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Eigenschaften

  • auffällige Blüten erinnern an Pantoffeln
  • locken Bienen und Hummeln an
  • tropische Gewächse
  • in Mitteleuropa als einjährige Pflanzen kultiviert
  • Sorten mit mehrfarbig punktierten Blüten

Pantoffelblumen

Gattung Calceolaria
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Die Pflanzengattung der Pantoffelblumen (bot. Calceolaria) gehört zur Familie der Pantoffelblumengewächse (bot. Calceolariaceae). Zwischen 240 und 270 Arten zählen zu der Gattung. Die in Gärten kultivierten Zuchtformen sind aus Kreuzungen verschiedener Wildformen entstanden.

Ihre Blüten sind besonders auffällig. Die bauchig ausgeformte Blütenkrone der Pantoffelblumen erinnern in ihrer Form an einen Pantoffel. Sie sind intensiv gefärbt und locken mit ihrer außergewöhnlichen Form Wildbienen und Hummeln an. Die Pflanzen stammen ursprünglich aus den tropischen Gefilden. Sie haben mit ihren einzigartigen Blüten die sommerlichen Beete und Fensterbänke erobert. In Mitteleuropa gelten sie als beliebte Gewächse, die einen Hauch von Exotik in den Garten bringen. Ihre Standortansprüche sind gering. Als einjährige Formen erfordern die Pantoffelblumen kaum Pflege.

Blatt

Pantoffelblumen entwickeln kreuzgegenständige Blätter. Sie sind in Blattspreite und Blattstiel gegliedert. Die Blattspreite ist einfach ausgeformt. Auf der Blattoberfläche treten die Blattnerven deutlich hervor. Von einer erhabenen Mittelrippe zweigen starke Seitennerven ab, an denen wiederum feine Nebennerven entspringen. Der Blattrand ist groß gesägt und bei wenigen Arten glatt. Die Blätter sind länglich bis oval und schmal eiförmig. Sie fassen sich fleischig an und besitzen feine Haare. An der Basis der Laubblätter sitzen kleine Nebenblätter. Sie erscheinen laubblattähnlich.

Blüte

Die Blüten der Pantoffelblumen sind spiegelsymmetrisch aufgebaut. Sie sind zwittrig und folgen einem vierzähligen Aufbau. Vier grüne Kelchblätter stehen frei und umschließen die Blütenkrone. Sie setzt sich aus vier Kronblättern zusammen. Die unteren drei Kronblätter sind zu einer bauchigen Höhle verwachsen. Das obere Kronblatt formt einen Helm, der sich schützend über die Blütenöffnung legt. Dieser Schlund ist eng geschlossen oder weit geöffnet. Die Größe der Öffnung zielt auf verschiedene Bestäuber ab. Ein weit geöffneter Schlund lockt Wildbienen an, während ein enger Schlund Hummeln einlädt. Die Bestäuber bekommen als Dank Öl, welches die Pflanze in Öldrüsen produziert, und süßen Pollen. Sie streifen die Pollen von den zwei aus der Blüte herausragenden Staubblätter ab und verbreiten ihn von Blüte zu Blüte. Der Fruchtknoten mit den weiblichen Blütenorganen sitzt tief in der Blütenkrone versteckt.

Die Einzelblüten sitzen in rispenförmigen Blütenständen dicht gedrängt beieinander. Sie schließen die Haupt- und Seitentriebe ab. Die Blüten erscheinen im Mai und zeigen ihre Pracht bis in den September oder vereinzelt in den Oktober hinein. Die Wildformen blühen in einem kräftigen Gelb. Die Farbpalette der Zuchtformen erweitert das Angebot um die Farben Orange und Rot. Es gibt Sorten, die mehrfarbig getupfte Blüten entwickeln.

Frucht

Pantoffelblumen entwickeln Kapselfrüchte. Sie öffnen sich mit mehreren Klappen und lassen zahlreiche kleine Samen frei, die der Wind verbreitet.

Wuchs

Calceolaria-Arten wachsen als krautige und mehrjährige Pflanzen und als Halbsträucher, deren Stängel aufrecht stehen und sich zahlreich verzweigen. Als mehrjährige Pflanzen überstehen sie die kühleren Temperaturen in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten. Die heimischen Wintermonate sind zu kalt für die Pflanzen. Sie zeigen sich bei Minustemperaturen sehr empfindlich. Bei einer einjährigen Kultur erreichen die Pflanzen Wuchshöhen zwischen 30 und 60 Zentimetern. Die mehrjährigen Arten wachsen bis zu 100 Zentimeter hoch. Bei dieser Größe verholzen die Pflanzen an der Basis. Das dient der Stabilität der Pflanzen.

Standort

Pantoffelblumen wachsen bevorzugt an einem absonnigen und hellen Standort. Die pralle Mittagssonne vertragen die Pflanzen nicht. Sie wachsen auf einer sandigen und humusreichen Erde, die kühle und frische Bedingungen bietet. Kalkböden gehören nicht zu den bevorzugten Untergründen. Die Pflanzen benötigen ein kalkarmes Substrat. Ein zu starker Regen führt dazu, dass die Blüten unansehnlich erscheinen. Pantoffelblumen wachsen im Schutz von anderen Pflanzen. Bei einer milden Temperatur zwischen 14° und 18° Celsius liegt das Optimum der Pflanzen.

Verbreitung

Die Gattung hat ihr schwerpunktmäßiges Vorkommen in den Tropen von Mittelamerika. Sie kommen häufig in den Anden vor. In Südamerika wachsen die Arten im Flachland und im Gebirge. Sie erobern Lebensräume von Mexiko bis nach Feuerland. Die meisten Arten kommen im südlichen Ecuador und in den peruanischen Departments Amazonas und Cajamarca vor. In nördlicher Richtung nimmt die Artenvielfalt der Gattung kontinuierlich ab. Einige Arten kommen ausschließlich im nördlichen Peru vor.

Nutzung

Pantoffelblumen sind beliebte Zierpflanzen, die in Pflanzschalen und Blumenkästen die Balkone und Terrassen verschönern. Sie wachsen in Gesellschaft von hängenden Balkonblumen. Zwischen Elfenspiegel (Nemesia) und Zauberglöckchen (Calibrachoa) erheben sich die gelben Blüten der Pantoffelblumen kontrastierend hervor. Als einjährig blühende Pflanzen eignen sich die Pantoffelblumen zum Bepflanzen von Beeten.

Die beliebten Zuchtformen stammen aus den Kreuzungen der Arten Calceolaria acrenatiflora, Calceolaria corymbosa und Calceolaria cana. Die Sorten 'Triumph des Nordens' und 'Meistermischung' sind häufig kultivierte Sorten. Letztere bringt mehrfarbige Blüten hervor. Als Balkonblumen haben sich die kompakt wachsende Sorte 'Goldbukett' und die großblumige Form 'Goldbunch' bewährt. Calceolaria biflora eignet sich für das Bepflanzen von Steingärten und Beeten. Als Topfpflanze kommt Calceolaria integrifolia in Frage.

Pflege/Schnitt

Während der Wachstumsperiode benötigen Pantoffelblumen eine gleichbleibende Feuchtigkeit im Substrat. Die Wurzelballen reagieren empfindlich, wenn das Substrat vollständig austrocknet. Unter trockenen Bedingungen zeigen die Pflanzen welkende Blüten und Blätter und werfen die Knospen ab. Pantoffelblumen vertragen kein Wasser auf den Blättern oder stauende Nässe an den Wurzeln. Weiches und sauberes Regenwasser ist ideal für einen kräftigen Wuchs der Pflanzen. Pantoffelblumen bevorzugen einen nährstoffreichen Boden. Als Zierform erfreuen sie sich über ein regelmäßiges Düngen etwa alle 14 Tage.

Die Blütezeit einer Pflanze ist vergleichsweise kurz und dauert etwa vier Wochen an. Es empfiehlt sich, die abgestorbenen Blüten abzuschneiden. Das führt dazu, dass sich die Blütezeit verlängert. Die Pflanzen investieren die Energie nicht mehr in die verwelkten Blütenstängel, sondern in den Erhalt der bereits bestehenden Blüten. Im mitteleuropäischen Klima sterben die Pflanzenteile im Herbst vollständig ab. Sie verwelken und legen sich am Boden nieder. Im nächsten Jahr wachsen ohne eine Aussaat von frischen Samen keine neuen Pflanzen.

Krankheiten/Schädlinge

An zu warmen Standorten fallen die Pantoffelblumen Weißen Fliegen zum Opfer. Vorbeugend hilft ein Standortwechsel an einen kühleren Platz. Blattläuse und Spinnmilben zählen zu den Schädlingen, die sich unter suboptimalen Bedingungen auf dem grünen Blattwerk ausbreiten. Der Grauschimmel überzieht die Blattunterseiten mit einem dichten Pelz. Der Pilz breitet sich bei zu hoher Luftfeuchte aus. Es hilft, regelmäßig die verblühten Sprossspitzen herauszuschneiden.

Pflanzen innerhalb der Gattung Pantoffelblumen Calceolaria

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