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Eigenschaften

  • intensiv harziger Geruch und Geschmack
  • hübsche, lange blühende Blüten
  • nadelähnliche Blätter
  • beliebtes Mittel für Kosmetika
  • Würzkraut

Rosmarinus

Gattung Rosmarinus
     
  • Beschreibung
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Die Gattung Rosmarinus ist in Auflösung begriffen. Nach molekularbiologischen Untersuchungen wurde die Art Rosmarinus officinalis aus dieser Gattung ausgegliedert und der Gattung Salvia zugeordnet. Denn DNA-Sequenzierungen ergaben, dass die Verwandtschaft mit dem Salbei höher ist. Bereits seit 2017 sind diese Ergebnisse bekannt, im Dezember 2019 einigten sich führende Botaniker darauf, dass der botanische Name des beliebten Rosmarins nun Salvia rosmarinus ist. Weiterhin steht die Art innerhalb der Familie der Lippenblütler.

Umbrüche gibt es in der Welt der Botanik immer wieder. DNA-Untersuchungen machen es möglich, die Zugehörigkeiten der Gattungen und Arten immer präziser zu bestimmen. So werden viele Verwandtschaftsverhältnisse neu entdeckt und die botanische Taxonomie muss neu geordnet werden. Die Gattung Rosmarinus trifft das nun besonders hart, da ihr Ende 2019 auch noch die letzte zugehörige Art entzogen wurde. Somit hat sie in der aktuellen Taxonomie keinen Bestand mehr.

Wer nach dem beliebten Küchenkraut Rosmarin sucht, wird nun unter Salvia rosmarinus fündig. An den Pflanzen selbst hat sich natürlich nichts geändert! Sie überzeugen nach wie vor mit ihren aromatischen Blättern, die in der Küche und als Heilmittel Einsatz finden. Der unverkennbare Duft und der intensive, herbe Geschmack machen den Rosmarin unverzichtbar im Kräutergarten. Auch aufgrund seiner langen Blütezeit und dem attraktiven, buschigen Wuchs ist der Rosmarin eine beliebte Zierpflanze.

Blatt

Die immergrünen Blätter sind schmal, ledrig und leicht runzlig. Die Blattränder sind gerollt. Damit sind sie nadelähnlich. Die Unterseite ist weiß, filzig und behaart. Die Blätter werden ein bis vier Millimeter lang und anderthalb bis drei Millimeter breit. Sie sitzen gegenständig an den vierkantigen Ästen.

Blüte

Die Lippenblüten bestehen aus einer schmalen, zweiteiligen Oberlippe und einer dreiteiligen Unterlippe. Der Mittellappen ist groß und löffelförmig ausgeprägt. Die Blütenblätter haben eine dunkle Zeichnung, die stärker oder schwächer auftritt. Sie sind zehn bis zwölf Millimeter groß. Griffel und zwei Staubblätter ragen weit aus der Blüte heraus. Dort erfolgt das Bestäuben durch Insekten. Die Blütenkelche sind glockig, sternhaarig-filzig behaart und vergrößern sich während der Fruchtreife. Kennzeichnend für Lippenblütler ist die Anordnung der Blüten in Scheinquirlen (zusammengesetzte Blütenstände). Die Färbung der Blütenblätter ist bläulich bist violett, seltener rosa bis weiß. Sie blühen hauptsächlich von März bis Mai. Teilweise erscheinen sie bereits im Oktober und blühen das ganze Jahr nach.

Frucht

Die Früchte des Rosmarinus sind braune, verkehrt eiförmige Nüsschen. Nach der Bestäubung bildet sich eine Klausenfrucht mit vier einsamigen Teilfrüchten (Klausen). Diese wirft die Pflanze zur selbstständigen Verbreitung ab. Dieser Vorgang nennt sich Ballautochorie. Am Boden erfolgt die Verbreitung durch Ameisen. Die Anzahl der Klausen beträgt stets ein Mehrfaches der Anzahl der Fruchtblätter.

Wuchs

Die vergleichsweise langlebigen Rosmarinus wachsen meist aufrecht, teilweise kriechend. Als Halbstrauch erreichen sie eine Höhe von 50 bis 200 Zentimetern. In der Breite erreichen sie bis zu 70 Zentimeter. Im Wildwuchs bilden die Pflanzen mehrere Stämme aus, deren Rinde weißlich und abgeblättert ist. Die Äste sind stark verzweigt und braun oder gräulich. Hauptwachstumszeit ist im Frühjahr und Sommer. In ihrer Heimat stehen sie bevorzugt in dicht geschlossenen Buschbeständen (Maccien) und lockerem, niedrigem Buschwerk (Garigues).

Standort

Rosmarinus bevorzugen trockene, sonnige, felsige und kalkreiche Orte, um zu wachsen. Prinzipiell sind die Pflanzen robust. Auch niedrige Temperaturen halten sie gut aus, weswegen sie im heimischen Garten gedeihen. Dennoch brauchen sie eine frostfreie Periode von mindestens 29 Wochen. Optimal ist ein pH-Wert des Bodens von 5,0 bis 7,5 und eine Oberbodendicke von mindestens 36 Zentimetern.

Verbreitung

Beheimatet sind die Rosmarinus im Mittelmeerraum. Ursprünglich kommen sie aus den westlichen und zentralen Mittelmeergebieten, von den Küstenregionen Portugals bis zum Ionischen Meer. In den östlichen Gebieten des Mittelmeers und am Schwarzen Meer haben sie sich durch Kultivierung auch als gelegentlich wild wachsende Pflanzen ausgebreitet. Eine Art des Rosmarinus ist in Nordwest-Afrika zu finden.

Nutzung

Die hauptsächliche Nutzung des Rosmarinus bezieht sich auf seinen Duft und den besonderen Geschmack. Die Blätter enthalten ätherische Öle, die ihnen einen harzigen, leicht bitteren Geschmack verleihen. Diese sind in diversen Kosmetika zu finden wie Badezusätze und Parfüms. Der Geschmack ist besonders beliebt in Verbindung mit Kartoffeln, Fisch oder Fleisch. Getrocknete Blätter des Rosmarinus sind in mediterranen Kräutermischungen aufzufinden, wie beispielsweise in den Kräutern der Provence.

Pflege/Schnitt

In den hiesigen Breitengraden sind die Pflanzen eher kleinwüchsig und eignen sich für das Beet oder den Blumenkübel. Es empfiehlt sich, sie an einen sonnigen Platz und in trockenen, durchlässigen, lehmig-sandigen Boden zu stellen. So halten sie problemlos längere Trockenphasen aus. Ein Schnitt im Frühjahr begünstigt das dichte Verzweigen des Geästs. Die beste Zeit für die Ernte der Blätter ist kurz vor der Blütezeit. In dieser Phase ist das Aroma am kräftigsten ausgeprägt.
Aufgrund ihrer Herkunft halten die Pflanzen lange frostige Zeiten nicht aus. Sie überwintern am besten an frostfreien, ungeheizten Orten wie Dachboden, Keller oder Garage. Bei Temperaturen von bis zu -5 °C reicht eine schützende Decke aus Vlies oder Laub.

Krankheiten/Schädlinge

Rosmarinus hält einige Schädlinge durch den intensiven Geruch fern. Dennoch sind Woll- oder Schmierläuse gerne zu Besuch. Diese kleinen, weißen Schädlinge saugen den Saft aus den Blättern und sondern gleichzeitig ein Gift ab. Die betroffenen Blätter färben sich gelb und verschrumpeln. Bei Befall ist die Pflanze zunächst zu isolieren und betroffene Stellen zu entfernen. Bei größerem Befall sind Niem-Öl haltige Pflanzenschutzmittel und systemisch wirkende Mittel hilfreich.

Geschwächte Pflanzen sind anfällig für Pilzbefall. Dazu zählen Mehltau, Rostpilze und Grauschimmel. Grund dafür sind zu hohe Feuchtigkeit oder zu eng stehende Gewächse. Dadurch verfärben sich Blätter und Stängel. Betroffene Stellen sind zu entfernen und die Bedingungen für die Pflanze zu verbessern.

Pflanzen innerhalb der Gattung Rosmarinus Rosmarinus

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