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Eigenschaften

  • Gattung beinhaltet knapp 20 Arten
  • Hauptverbreitung auf der Nordhalbkugel
  • erreichen Höhen von bis zu 20 Metern
  • Holz enthält Abwehrstoffe gegen Schädlinge
  • alle Robinien-Arten sind giftig

Robinien

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Die Robinien (botanisch Robinia) zählen als Pflanzengattung zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Sie gehören zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Die Gattung Robinia umfasst vier bis 20 Arten. Diese stammen ehemals aus Nordamerika oder Mexiko. In Europa ist die Robinia pseudoacacia (Gewöhnliche Robinie) beheimatet. Alle Bestandteile der Bäume sind giftig. Bis ins 17. Jahrhundert wuchsen diese ausschließlich in den USA. Durch den Menschen verbreiteten sich die Pflanzen in sämtliche Erdteile, ausgenommen Australien. Mittlerweile gelten die Gewächse als invasive Pflanzengattung. Einheimischen Bäumen überlegen, verdrängen sie andere Baumarten. Das gelingt durch eine langfristige Veränderung der Bodenverhältnisse.

Die Robinienwurzeln gehen eine Symbiose mit Stickstoffbakterien ein. In der Folge steigt der Stickstoffgehalt im Boden an. Daraus resultierend, erzeugen die Robinien für sie günstige Umwelteinflüsse. Gleichzeitig verschlechtern sie die Lebensbedingungen anderer Baumarten. Auf die Dauer gelingt es ihnen, diese zu überwachsen. Eine ausgewachsene Robinie erreicht im Schnitt eine Höhe von bis zu 20 Metern. Sie trägt zehntausende Blüten mit der charakteristischen weiß-rosa Farbe. Die Blüten hängen auf bis zu 30 Zentimeter langen Blütenständen. Aufgrund ihrer Menge stellen sie einen wesentlichen Nektarspender für Insekten dar. Die Blütenform der Robinien gleicht jener der Akaziengewächse. Aus dem Grund tragen sie den Namen "Scheinakazien".

Blatt

Die Pflanzengattung Robinia bildet wechselständig angeordnete Laubblätter aus. Sie zeichnen sich durch die unpaarigen Fiedern der Blattspreiten aus. Die Blättchen zeigen sich ganzrandig mit kurzem Stiel. Bei den verschiedenen Arten existieren Nebenblätter. Diese sind borstig oder umgewandelt zu Dornen.

Blüte

Die Arten der Robinia bilden die Blüten in hängenden traubigen, seitenständigen Blütenständen. Deren häutige Tragblätter fallen frühzeitig ab. Die fünf Kelchblätter wachsen glockenförmig zusammen. Die beiden oberen Kelchzipfel verwachsen zu einer leicht ausgeprägten Kelchlippe. Die Farbe der Blütenkronen variiert zwischen Weiß, Lila und Purpur.

Ihre fünf Kronblätter sind gestielt. Sie weisen eine breite, zurückgebogene Fahne auf. Neben den gebogenen Flügeln, gibt es ein nach innen gebogenes, stumpfes Schiffchen. Von den zehn Staubblättern der Pflanze sind neun zu einer offenen Röhre verwachsen. Das Letzte steht frei. Die Staubbeutel sind von identischer Form. Sie öffnen sich über einen Längsschlitz. Der gestielte Fruchtknoten enthält mehrere Samenanlagen. Im oberen Bereich weist der pfriemförmige Griffel leichte Härchen auf. Seine Narbe zeigt sich klein und endständig.

Frucht

Die Robinien entwickeln zweiklappig öffnende Hülsenfrüchte. Diese erreichen eine Länge zwischen fünf und zehn Zentimetern. Ihre abgeflachte, schmale Form stellt ein charakteristisches Merkmal der Pflanzengattung dar. Zudem kommen riemenförmige, zwischen den Samen eingeschnürte Früchte vor.

Die enthaltenen Samen sind von brauner Farbe. Vier bis fünf Zentimeter lang, zeigen sie sich ei- oder nierenförmig. Bei den Gewächsen existiert keine Strophiole (fett-, protein- oder zuckerreiche Gewebewucherung).

Wuchs

Bei den verschiedenen Arten der Gattung Robinia handelt es sich um sommergrüne Sträucher und Bäume, die Wurzelsprosse bilden. Die kantigen Zweige entwickeln eine glatte oder borstige, selten klebrige Rinde. Sie bildet Abwehrstoffe gegen Schädlinge. Die Knospen der Robinien erscheinen klein und nackt. In den Blattnarben geborgen, fehlen ihnen die Endknospen.

Standort

Die Pflanzengattung Robinia braucht einen hellen, vorzugsweise warmen Standort. Die lichtliebenden Bäume stehen in Parks, am Waldrand oder solitär als Gartenbaum. Sie bevorzugen einen trockenen Stellplatz. Die Gewächse zeigen geringe Ansprüche an die Wasserversorgung. Hitze und Dürre rufen bei den Pflanzen der Gattung keine Wachstumsbeeinträchtigungen hervor.

Dafür meiden die Bäume Standorte, die mit Staunässe einhergehen. Obgleich Robinien keine Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellen, ziehen sie lockere Böden vor. Gut durchlüftete, durchdringbare Erdreiche erleichtern das Ausbreiten ihrer Wurzelsysteme. Die Bäume meiden verdichtete Stellplätze.

Die Robinien weisen Pioniereigenschaften auf. So eignen sie sich für die Erstbesiedelung von Problemstandorten. Dazu zählen Ödlandschaften oder Sandböden. Für die sommergrünen Bäume stellen stickstoffarme Böden keine Schwierigkeiten dar. Die selbstdüngenden Gewächse nutzen den Luftstickstoff, um die Bodenverhältnisse zu verbessern.

Verbreitung

Ursprünglich stammen die Robinien aus den USA. Dabei reicht ihr natürliches Verbreitungsgebiet südlich bis nach Mexiko.

Nutzung

Die Pflanzengattung der Robinien kommt bevorzugt in der Nutzung als Straßenbäume zum Einsatz. Sie erweisen sich als absolut widerstandsfähig gegen Streusalz. Auch die Emissionen von Fahrzeugen fügen keine Schäden zu, was zu einem ungestörten Wuchs entlang der Straßen führt.

Pflege/Schnitt

Robinien brauchen wenig bis keine Pflege. Die anspruchslosen Bäume sind bei Bedarf auszulichten. Neben einem leichten Rückschnitt, vertragen die Bäume einen Radikalschnitt. Das geschieht zur Verjüngung oder nach Schäden durch starke Stürme. Zu dem Zweck sind sämtliche Zweige über der Veredlungsstelle zu entfernen.

Krankheiten/Schädlinge

Obgleich die Rinde der Robinien Abwehrstoffe gegen Schädlinge bildet, leiden die Pflanzen unter diversen Komplikationen. Beispielsweise führt ein Befall der Robinien-Miniermotten zu einem beeinträchtigten Wuchs. Diese Mottenart nutzt die Blätter der Gattung Robinia als Nahrungsquelle. Erst seit 1983 kommen die Motten in Europa vor. Bisher besitzen sie keine natürlichen Fressfeinde.

Leiden die Robinien unter dem Schädling, entsteht ein typisches Schadbild. An den Blättern existiert eine geschlängelte Fraßspur. Die Raupen der Robinien-Miniermotten beeinflussen die Gesundheit der Bäume nicht nachhaltig. Eine weitere Komplikation stellt bei der Pflanzengattung die Phloespora-Blattfleckenkrankheit dar. Sie tritt nicht selten bei den Robinien-Arten auf. Speziell nach einem regenreichen Frühling löst der Pilz Phloespora robiniae die Krankheit aus.

Braune Flecken an den Blättern zeigen den Schaden an. Sie erreichen einen Durchmesser zwischen einem halben und einem Zentimeter. Langfristig führt die Phloespora-Blattfleckenkrankheit zur Deformation der Laubblätter. Ebenso reißen diese an den Rändern ein. Auch befällt die Krankheit Triebe oder Blattstiele.

Der Phloespora-Blattfleckenkrankheit bedroht nicht unmittelbar das Leben der Robinien. Zu dem Zweck sie zu bekämpfen, entfernen die Gärtner im Herbst die betroffenen Blätter. Das Kürzen der Äste hilft beim Beseitigen befallener Triebe. Treten im nächsten Frühjahr neue Symptome auf, sind Fungizide zu empfehlen. Des Weiteren leidet die Pflanzengattung Robinia unter dem Befall von Blattläusen. Beim frühzeitigen Erkennen der Schädlinge sind die Blätter mit einem harten Wasserstrahl zu reinigen. Ebenso stellt Seifenwasser ein empfohlenes Hilfsmittel gegen die Pflanzensauger dar.

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