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Eigenschaften

  • krautige, einjährige bis ausdauernde Arten
  • bilden giftige Samen aus
  • wachsen an verschiedenen Standorten
  • bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze
  • anfällig für Mehltau

Platterbsen

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Die Platterbsen (botanisch Lathyrus) stellen eine Pflanzengattung innerhalb der Unterfamilie der Faboideae (Schmetterlingsblütler) dar. Damit gehören sie zur Familie der Fabaceae, der Hülsenfrüchtler. In der Gattung befinden sich rund 160 Arten. Sie wachsen vorrangig in gemäßigten Gefilden. Daher kommt die Mehrzahl der Vertreter auf der Nordhalbkugel vor.

Die Platterbsen zeichnen sich durch ihre blütenökonomischen Eigenschaften aus. Es handelt sich um nektarführende Schmetterlingsblumen, die einen Bürstenmechanismus aufweisen. Die Bestäubung der Blüten nehmen vorrangig Hymenoptera (Hautflügler) vor. Zu diesen gehört beispielsweise die Westliche Honigbiene. Mehrere Arten der Lathyrus wachsen autogam (selbstbefruchtend). Selten kommen kleistogame (gezielte Selbstbestäubung in geschlossenen Blüten), bodennahe Blüten vor.

Blatt

Abhängig von der Art bilden die Platterbsen wechselständige oder gegenständige Laubblätter aus. Diese weisen eine unpaarige Fiederung auf. Sie enden in einer Ranke. Seltener reduzieren sich die Blätter zu einem grasartigen Phyllodium (verbreiteter Blattstiel, der die Funktion der Blattspreite übernimmt). Die parallelnervigen Fiederblättchen zählen zu den Charakteristika der Pflanzengattung. Zusätzlich entwickelt diese krautige Nebenblätter.

Blüte

Die Platterbsen gehen mit seitenständigen, traubigen Blütenständen, stark oder leicht gestielt, einher. Diese enthalten eine bis zu 30 Blüten. Neben den hinfälligen Deckblättern, fehlen die Vorblätter. Die fünfzähligen Blüten treten zygomorph (spiegelsymmetrisch) auf. Sie sind zwittrig und weisen eine doppelte Blütenhülle auf. Der Blütenkelch variiert artabhängig zwischen einer radiärsymmetrischen oder zweillippigen Form. Oft zeigt er sich mit geringer Länge.

Das stumpfe Schiffchen erscheint gekrümmt. Bei der Pflanzengattung existieren zehn Staubblätter, das oberste freistehend. Die Staubblattröhre zeigt sich rechtwinkelig abgeschnitten. Zusätzlich besitzen die Blüten einen gestielten oder sitzenden Fruchtknoten. Dessen Griffel weist an der Oberseite eine abgeflachte, seltener gebogene bis gedrehte Form auf. An den Rändern sowie an der Oberseite befinden sich Härchen. Selten tritt der Griffel kahl auf. Die Blüten mancher Arten der Gattung Lathyrus bilden asymmetrische Blüten. Dies resultiert aus einer gedrehten Geschlechtssäule sowie einem veränderten Schiffchen.

Frucht

Platterbsen bilden längliche, abgeflachte Hülsenfrüchte. Diese springen zweiklappig auf. In ihnen befinden sich artenabhängig zwei bis mehrere Samen. Speziell diese beinhalten bei zahlreichen Vertretern der Gattung lathyrogene Aminosäuren, L-Oxalyldiaminopropionsäure sowie -buttersäure. Demzufolge wirken die Samen bei oraler Einnahme toxisch (giftig). Sie lösen den Lathyrismus, eine chronisch neurologische Erkrankung, aus. Diese resultiert vermutlich aus den enthaltenen Propionsäurederivaten.

Wuchs

Bei den Platterbsen wachsen die krautigen Arten einjährig oder ausdauernd. Selten kommen Ausläufer vor. Manche Vertreter weisen geflügelte Stängel auf.

Standort

Die Platterbsen benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ideal wachsen sie an windgeschützten Stellen. Sie bevorzugen einen lockeren Boden, der mäßig Nährstoffe enthält. Obgleich es sich um robuste Gewächse handelt, brauchen sie ein feuchtes Erdreich. Als Waldrandstaude wächst beispielsweise die Frühlings-Platterbse vorrangig in kühlen Lagen. Sie braucht einen nährstoffreichen, humosen Boden, der ausreichend Kalk enthält.

Verbreitung

Die Mehrzahl der Platterbsen-Arten gedeiht in den gemäßigten Gebieten der Nordhemisphäre. Wenige Vertreter verbreiten sich bis in die tropischen Regionen Ostafrikas sowie ins temperate Südamerika. In den Subtropen existieren keine Exemplare dieser Pflanzengattung. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt im östlichen Mittelmeerraum.

Des Weiteren wachsen zahlreiche Arten in Nord- und Südamerika. Die Platterbsen gedeihen an unterschiedlichen Plätzen. Neben Vertretern in offenen Wäldern und Wiesen, kommen die Gewächse auf Weiden und Äckern vor. Ebenso finden sie sich an Küsten, auf Sanddünen sowie an Berghängen. Auch sind sie an Straßenrändern zu finden.

Nutzung

Die Platterbsen eignen sich zur dekorativen Begrünung von Zäunen, Sichtschutzwänden und Geländern. Manche Arten kommen als Kübelpflanzen auf Terrasse oder Balkon zum Einsatz. Vorrangig kompaktere Arten brauchen zu dem Zweck einen großen Topf. Zusätzlich bedarf es einer Rankhilfe, um den Wuchs der Lathyrus-Arten zu unterstützen.

Pflege/Schnitt

Die Platterbsen wachsen gerne in ausreichend großen Töpfen. Ebenso lassen sie sich direkt in den Garten säen. Bei Keimlingen spielt der Schneckenschutz eine Rolle. Nach zwei Wochen folgt das Anhäufeln. Einen buschigen Wuchs der Pflanzen fördert der Gärtner durch das Entspitzen. Das geschieht, sobald die Keimlinge zu Ranken beginnen. Manche Vertreter bevorzugen die Pflanzung im Herbst, seltener im Frühling.

Platterbsen bedürfen keines Rückschnitts. Dennoch lohnt es sich, die Blüten mehrmals zu kürzen. Durch den Prozess regen die Gärtner die Bildung neuer Knospen an. Einzelne Arten, beispielsweise die Stauden-Wicke, brauchen in der Herbstzeit einen leichten Schnitt. Im Frühjahr erhalten sie einen Rückschnitt bis auf Bodenhöhe. Beides fördert das neue Austreiben der Gewächse.

Bei den einjährigen Arten bietet sich das Entspitzen an, um einen verzweigten Wuchs zu erhalten. Gleichzeitig regt die Maßnahme eine vermehrte Blütenbildung an. Bevor die charakteristischen Hülsenfrüchte aufplatzen, sind diese abzuernten. Sie lassen sich als getrocknete Samen für die Aussaat im nächsten Frühling verwenden. Um eine eigenständige Ausbreitung der Platterbsen zu verhindern, ist Verblühtes abzuschneiden. Das verhindert das Entstehen der Schoten.

Krankheiten/Schädlinge

Eine typische Komplikation, unter der die Platterbsen leiden, stellt der Mehltau dar. Zusätzlich treten bei ungünstigen Standorten verschiedene Pilzerkrankungen auf. Das geschieht, wenn die Arten an Orten mit hoher Luftfeuchte wachsen. Die Pflanzen vertragen keine stehende Luft. Bei ersten Anzeichen für einen Befall, sind die kranken Pflanzenteile zu entfernen.

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