehn Staubblätter sind kürzer als die Krone und haben abgeflachte Staubfäden.

Die Blüten stehen auf Blütenstielen. Je nach Art sind diese kurz oder bis zu zehn Zentimeter lang, einzeln oder zu zweit in den Blattachsen angeordnet. Manche Arten bilden kleine Trauben an den Zweigspitzen. Kurze Haare bedecken die Blütenstiele. Während der Fruchtreife verlängern sich die Haare. Die Blütenstiele sind manchmal rot gefärbt. Die Blüte besitzt an ihrem Grund Honigdrüsen. Die Farbskala der Blüten variiert zwischen weiß, rosa und rot. Weiße Blüten sind manchmal rot überhaucht. Je nach Art und Standort liegt die Blütezeit in Europa zwischen April und Mai oder zwischen Juli und August.

Frucht

Der oberständige Fruchtknoten besteht aus fünf Fruchtblättern. Die Samenanlagen sind zahlreich. Es entwickelt sich eine fünfteilige, rundliche Kapselfrucht . Ihr Durchmesser beträgt rund vier Millimeter. Jedes der Fächer ist an der Spitze zweispaltig und öffnet sich bei Fruchtreife mit fünf Zähnen. Die Samen sind gelblich oder braun, sehr klein und sie besitzen keine Flügel.

Wuchs

Die Schuppenheiden sind kleine Sträucher. Oft sind es Zwergsträucher. Die Pflanzen erreichen eine Höhe zwischen zehn und dreißig Zentimeter. Sie sind immergrün und wachsen auf der gesamten Nordhalbkugel im Bereich der Tundra-Zone. Ihre Form ist aufrecht, manchmal niederliegend oder kriechend. Manche Arten bilden durch ihre gebogenen Zweige niedrige, polsterartige Formen. Einige Arten entwickeln lange Triebe. Andere präsentieren sich als lockerer, kleiner Strauch. Manche wirken steif und sparrig. Ihre Äste sind bei allen Arten stark verzweigt. Die niederliegenden Arten vermehren sich durch Bewurzelung der Zweige.

Standort

Die Schuppenheiden sind kalktolerant. In Skandinavien wachsen sie auf den Felsen der Fjorde. Einige Arten gedeihen in trockenen, sandigen Landschaften. Sie benötigen ausreichend Bodenfeuchte oder feuchte Luft. Halbschatten bekommt ihnen besser als volle Sonne. Die Pflanzen bilden an geeigneten Standorten dichte Bestände.

Verbreitung

Die Pflanzen der Gattung Cassiope wachsen in den Bereichen der Waldtundra und in den Nadelwaldzonen. Entsprechend endet die Wachstumsgrenze nach Norden mit der Tundra. Nach Süden grenzen die Vegetationszonen der Schuppenheide in den Wald- und Mischwäldern an trockene oder feuchte Steppen. Entwickelt haben sich die Pflanzen in Japan, dem Himalaya, Russland oder im westlichen Nordamerika. Ein Schwerpunkt liegt in China. Hier haben sich elf Arten ausgebildet. Davon sind sechs nur hier heimisch (endemisch). In Europa kommen zwei Arten, beispielsweise in Finnland, vor. Dazu zählt die Bärlappähnliche Schuppenheide.

Nutzung

Aus einigen Arten der Schuppenheide sind Zierpflanzen entstanden. Es sind Auslesen, manchmal Züchtungen. Die Typuspflanze Cassiope tetragona, die Zypressen-Schuppenheide, ist im Ziergarten häufig unter dem Namen Maiglöckchenheide anzutreffen. Elf weitere Arten sind gärtnerisch interessant. Schuppenheiden sind durch ihren niedrigen Wuchs gut für Steingärten geeignet. Der einzelne Habitus kommt besonders schön zwischen größeren Felssteinen zur Geltung. Ihren ganzen Charme entfalten die Arten Cassiope in kleinen Gruppen. Zwischen Geröll, Natursteinen und an niedrigen Hängen entstehen interessante Pflanzenbilder. Bei einer Pflanzung unterschiedlicher Arten Schuppenheide reicht die Blütezeit von Mai bis August.

Die Cassiope ergänzen eine Fläche mit unterschiedlichen Erikagewächsen, wie beispielsweise dem gemeinen Heidekraut. Unter lichten, hohen Bäumen, am Waldsaum oder neben Hecken entstehen duftende Bodenteppiche. Durch die verschiedenartige Struktur der Erikagewächse entsteht ein attraktives Bild.

Steinig, trocken, leicht feuchte Erde und etwas Schatten. Diese Kombination kommt häufig in den Pflanzgefäßen von Ruhezonen in Gewerbe- oder Wohngebieten vor. Die niedrigen Schuppenheiden eignen sich für derartige Standorte ausgezeichnet. In Partnerschaft mit Birken oder lockeren Ziersträuchern, höheren Erikasorten und Freilandalpenveilchen bringen sie während des ganzen Jahres Natur in die Stadt. Ihre grazilen Blüten und die dichten Blütenpolster fesseln den Blick. Von den kleinen Sträuchern geht eine ungewöhnliche Anziehungskraft aus. Vor allem die reinweißen Blüten von Arten und Sorten der Schuppenheide fallen auf.

Pflege/Schnitt

Als Pflanzsubstrat ist ein Boden aus Humus, Sand und kleinen Steinen geeignet. In Kultur gedeihen die Pflanzen besser als auf kalkfreien Böden. Eine Ausnahme ist die Cassiope tetragona, die gerne auf kalkhaltigen Standorten wächst. Günstig ist ein leicht feuchter Untergrund und eine leichte Beschattung während des ganzen Jahres. In kalten, schneefreien Wintern benötigen die Schuppenheiden einen Winterschutz. Reisig oder Fichtenzweige schützen die immergrünen Blätter vor Frostschäden. An frostfreien Tagen ist leichtes Wässern zu empfehlen.

Pflanzen innerhalb der Gattung Schuppenheiden Cassiope

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