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Eigenschaften

  • beliebte Park-und Alleebäume
  • dekoratives Laub
  • markante Blütenstände
  • bis sieben Zentimeter große Samen
  • schnellwüchsig, sommergrün

Rosskastanien

Gattung Aesculus
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Rosskastanien (bot. Aesculus) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Insgesamt gibt es rund zwölf Rosskastanienarten. Die Gehölzpflanzen sind in Nordamerika, Europa sowie in Asien heimisch. Eine Verwandtschaft mit der Edelkastanie (Castanea sativa) besteht, trotz der ähnlichen Früchte, nicht.

Rosskastanien sind meist sommergrüne Laubbäume. Markante Merkmale der Rosskastanien sind die handförmigen, gefiederten Blätter, die dekorativen Blütenstände und die kugel- bis birnenförmigen Kapselfrüchte mit glatter oder dorniger Schale. Ein Großteil der Aesculus-Arten sind schnellwüchsige, mittelgroße oder große und wunderschön belaubte Bäume. Nur wenige Rosskastanien-Arten wachsen strauchartig. Rosskastanien sind in Europa beliebte Park- und Alleebäume und stehen hier in Kultur.
Der deutsche Trivialname bezieht sich auf die in Europa heimische Art der Gewöhnlichen Rosskastanie. Die essbaren Früchte, die denen der Edelkastanien ähnlich sehen, gelangten durch die Osmanen nach Mitteleuropa. Sie dienten zu damaliger Zeit als Pferdefutter und -heilmittel.

Blatt

Aus den großen, oftmals harzreichen und schuppigen Winterknospen bilden sich im Frühjahr große Laubblätter. Diese sind an den Zweigen gegenständig angeordnet und weisen eine Unterteilung in Blattstiele sowie Blattspreite auf. Die Blattspreiten sind fingerartig und fünffach gegliedert. Die unpaarig stehenden Blättchen besitzen fünf bis elf Fliederblätter mit einem gesägten oder gezähnten Blattrand.

Blüte

Die Blütezeit der Rosskastanien dauert in Europa von April bis Mai. Die rispigen Blütenstände bestehen aus zylindrisch bis konisch geformten Teilblütenständen mit Seitenzweigen. Sie sprechen optisch an und wachsen bis zu 30 Zentimeter hoch. Tragblätter sind nicht vorhanden. Die Blüten vieler Arten sind auffällig und groß. Sie stehen aufrecht und sind zwittrig oder männlich.
Die Kelchblätter bilden eine glocken- bis röhrenförmige Kelchröhre. Sie sind miteinander verwachsen. Die Einzelblüten sind fünfzählig. Sie sind innerhalb der Arten farblich unterschiedlich. Es gibt weiße Blüten mit einem gelblichen, später rötlichen Farbmal oder rote Blütenstände. Die langen Staubblätter ragen aus der Blüte hervor. Der Griffel ist schlank und lang, die Narbe in manchen Fällen gelappt, meist kugelig zusammengedrückt.

Frucht

Die Pflanzen der Aesculus-Gattung bilden große kugelige bis birnenförmige Kapseln aus. Meist beinhalten sie einen einzigen Samen. Die Früchte reifen im September oder Oktober. Dann platzen die Schalen auf und die Samen fallen zu Boden. Das Perikarp (die Fruchtschale) ist in den meisten Fällen glatt, manchmal runzelig. Bei der Gewöhnlichen Rosskastanie ist die Fruchtschale stachelig. Die Samen selbst sind kugelig oder birnenförmig und erreichen je nach Art zwei bis sieben Zentimeter Größe. Sie besitzen eine braune glatte Samenschale.

Wuchs

Rosskastanien sind meist große sommergrüne Laubbäume, die bis zu 30 Meter in die Höhe wachsen. Die Bäume sind schnellwüchsig. Junge Rosskastanienbäume haben eine braune Rinde. Mit dem Alter entwickelt sich die Rinde zu einer graubraunen, rissigen Borke mit aufgebogenen Borkenplatten. Rosskastanien sind Flachwurzler.

Standort

Rosskastanien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Spezielle Anforderungen an den Boden stellen die Gehölze nicht. Allerdings vertragen die Bäume keine Staunässe.

Verbreitung

Die Gattung der Rosskastanien ist in erster Linie auf der Nordhalbkugel. Die Pflanzen bevorzugen die gemäßigte Klimazone. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika, Asien und Europa. In Nordamerika ist die Gattung Aesculus mit sieben Arten vertreten. In Asien gibt es fünf bis sechs Arten. Dort kommt sie in der Himalaya-Region vor, in Südostasien, China und in Japan. In Europa ist die Gewöhnliche Rosskastanie heimisch, sie stammt ursprünglich aus dem Balkangebiet. Mittlerweile stehen die Rosskastanien in Kultur und sind beliebte Straßen, Park- und Gartenbäume in ganz Europa.

Nutzung

Aesculus-Arten sind aufgrund ihres dekorativen Laubes und ihrer Wüchsigkeit beliebt. Die Wirkstoffe in den Samen dienen in der Medizin gegen Venenbeschwerden und Ähnliches. Das Holz der Rosskastanien ist gelblich-weiß und weich. Es findet in der Möbelindustrie für Furniere Verwendung, für die Holzverarbeitung ist es nicht geeignet.

Krankheiten/Schädlinge

Die sich seit den 1980er-Jahren vom Balkan her ausbreitetende Rosskastanienminiermotte befällt fast nur die in Europa heimische Gewöhnliche Rosskastanie, selten die Japanische Rosskastanie. Die Larven der Schädlinge fressen sich durch das Laub, was zu einer Gelbfärbung und zu frühzeitigem Blattabwurf führt.

Experten gehen davon aus, dass die Miniermotten die Rosskastanien soweit schwächen, dass das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi leichtes Spiel hat. Durch dieses wird das sogenannte bakterielle Rosskastanien-Sterben ausgelöst. Es kommt nach dem Befall des Bakteriums zu Sekundärinfektionen mit verschiedenen Pilzen, die das Holz schwächen. Oftmals sterben die Bäume dadurch ab. Die Krankheit ließ sich 2007 erstmals in Deutschland feststellen und verbreitet sich seitdem bundesweit. Auch in anderen Ländern Mitteleuropas ist das Bakterium bereits aufgetreten.

Pflanzen innerhalb der Gattung Rosskastanien Aesculus

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