Sandrapunzeln

Die Gattung Sandrapunzeln oder Sandglöckchen (Jasione) stellen eine Pflanzengattung in der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) dar. Sie stehen innerhalb der Ordnung der Asternartigen (Asterales). Die Jasione umfasst rund 14 Arten, von denen neun in Europa und fünf im nicht europäischen Mittelmeerraum gedeihen.

Die dekorativen Sommerblüher erfreuen durch ihre himmelblauen bis violetten Blüten. Sie bereichern Gärten und dienen Schmetterlingen, Bienen und Hummeln als Nahrungslieferanten. Bei uns sind zwei heimische Vertreter der Gattung bekannt. Es sind das Ausdauernde Sandglöckchen (Jasione levis) und die hellviolett blühende Berg-Sandrapunzel (Jasione montana). Sie ist an Wegen und auf Felsen und Dünen ein Blickfang.

Blatt

Die Laubblätter der Jasione sind wechselständig. Ihre Lamina (Blattspreite) ist einfach (ungeteilt). Sie haben eine lanzettliche Form und sind hellgrün.

Blüte

Die Blütenstände der Sandrapunzeln sind kugelig und endständig. Sie beherbergen zahlreiche kleine, röhrige Blüten. Die Basis der Blütenstände weist das Vorkommen von einem einzelnen oder mehreren Hüllblättern auf. Jasione-Blüten sind zwittrig, fünfzählig und verfügen über ein doppeltes Perianth (Blütenhülle).

Die fünf Kelchblätter verwachsen wie die fünf Blütenkronblätter an der Basis. Zwischen den Kelchblättern sind keine Anhängsel vorhanden. Die Kronlappen weisen eine linealische bis lanzettliche Form auf. Sandrapunzeln haben fünf Staubblätter. Die frei stehenden Staubfäden der Jasione sind pfriemförmig. Die Staubbeutel verwachsen an der Basis und der Griffel ist behaart und doppelnarbig. Sandrapunzeln bilden weder Trag- noch Deckblätter aus. Die Bestäubung bei Vertretern dieser Gattung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Frucht

Sandrapunzeln bilden Kapselfrüchte aus, die sich mit zwei Fruchtklappen im oberen Bereich der Kapsel bei Reife öffnen.

Wuchs

Die Pflanzen der Gattung Jasione sind ein-, zweijährig oder ausdauernde Pflanzen mit krautigem Wuchs. Sie wachsen rosettenartig, horstbildend und erreichen mit ihren lang gestielten Blüten eine Höhe von bis zu 60 Zentimetern. Jasione sind je nach Art winterhart und bilden Ausläufer.

Standort

Sandrapunzeln bevorzugen sandige, leicht saure bis kalkarme und trockene bis frische sowie durchlässige Böden. Am liebsten wachsen Jasione an einem sonnigen Standort.

Verbreitung

Die Gattung der Sandrapunzeln weist ihr natürliches Vorkommen im gesamten europäischen Raum sowie im nicht europäischen Mittelmeerraum auf. Einige Arten sind Neophyten. Das sind Arten, die sich mit oder ohne menschlichen Einfluss in einem bestimmten Areal bewähren, ohne dort vorher heimisch gewesen zu sein.

Nutzung

Die horstig wachsenden Stauden mit ihren intensiv blauen bis violetten Blüten erfreuen ihre Betrachter als ausdauernde Zierpflanzen. Sie gedeihen und erfreuen an Beeträndern, Gartenwegen, auf sandigem Untergrund sowie in Stein- und Heidegärten. Wer genügend Sandglöckchen in seinem Garten hat, dem dienen die kugelförmigen Blüten als dekorativer Strauß für die Vase. Gut zur Geltung kommen Sandrapunzeln in Nachbarschaft zu anderen Steingartenpflanzen und Kräutern wie Zwergmargeriten, Johanniskraut, Katzenpfötchen oder Thymian.

Pflege/Schnitt

Sandrapunzeln gelten als extrem pflegearm. Wer den Pflanzen den Wunsch nach einem sonnigen Standort erfüllt, hat unbeschwert Freude an den Stauden. Sie haben einen geringen Wasserbedarf, vertragen aber aus diesem Grund keine Staunässe. Das Entfernen verblühten Pflanzenteile fördert den Neuaustrieb der Pflanzen.

Krankheiten/Schädlinge

Pflanzen der Gattung Jasione sind robust und nicht anfällig für Krankheiten oder Schädlinge.