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Eigenschaften

  • Wald- und Parkpflanzen
  • sommergrüne Blätter
  • auffällige Blütenrispen
  • haltbare, raschelnde Früchte
  • winterhart

Pimpernüsse

Gattung Staphylea ab €38.70 kaufen
     
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Pimpernüsse (bot. Staphylea) sind verholzende Blütenpflanzen. Die kleinen Bäume oder Sträucher zeichnen sich durch ihre aufgeblasene Kapselfrucht aus. Elf Arten bilden die Gattung innerhalb der Familie der Pimpernussgewächse (Staphyleaceae). Eine Art gehört zu den einheimischen Wildgehölzen in Deutschland. Sie ist in ihrem Bestand gefährdet. Durch vermehrtes Aufforsten an den ursprünglichen Standorten verringert sich ihr Schwund.

Anpflanzungen der Pimpernuss in deutschen Wäldern nördlich des Mains sind bereits seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts bekannt. Damals reizte es, den Nutzwäldern durch fremdartige Gehölze ein neues Gesicht zu verleihen. Spannend ist das Aussehen des Baumes durch die vertrauten Fiederblätter mit den kontrastierend exotisch anmutenden Früchten. An den fast kahlen Bäumen fallen die Früchte im Herbst sofort auf. Sie sind papierartig, aufgeblasen und die darin enthaltenen Samen rasseln, klappern oder pimpern. Dadurch haben die Bäume ihren Namen Pimpernuss erhalten.
Reizvoll sind die Bäume nicht nur in Wäldern, einzelne Exemplare verhelfen Gärten und parkähnlichen Anlagen zu einem über Monate attraktiven Mittelpunkt. Außerdem liefern einige Sorten und Hybriden Naschwerk. In manchen Regionen werden Blüten und Früchten traditionell genutzt. Beispielsweise im Bayerischen Wald sind sie die Basis für Spirituosen. Bei ausreichender Bodenqualität und Feuchtigkeit ist die Pimpernuss ein attraktiver und zierender Baum oder Strauch in Wohnquartieren.

Blatt

Die Laubblätter sind zusammengesetzt und gegenständig. Ihre Blattspindel ist mit fünf bis sieben Fiederblättchen unpaarig gefiedert. Die Blättchen haben meistens eine elliptische Form mit einem gesägten Blattrand. Die Blätter sind kahl und die Oberseiten dunkelgrün, manchmal leicht glänzend. Die Unterseiten zeigen eine hellere Farbe.

Blüte

Ihre Blüten sind zwittrig und fünfzählig. Fünf weißliche, seltener gelbliche Kronblätter bilden eine glockenartige Form. Mehrere Blüten stehen in einer lockeren und hängenden Rispe, ähnlich einer Weintraube, zusammen. Die Länge der Rispe sowie die Anzahl der Einzelblüten variiert bei den Arten. Die Blütenrispe bildet sich in Blattachseln. Die Blüten bestäuben sich selbst, der Wind überträgt die Pollen oder Tiere nehmen den Blütenstaub zu weiteren Blüten mit.

Frucht

Die Pflanzen entwickeln Kapselfrüchte. Manche wirken rundlich und sehen wie kleine ausgestülpte Ballons aus. Bei einigen Arten entstehen längliche Früchte. Alle Früchte sitzen mit kurzen Stielen an der Rispe. Die einzelne Frucht besteht aus einer grünlichen, papierartigen und aufgeblasenen Hülle. Gut erkennbar sind die zwei Kammern jeder Frucht. Die Hülle ist an der Scheidewand eingezogen. Jede Kammer endet in einer unterschiedlich deutlichen, in einigen Fällen lang ausgezogenen und auffälligen Spitze. Die Samen sitzen an der mittig stehenden Scheidewand. Die Anzahl der Samen variiert von Art zu Art. Häufig enthalten die Hüllen vier Samen mit einer abgeflachten oder leicht eingedrückten und hell gefärbten Spitze. Ihre Größe ähnelt einer Haselnuss.

Wuchs

Die Gehölze sind frosthart und sommergrün und erreichen eine Höhe zwischen einem bis drei Meter. Mehrstämmige Sträucher kommen häufig vor. Die Pflanzen wachsen aufrecht und sind schwach verzweigt. Junge Zweige besitzen eine glatte Rinde. Ältere Exemplare haben eine grün-graue Borke, die von unzähligen, kurzen Längsrissen durchzogen ist. Die Risse sind überwiegend hellgrau. Der Stamm zeigt ein malerisches und schön strukturiertes Bild. Die Winterknospen für neue Zweige sitzen an den Zweigenden. Sie stehen einzeln oder paarweise zusammen. Blatt- oder Blütenknospen stehen einzeln oberhalb der alten Laubblätter. Der frische Austrieb ist hellgrün.

Standort

Pimpernüsse wachsen in verschiedener Höhenlage und auf unterschiedlichem Boden. Sie stehen an Hängen und Waldrändern und gedeihen im krautigen Unterwuchs von Laubwäldern. Pimpernüsse bevorzugen kalkhaltige und nährstoffreiche Böden. Lockere, steinige Lehmböden, Lössboden mit Humusauflage und steter Feuchtigkeit sind beliebt. Die Pflanze wächst im milden Klima mit hoher Luftfeuchte.

Verbreitung

Die Arten stammen aus Europa und Asien. Ein Herkunftsgebiet liegt im südöstlichen Mitteleuropa. In Mitteleuropa sind verschiedene Entstehungsgebiete in der Region um den Hochrhein und im milden Bodenseegebiet bekannt. Weitere lokale Standorte gruppieren sich um Seen in der Schweiz. ZUdem finden sich Verbreitungsgebiete an der Donau und in den niederschlagsreichen Gebieten der Karpaten.

Nutzung

Bereits seit der Antike sind Pimpernüsse in verschiedenen Schriften erwähnt und als Nutzbaum in europäischen Gebieten bewirtschaftet. In Deutschland erweitern die Pimpernüsse die Artenvielfalt in Mischwäldern. Begehrt waren überwiegend die Blüten und Samen der Bäume.

Ergiebiger als die Arten sind Hybriden. Kandierte Blütenrispen oder einzelne kandierte Blüten ergeben einen süßen Nachtisch und sie verschönern Torten und Plätzchen. Die ausgelösten Nüsschen schmecken leicht nach Pistazien. In südeuropäischen Regionen sind sauer oder salzig eingelegte Blütenstände bekannt. Ihr Geschmack erinnert an Kapernäpfel oder grüne Oliven. Kunsthandwerker nutzten früher die harten, getrockneten Samen. Aus ihnen entstanden schmückende Ketten oder Rosenkränze.

Pflege/Schnitt

Als Holzgewächs benötigt die Pflanze geringe Pflege. An einem Solitärstrauch oder an einem zentralen Baum bieten sich Form erhaltende Schnitte an.

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Pflanzen innerhalb der Gattung Pimpernüsse Staphylea

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