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Eigenschaften

  • bizarre Wuchsform
  • kleine Blätter
  • unscheinbare Blüten
  • nur südlich des Äquators heimisch
  • Wuchshöhe bis 30 Meter

Scheinbuchen

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Scheinbuchen (bot. Nothofagus) tragen im Volksmund den Namen Südbuchen. Sie stellen die einzige Gattung der Familie der Scheinbuchengewächse (Nothofagaceae) dar und stehen in der Ordnung der Buchenartigen (Fagales). Die Gattung umfasst rund 35 Arten, die ausschließlich südlich des Äquators heimisch sind. Die einzige bei uns kultivierte Gartenpflanze der Gattung ist die Antarktische Scheinbuche (Nothofagus antarctica).

Innerhalb der Ordnung der Buchenartigen zeigt sich eine Differenzierung der Scheinbuchen (Falschen Buchen) von den Echten Buchen (Fagaceae). Die Gattung der Nothofagus stand früher innerhalb der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Der botanische Name hat seinen Ursprung im griechischen Wort nothos (falsch, unecht). Scheinbuchen sind der Übersetzung nach falsche Buchen. Sie sind den Buchen ähnlich und stehen in der Ordnung der Buchenartigen, was die Verwandtschaft deutlich macht. Die drastischen Unterschiede in Pollen und Fruchthüllen aller Arten der Scheinbuchen zu denen der Buchen, widerlegen jedoch jedes Argument der Zugehörigkeit zu den Buchengewächsen.

Blatt

Die Laubblätter der Nothofagus sind auffällig klein und wachsen wechselständig und spiralig, seltener zweizeilig an den Zweigen. Sie verströmen im Frühling während des Blattaustriebs einen frischen, würzigen Geruch. Die kleinen Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten haben einen gezähnten, gesägten oder gekerbten Rand. Ein glatter Blattrand ist seltener. Scheinbuchen bilden Nebenblätter aus.

Blüte

Die Blüten der Scheinbuche sind, wie die Blätter, klein. Sie sind hellgrün und stehen in der Blütezeit ab Anfang Mai achselständig in kleinen Büscheln zusammen. Sie sind optisch unscheinbar und verströmen einen leichten und angenehmen Duft. Nothofagus sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die weiblichen Blütenstände weisen eine bis drei Blüten auf, umhüllt von Tragblättern. Die Blütenhüllblätter wachsen in der Form eines Kreises. Zwei bis drei Fruchtblätter verwachsen zu einem Fruchtknoten, der unterständig ist und zwei bis drei Kammern enthält. In jeder Fruchtknotenkammer sind zwei Samenanlagen vorhanden. Die weiblichen Blüten bilden die gleiche Anzahl Griffel wie Fruchtblätter aus.

Die männlichen Blüten stehen bis zu fünft in den Blütenständen zusammen. Auch sie sind von Tragblättern umhüllt. Die meist sechs Blütenhüllblätter der männlichen Blüten sind schuppenartig und verwachsen. In den Blüten sind sechs bis 15 (seltener mehr) fruchtbare Staubblätter vorhanden.
Die Bestäubung von Scheinbuchen erfolgt durch den Wind (Anemophilie). Die radialsymmetrischen Pollen verfügen über vier bis zehn Aperturen (Keimöffnungen ) und unterscheiden sich eindeutig von den Pollen der anderen Buchenartigen.

Frucht

Als Früchte bilden die Vertreter der Gattung Nothofagus kleine dreieckige Nüsse aus. Zwei bis sieben Früchte stehen achselständig zusammen in einer Fruchthülle (Cupula). Diese ist vierlappig und bestachelt oder beschuppt.

Wuchs

Scheinbuchen wachsen vorwiegend als Bäume, seltener als Sträucher. 26 der 35 Arten sind immergrün, zwei sind halbimmergrün und sieben laubwerfend. Scheinbuchen gelten in ihrer Wuchsform als skurril oder extravagant, da der Wuchs manchmal einseitig ist und Scheinbuchen in mehreren Stämmen wachsen. Ihre Zweige sind fischgrätenartig angeordnet und stehen nahezu waagrecht vom Stamm ab. Manche wachsen sogar abwärts.
Die Krone der Scheinbuchen ist offen, kegelförmig, teilweise im Wuchs gedreht und bizarr verzweigt. Die dunkelbraune bis schwarzbraune Rinde enthält helle Korkporen (Lentizellen). Bei natürlichem Wuchs ohne Rückschnitt erreichen Scheinbuchen eine Höhe von bis zu 30 Meter. Kultiviert in Gärten und Parks erreicht sie Höhen von zehn bis zwölf Metern. Die Krone wird bis zu sechs Meter breit. Scheinbuchen sind Herzwurzler mit sowohl tiefgehenden Hauptwurzeln als auch weit ausgebreiteten Seitenwurzeln.

Standort

Scheinbuchen bevorzugen einen Standort, an dem sie die Möglichkeit haben, ihr üppiges Wurzelwerk bequem im Boden auszubreiten. Sie lieben einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Platz. Die Arten der Gattung wachsen in jedem Gartenboden, gedeihen. Allerdings am besten in sauren, frischen und nährstoffreichen Böden. Dieser ist optimaler weise nicht zu stark verdichtet, sondern leicht aufgelockert.

Verbreitung

Die Gattung der Scheinbuchen weist Vorkommen in Australien, Südamerika, Neuguinea, Neuseeland und Neukaledonien auf, was ausschließlich disjunkte Areale sind. Diese Form der Verbreitung ist charakteristisch für Arten, die ihre Entwicklung bereits aufzeigten, als der Großkontinent Gondwana noch bestand. Der Urkontinent bestand die meiste Zeit in der uns bekannten Erdgeschichte auf der Südhalbkugel.

Durch das Auseinanderdriften der Landmassen sind die Verbreitungsareale der Nothofagus-Arten mittlerweise weit voneinander entfernt. Scheinbuchen gedeihen heute vom 54. südlichen Breitengrad bis zum Äquator und wachsen in Höhe des Meeresspiegels bis zur subalpinen Vegetationsstufe. Die meisten Arten finden sich in tropischen und temperierten Regenwäldern. Weil die Vertreter der Gattung Scheinbuchen ausschließlich auf der südlichen Hemisphäre ihr Vorkommen aufweisen, tragen sie den Namen Südbuchen.

Nutzung

Wegen ihrer bizarren Wuchsform dienen Vertreter der Gattung Scheinbuchen als Zierpflanzen. Sie wirken besonders dekorativ in der Einzelstellung oder als Blickfang in Gärten oder Parks. Aufgrund ihres markanten Wuchses erfreuen Scheinbuchen, besonders die Antarktische Scheinbuche mit ihren kleinen Blättern, viele Bonsai-Fans.

Pflege/Schnitt

Die optimale Pflanzzeit für Vertreter der Gattung Nothofagus ist der Zeitraum zwischen März und November. Zwischen den Pflanzen empfiehlt sich ein Abstand von drei bis fünf Metern. Ein sorgfältig gewählter Standort verhindert ein späteres Umpflanzen. Frisch gepflanzte Bäume benötigen eine gute Bewässerung zum Anwachsen. Auch ältere Bäume freuen sich in anhaltend heißen Sommermonaten über Wasser. Ansonsten sind Scheinbuchen pflegeleichte Pflanzen. Sie halten sowohl länger anhaltende Feuchtigkeit als auch Trockenperioden ohne Schaden zu nehmen aus. Am besten gedeihen die Bäume mit einer Schicht Mulch im Wurzelbereich.

Die Pflege der Scheinbuchen erfordert keinen regelmäßigen Schnitt. Zu wild wachsende Zweige und Äste lassen sich bei Bedarf im Frühling oder Spätsommer entfernen.

Krankheiten/Schädlinge

Scheinbuchen vertragen längere Regenperioden und Nässe gut. Vereinzelt sind sie anfällig für den Befall der Verticillium-Welke oder des Phytophthora-Pilzes. Die Pilze der Verticillium-Welke breiten sich in den Versorgungsbahnen der Scheinbuchen aus und trennen die Wasserversorgung einzelner Äste ab. Diese welken plötzlich und sterben anschließend ab. Das Umpflanzen junger Scheinbuchen an einen günstigeren Standort mit weniger Feuchtigkeit ist eine Möglichkeit, den Befall eventuell zu stoppen. Phytophthora-Pilze führen zu Wurzelfäule, was das Absterben des Baumes zur Folge hat.

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