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Eigenschaften

  • Höhe bis 170 Zentimeter
  • weltweit verbreitet
  • wenig pflegeintensiv
  • benötigen regelmäßig Wasser
  • vegetative Ausbreitung

Reitgräser

Gattung Calamagrostis ab €5.90 kaufen
     
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Die Pflanzengattung der Reitgräser (bot. Calamagrostis) steht in der Familie der Süßgräser (Poaceae) innerhalb der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales). Die Gattung umfasst rund 230 Arten, die nahezu weltweit ihr Vorkommen aufzeigen. Viele Arten dieser Gattung tragen im Volksmund den Trivialnamen Reitgras ohne jede Differenzierung ihrer Art.

Am bekanntesten sind das Sumpf-Reitgras, auch Federgras (Calamagrostis canescens), das Gestreiftblättrige Reitgras (Calamagrostis acutiflora Overdam) und das Diamant-Reitgras (Calamagrostis brachytricha). Diese Sorten erfreuen sich wachsender Beliebtheit in großen und kleinen Gärten. Die pflegeleichten Stauden füllen kahle Ecken im Garten und lockern das Gesamtbild auf. Sie zeigen sich in der tristen Jahreszeit mit ihren langen Halmen und den weichen Blütenständen als äußerst dekorativ.

Blatt

Die Blätter der Reitgräser bestehen aus Blattscheide, Blatthäutchen (Ligula) und Blattspreite (Lamina). Die Blattscheide ist der Blattgrund und umfasst die Sprossachse röhrig oder bauchig. Die Blattscheiden der Reitgräser wachsen bis zur Basis offen und weisen leichte Riefen auf. Sie sind behaart, seltener haarlos, und an der Oberfläche rau oder glatt. Das Blatthäutchen ist ein Anhängsel zwischen der Oberseite der Lamina und der Blattscheide. Es erscheint als ein häutiger, farbloser Saum und ist die Verlängerung der Innenhaut der Blattscheide.

Das Blatthäutchen hat eine Schutzfunktion inne: Es beugt Verletzungen der Pflanze vor, wenn diese sich im Wind bewegt und es zu Reibungen des Halmgliedes kommt. Die Blattspreiten erreichen eine Breite bis zwölf Millimeter und sind länglich. Sie zeigen raue Rippen auf, auf denen sie entweder behaart oder kahl sind. Der Rand der langen Blätter ist rau und scharf und bildet eine Gefahr des Verletzens durch Schneiden.

Blüte

Der Blütenstand der Reitgräser ist rispig und zeigt zahlreiche Verzweigungen. Meist steht er aufrecht und ist zur Blütezeit weit ausgebreitet. Die Ähren enthalten Blüten, die zwittrig sind und eine Länge zwischen drei und acht Millimetern erreichen. Die Blüten sind schmal und wirken seitlich zusammengepresst. An der Basis der Deckspelze zeigen die Blüten Härchen, die in der Länge mit der Deckspelze gleichauf sind oder diese überragen. Bei der Fruchtreife fällt die Blüte gänzlich aus den Hüllspelzen heraus.

Die Ährenachse ist an den Kanten mit langen weißen Haaren besetzt. Reitgräser-Blüten besitzen zwei Hüllspelzen, die die Länge der Ähre erreichen. Die Hüllspelzen sind spitz und häutig. Die Deckspelze erreicht rund die halbe Länge der Hüllspelzen. Sie läuft spitz zu und besitzt zwei Seitenlappen. Die Deckspelze ist unbehaart, häutig und enthält eine Granne, die vorwiegend auf dem Rücken der Spelze sitzt. Seltener befindet sie sich an der Spitze oder zwischen den Seitenlappen der Spelze. Reitgräser-Blüten haben drei Staubblätter. Ihr Fruchtknoten ist kahl mit zwei endständigen Griffeln, die federige kurze Narben aufweisen.

Frucht

Reitgräser bilden als Früchte Karyopsen aus. Karyopsen gelten als Korn und sind nussähnliche, einsamige Schließfrüchte. Die Karyopse der Reitgräser ist unbehaart mit einem länglichen Nabel, der bis zu einem Viertel der Kornlänge einnimmt.

Wuchs

Vertreter der Reitgräser-Gattung sind mehrjährige krautige Pflanzen, die Horste bilden. Viele Arten entwickeln zur vegetativen Vermehrung unterirdische Ausläufer. Reitgräser bilden zahlreiche Erneuerungstriebe, die entweder innerhalb oder außerhalb der unteren Blattscheiden emporwachsen. Die Halme der Reitgräser verfügen über mehrere Knoten, sind einfach oder verzweigen sich an den unteren Knoten. Beim Vorkommen von mehreren Arten auf engem Raum entstehen Mischformen, die steril sind und sich ausschließlich vegetativ vermehren. Reitgräser erreichen eine Wuchshöhe bis 170 Zentimeter.

Standort

Reitgräser siedeln artabhängig wild an Wegrändern, Ufern, auf Waldlichtungen, nassen Wiesen, in Mooren und an Waldrändern. Gemäß ihrer Naturstandorte bevorzugen Reitgräser halbschattige bis schattige Plätze in Gärten. Sie gedeihen auf nährstoffreichen, humosen, kalkarmen und schweren Böden.

Verbreitung

Die Pflanzengattung Calamagrostis zeigt ein weltweites Vorkommen. Eine Vielzahl von Arten stammt aus Südamerika. In Mitteleuropa gedeihen acht bis neun Arten an Naturstandorten.

Nutzung

Reitgräser dienen als Zierpflanzen in heimischen Gärten und Parks, wo sie das landschaftliche Bild auflockern. Einige Arten wie das Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea) gelten als Bodenfestiger. Mit ihrer Wuchshöhe von bis zu 170 Zentimetern zeigen Reitgräser einen Nutzen als Sichtschutz im Garten. Die Blütenrispen auf den langen Halmen haben einen Nutzen zu dekorativen Zwecken.

Pflege/Schnitt

Reitgräser freuen sich im Frühjahr und zu Beginn der Blüte über eine leichte Gabe von Dünger. Beim Pflanzen ist das Anreichern des Bodens mit Komposterde förderlich für ein gesundes Wachstum der Gräser. Stehen die Pflanzen im Kübel, ist eine monatliche Gabe von Flüssigdünger im Gießwasser erforderlich, um die Gesundheit und das Wachstum zu gewährleisten. Der Bedarf an Wasser liegt bei Reitgräsern im Mittelmaß. Bei anhaltender Trockenheit und starker Hitze benötigen die im Freiland und im Kübel stehenden Gräser regelmäßige Wassergaben. Bei vielen Arten ist darauf zu achten, dass sich keine Staunässe bildet. Andere Arten wie das Sumpf-Reitgras stehen gerne in nassen Böden und gelten als Staunässeanzeiger.

Reitgräser sind winterhart, reagieren jedoch empfindlich auf Nässe im Winter, weshalb sparsames Gießen empfehlenswert ist. Pflanzen, die im Freiland stehen, benötigen keinen Winterschutz. Kübelpflanzen benötigen ein leichtes Vlies und Stroh oder Reisig auf dem Wurzelbereich. Alle drei bis vier Jahre lohnt es sich, Reitgräserstauden zu teilen. Der Vorgang verjüngt die Pflanzen und hält sie wuchsfreudig.

Oberstes Gebot beim Schneiden von Reitgräsern, ist das Einhalten des richtigen Zeitpunkts. Im Winter dienen die Halme als Schutz vor Winternässe, weshalb Reitgräser einen Schnitt im Herbst nicht vertragen. Wenn im Winter Wasser in die abgeschnittenen Halme hineinläuft, dringt es bis in die Wurzeln vor und hat Fäulnis zur Folge. Reitgräser vertragen im Frühjahr während des Neuaustriebs einen Rückschnitt am besten. Der Zeitpunkt des Schnittes ist idealerweise frostfrei. Für den Rückschnitt bietet sich eine saubere Gartenschere oder ein sauberes Messer an. Reitgräser bevorzugen das Kürzen rund zehn Zentimeter über dem Boden. Ein Schnitt ist nicht zwingend erforderlich. Das Abtrennen vertrockneter Blütenstände ist ausreichend, da die welken Halme mit der Zeit verrotten.

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