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Eigenschaften

  • Bäume, Sträucher
  • ausdauernd, immergrün
  • Nutz- und Zierpflanzen
  • schöne Blüten, Duftpflanzen
  • nicht winterhart

Myrtenheiden

Gattung Melaleuca
     
  • Beschreibung
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Die Pflanzen der Gattung Myrtenheiden (bot. Melaleuca) sind immergrün und verholzend. Sie wachsen als Bäume und Sträucher. Es sind bedecktsamige Pflanzen, die sich der Unterklasse Eurosiden II in der Untergruppe Rosiden in der Basisgruppe Kerneudikotyledonen zuordnen.

Ihre Familie sind die Myrtengewächse (Myrtaceae) in der Ordnung Myrtenartige (Myrtales). Die Pflanzen sind Teil der Tribus Melameuceae in der Unterfamilie Myrtoideae. Botaniker nutzen Melaleuca leucadendra als Typusart zur Beschreibung der Pflanzengruppe. Die Art vereint alle wesentlichen Eigenschaften der Myrtenheiden. In manchen Auflistungen der Gattung gehören die Arten der Zylinderputzer dazu. Nach der neuen Pflanzensystematik enthält die Gattung 200 bis 220 Arten. Die neue Pflanzenordnung wurde 2009 durch die Angiosperm Phylogeny Group veröffentlicht.

Blatt

Die Pflanzen besitzen Laubblätter. Manchmal haben sie einen Stiel von einem Millimeter. Manchmal sitzen die Blätter direkt am Zweig. Die Blätter haben eine ledrig wirkende Blattspreite. Nebenblätter sind seltener vorhanden. Sie haben kleine und schmale, meistens zugespitzte Blätter. Manchmal ist die Spitze leicht abgerundet.
Bei einzelnen Arten wirken die Blätter dreieckig. Die Länge beträgt zwischen einem und drei Zentimeter. Manche Arten haben Blätter von knapp einem Millimeter Breite. Sie sind gegenständig, bei einigen Arten wechselständig angeordnet. Einzelne Arten zeigen kreuzgegenständige Blattordnungen. Manchmal stehen die Blätter unregelmäßig oder wirtelig an den Zweigen. Die Abstände liegen eng zusammen oder stehen weit auseinander. Bei manchen Arten hängen die Blätter. Alle Blätter sind grün oder graugrün und haben zahlreiche Öldrüsen. Durch Schuppen oder kurze Behaarung an der Oberfläche, wirken die Blätter einzelner Arten silbrig.

Blüte

Die Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Ihr Aufbau ist fünfzählig und sie haben eine doppelte Blütenhülle. Die Bestandteile der Blüten ordnen sich um eine Hauptachse (radiärsymmetrisch). Die Blüte besteht aus fünf kleinen, miteinander verwachsenen Kelchblättern. Manchmal sind sie trockenhäutig. Die Kelchzipfel haben bei manchen Arten Wimpern oder Drüsen. Bei einigen Arten fehlen die Kelchzipfel. Die fünf Kronblätter sind nicht verwachsen.
Häufig ordnet sich eine Vielzahl von Staubblättern in fünf Bündel. Die drei Fruchtblätter sind miteinander verwachsen. Sie bilden einen halb oder ganz unterständigen Fruchtknoten. Die Blüte besitzt einen Griffel. Er ist behaart oder unbehaart. Der Blütezeitraum liegt im Herkunftsland zwischen Juni und Februar.

Die Blütenstände haben unterschiedliche Formen. Bei vielen Arten sind sie rispenähnlich, bei anderen ährig oder traubenförmig. Kopfige Blütenstände kommen ebenfalls vor. Die Blütenstände setzen sich aus vielen oder wenigen Blüten zusammen, die bis zu 15 Zentimeter Länge erreichen. Bei manchen Arten stehen die Blüten in Dreiergruppen. Als Blütenfarben kommen weiß, crème, rosa bis karminrot vor. Insekten oder Vögel übernehmen die Bestäubung.

Frucht

Melaleuca bilden meistens ungestielte Kapselfrüchte. Die Form ist becherförmig oder zylindrisch und die Früchte sind verholzend. Je nach Art beträgt der Durchmesser zwischen zwei bis fünf Millimeter. Bei mancher Art bleibt der Blütenbecher an der Kapsel erhalten. Die Früchte haben wenige oder viele, extrem kleine Samen.

Wuchs

Die Bäume und Sträucher wachsen langsam und entwickeln extrem unterschiedliche Höhen. Manche Arten sind einen Meter hoch. Andere wachsen bis zu 25 Meter in die Höhe. Bis zu 43 Meter sind nicht ungewöhnlich. Die glatte Rinde am jungem Holz ist hell bis weißlich. Manche bilden eine seidige Behaarung. Ältere Zweige sind kahl. Am älteren Holz der Arten entsteht eine rissige, in Schichten aufgebaute und abblätternde Oberfläche. An der Typusart zeigen sich die Eigenschaften.
Im Alter lösen sich dünne Schichten der Rinde und bleiben aufgebogen übereinander am Baum hängen. Die Rinde ähnelt aufgeschlagenen weißen Papierbögen auf dunklem Untergrund. Das schwarz-weiße Erscheinungsbild der Myrtenheide hat ihren Namen geprägt. Das griechische Wort ''melas'' bedeutet schwarz. ''Leukos'' heißt weiß und verweist auf die helle Rinde und weißlichen Äste. Die Pflanze besitzt reichlich ätherische Öle und duftet stark aromatisch. Bei manchen Arten überwiegt Mentholduft.

Standort

Die Pflanzen wachsen auf steiniger Erde und Granit. Manche Arten gedeihen in lehmiger Lauberde. Das bevorzugte Substrat ist kalkarm, leicht sauer und durchlässig. Viele Arten benötigen eine dauerhaft feuchte Erde und wachsen auf Schwemmboden. Die Pflanzen genießen die volle Sonne und warme Standorte mit hohen Niederschlägen. In den natürlichen Lebensräumen gibt es keinen oder nur kurzzeitigen Frost mit geringen Kältegraden.

Verbreitung

Fast ausschließlich haben sich die Myrtenheiden in Australien und Neuguinea entwickelt. Verbreitet sind sie bis nach Ostasien und auf die Inselgruppe Neukaledonien. Als Nutzpflanzen fanden wenige Arten ihren Weg in weitere Länder. Die attraktiven Blütengewächse haben als Zierpflanzen Liebhaber auf den meisten Kontinenten. In Australien wachsen die Bäume oder Sträucher in unterschiedlichen Pflanzengesellschaften.
Die Teebaumarten sind auf feuchtwarme Regionen spezialisiert. Die Typuspflanze Melaleuca leucadendra ist im Osten und Norden Australiens in küstennahen Sumpfgebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit zu Hause. Bei ausreichender Regenmenge, wachsen die Myrtenheiden in Flusstälern und Ebenen. Manche Arten stehen in Gesellschaft mit Eukalyptusbäumen, Gräsern und hartlaubigen Sträuchern.

Nutzung

Myrtenheiden sind in ihrem Herkunftsland vorrangig Nutzpflanzen. Große Mengen Pflanzenmaterial liefern die Arten aus dem Plantagenanbau. Viele Arten sind als Teebäume bekannt. Schon die australischen Ureinwohnern (Aborigines) nutzen Pflanzenteile für Tee und als Zusatz zur Ernährung. Die Blätter einiger Arten haben ein scharfes, pfeffriges Aroma und sind Bestandteil der australischen Küche.

Aus einer Vielzahl von Teebaumarten entstehen innerlich oder äußerlich anzuwendende Arzneien. Raumdüfte, Reinigungsmittel und andere Produkte enthalten Aromastoffe aus Myrtenheiden. Die etherischen Bestandteile von Melaleuca ergänzen die Basisnote in Parfüms. Bestimmte Öle wirken in biologischen Pflanzenpräparaten gegen saugende Insekten. Einige Arten sind beliebte Ziergehölze.

Pflege/Schnitt

Die Pflanzen wachsen auf normaler Gartenerde mit einem mittelhohen Nährstoffgehalt. Der ideale Boden trocknet schnell ab, ist locker und ausreichend feucht. Ein wenig Dünger im Frühjahr unterstützt das Wachstum. Als immergrüne Pflanzen stehen sie in Mitteleuropa am besten in Trögen oder Töpfen. Bei ausreichender Gefäßgröße und gutem Pflanzensubstrat wachsen sie viele Jahre.

Ein Schnitt vor der Winterruhe entfernt weiche Triebenden und schadhafte Zweige. Der Nachschnitt zum Aufbau und zur Erhaltung der Pflanzenform erfolgt zum Ende des Winters. Keine Myrtenheide ist frosthart. Sie benötigen einen kühlen, hellen, luftigen und frostfreien Raum als Winterquartier. Unter einem flexibel einsetzbaren kleinen Gewächshaus findet eine große Pflanze ausreichenden Schutz. Im Winter ist darauf zu achten, die Myrtenheide nicht austrocknen zu lassen.

Krankheiten/Schädlinge

Bei zu hoher Trockenheit oder langen Trockenperioden gehen die Pflanzen ein. Bei Staunässe verfaulen die Wurzeln.

Pflanzen innerhalb der Gattung Myrtenheiden Melaleuca

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