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Eigenschaften

  • formenreiche Gattung
  • Rankpflanzen, die mit ihren Trieben klettern
  • wachsen auf einem frischen bis feuchten Boden
  • bevorzugen helle Standorte
  • Sorten mit auffällig gezeichneten Blättern

Scheinreben

Gattung Ampelopsis
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Die Scheinreben (bot. Ampelopsis) stellen eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Weinrebengewächse (bot. Vitaceae) dar. Je nach Quelle umfasst die Gattung zwischen 25 und 30 Arten. Ampelopsis elegans ist die am häufigsten kultivierte Art in Gärten.

Die Blätter der Scheinreben erinnern an Wilden Wein (bot. Parthenocissus quinquefolia). Anders als die Weinreben entwickeln Scheinreben keine Haftscheiben. Sie klettern mit Hilfe ihrer Sprossachsen in die Höhe. Im Herbst tragen die Pflanzen leuchtende Fruchtstände, die einen Kontrast zu den herbstlich verfärbten Blättern bilden. Die Früchte sind in den unterschiedlichsten Blautönen eingefärbt und bilden einen dekorativen Blickpunkt. Scheinreben tragen unscheinbare Blüten, die dicht gedrängt in Blütenständen zusammenstehen. Sie überzeugen mehr durch ihr Blattwerk und zieren in Gärten Pergolen und Geländer. Sie klettern an Gebäudefassaden empor und sind ein wertvolles Gehölz für Vögel, die im dichten Geäst brüten und sich vor Feinden verstecken.

Blatt

Scheinreben bilden je nach Art unterschiedlich ausgeformte Blätter. Das Formenspektrum der Blätter reicht von einfach über gefiedert bis hin zu gefingert. Sie besitzen einen gesägten oder gekerbten Blattrand. Die Arten mit gefingerten Blättern erinnern in ihrer Gestalt an die Jungfernreben (bot. Parthenocissus). Es gibt Arten mit dreilappigen Blättern, die aussehen wie die Blätter vom Ahorn (bot. Acer). Die Blätter der Scheinreben wachsen bis zu zehn Zentimeter lang. Die Blätter der Wildformen sind grün gefärbt. Zuchtformen tragen bunt marmorierte Blätter mit weißen, rosafarbenen oder hellgrünen Zeichnungen.

Blüte

Ampelopsis-Arten tragen dichte Blütenstände, die an die schirmförmig herabhängenden Blütenstände der Holunder-Sträuche (bot. Sambucus) erinnern. Die Einzelblüten folgen einem fünfzähligen Aufbau und sind radiärsymmetrisch. Der Kelch setzt sich aus fünf Blättern zusammen, die eine tellerförmige Gestalt entwickeln. Sie umschließen fünf frei stehende Kronblätter, die am unteren Ende eine gut entwickelte Blütenröhre formen. Der Rand der Blütenröhre ist wallartig ausgeprägt. Im Blütenzentrum sitzen fünf Staubblätter. Griffel sind deutlich in der Blütenmitte erkennbar. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Juli. In dieser Zeit sind Schmetterlinge häufige Gäste an den Blüten. Sie ernähren sich vom Nektar und suchen Schutz an der Pflanze.

Frucht

Scheinreben tragen im Herbst zahlreiche Beerenfrüchte. Sie sind kugelrund und im frühen Stadium rötlich gefärbt. Mit zunehmender Reife färben sich die Früchte tief blau-schwarz. Zuchtformen tragen auffällig gefärbte Früchte, deren Farbspektrum von Blau über Violett zu Pink reicht. Eine Beere enthält bis zu vier Samen, die in ihrer Gestalt verkehrt-eiförmig erscheinen. An ihrer Basis sind sie schnabelartig ausgezogen. Die Spitze ist abgerundet. Scheinreben sind auf eine Verbreitung durch Tiere spezialisiert. Ihre Beerenfrüchte locken Vögel an, die die Früchte fressen und die Samen an anderen Standorten ausscheiden. Die reichen Fruchtstände machen Scheinreben zu wertvollen Vogelgehölzen. Im Winter bieten die Kletterpflanzen den Vögeln eine wichtige Nahrungsquelle.

Wuchs

Ampelopsis-Arten wachsen als verholzende Kletterpflanzen. Sie entwickeln keine Haftscheiben, mit denen sie sich an verschiedenen Oberflächen festhalten. Zum Klettern dienen die Pflanzenteile. Der verholzende Stamm der Lianen schlängelt sich an Bäumen, Mauern und Rankhilfen nach oben, damit die Blätter optimale Lichtverhältnisse für die Photosynthese bekommen. Die maximale Wuchshöhe der Rankpflanzen liegt bei vier bis sechs Metern. Einige Sorten wachsen bis zu acht Meter in die Höhe. Sie sind wuchsfreudig und überwuchern unter geeigneten Bedingungen andere Bäume und Sträucher, die als Rankhilfe dienen. Die Pflanzen bilden ein tief in die Erde reichendes Wurzelwerk aus.

Standort

Scheinreben wachsen auf einem humosen Boden, der frische bis mäßig feuchte Bedingungen aufweist. Die Wurzeln reagieren sensibel auf Staunässe. Die Pflanzen vertragen keinen lehmhaltigen Boden, da dieser zur Bildung von Staunässe neigt. Ein zu sandhaltiger Boden speichert keine Feuchtigkeit, was die Pflanzen verkümmern lässt. Das ideale Substrat setzt sich aus einer Mixtur von Lehm und Sand zusammen. Scheinreben gedeihen auf einem Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,8 und 6,5 optimal. Liegt der pH-Wert außerhalb dieses Bereichs, zeigen die Pflanzen einen verkümmerten Wuchs. Die Kletterpflanzen bevorzugen einen hellen Standort in sonnigen bis halbschattigen Positionen. Eine mittlere bis hohe Luftfeuchte zwischen 50 und 70 Prozent fördert ein üppiges Wachstum. Sie benötigen eine Rankhilfe, damit sie optimal wachsen.

Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung liegt im mittleren und nördlichen Amerika. Die Pflanzen sind in Asien heimischen und erobern Lebensräume, die im Osten Asiens liegen. Hier liegt das Hauptareal der Gattung. Scheinreben wachsen im Tiefland und in Gebirgsregionen. Sie erreichen Höhenlagen bis zu 3.200 Metern.

Nutzung

Scheinreben haben sich auf das Klettern spezialisiert. Sie wachsen an Bäumen und Sträuchern empor, um von den besten Lichtverhältnisse an einem Standort zu profitieren. In Gärten wachsen die Pflanzen an Rankhilfen. Sie eignen sich für das Begrünen von Hausfassaden und umschlingen mit ihren Trieben Metallgerüste von Pergolen und Zäunen. An geeigneten Standorten bedecken Scheinreben trockene Mauern mit ihrem dichten Blattwerk. Sie eignen sich als Kübelpflanzen, die den Innenraum verschönern.

Pflege/Schnitt

Scheinreben sind pflegeleicht. Die Pflanzen brauchen im Sommer mäßig Wasser. Sie benötigen ein konstant feuchtes Erdreich, dass nicht austrocknen darf. Staunässe schädigt die Wurzeln. Bei lang anhaltenden Trockenperioden erfreuen sich die Pflanzen über zusätzliches Gießen. Während der Wintermonate reduzieren sie ihren Wasserhaushalt auf ein Minimum. Scheinreben haben einen mäßigen Nährstoffbedarf. Während der Hauptwachstumszeit benötigen sie mehr Nährstoffe, als in der Nebenperiode.

Ampelopsis-Arten wachsen üppig und bilden buschige Wuchsformen aus. Sie neigen zum Wuchern. Bei Gartenpflanzen ist ein radikaler Rückschnitt im Herbst empfehlenswert. Die Pflanzen vertragen eine großzügiges Auslichten. Bleiben die dichten Äste den Winter über stehen, liefern sie einen Schutzort für Insekten und eine Nahrungsquelle für Vögel. Ein anschließender Schnitt im Frühjahr regt die Pflanzen an. Sie wachsen buschig. Scheinreben sind nur bedingt frosthart. Sie wachsen in Gebieten, in denen die Temperaturen nicht unter 2° C sinken.

Krankheiten/Schädlinge

An Standorten mit suboptimalen Bedingungen neigen Scheinreben dazu, ihre Blätter abzuwerfen. Die Blätter verwelken, wenn die Wurzelballen austrocknen oder der Staunässe ausgeliefert sind. Da Scheinreben für viele Jahre an einem Standort wachsen, reagieren sie auf einen Standortwechsel sensibel. Herrschen am Standort während der Wintermonate zu trockene und warme Bedingungen, breiten sich Blattläuse und Spinnmilben aus. Die Schädlinge befallen die grünen Pflanzenteile und ernähren sich von den Pflanzensäften und dem Blattgewebe.

Pflanzen innerhalb der Gattung Scheinreben Ampelopsis

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