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Eigenschaften

  • bodendeckende Blattschmuckpflanzen
  • kleine, schuppenartige Blättchen
  • großes Farbenspektrum
  • hohe Luftfeuchte wichtig
  • gehören nicht zu den Farnen

Moosfarne

Gattung Selaginella
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Die Moosfarne (bot. Selaginella) sind das einzige Familienmitglied der Moosfarngewächse (bot. Selaginellaceae). Sie umfassen weltweit rund 700 Arten. Die meist kleinen, krautigen Pflanzen der Gattung sind hauptsächlich in den Tropen beheimatet. Wenige Arten finden sich in den gemäßigten Zonen.

Einige Selaginella-Arten entwickeln niedrige, moosartige Kissen, andere präsentieren sich mit zahlreichen aufrecht stehenden oder niedrig flachwüchsigen Zweigen. Rund um diese Zweige wachsen wenige Millimeter kleine, schuppenähnliche Blätter, meist in vier Reihen, seltener schraubig angeordnet. An den Blattspitzen sitzen die Sporenblätter der Pflanzen. Trotz Sporenbildung gehören Moosfarne nicht zur Gruppe der Farne. Sämtliche Arten der Gattung weisen zwei Typen von Sporen auf: in der Regel vier große weibliche Sporen, als Makrosporen bezeichnet, und viele deutlich kleinere männliche Sporen. Letztere sind als Mikrosporen bekannt. Die Sporen bilden sich in den endständigen Sporophyllständen der Selaginella. Moosfarn-Arten offenbaren ein breites farbliches Spektrum, das von diversen Grüntonen über gelbliche Nuancen bis hin zu Bronzerot reicht. Häufig entstehen an den Verzweigungsstellen farb- und blattlose Sprosse. An deren freien Enden bilden sich bei Erdkontakt Wurzeln, die Selaginella mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Ein typisches Merkmal ist das spezielle Blatthäutchen auf der Blattoberseite, Ligula genannt. Es ergänzt die Wasserversorgung über die Wurzeln.

Blatt

Selaginella haben sehr kleine, schuppenartige Blätter, die schraubig oder gegenständig in vier Zeilen an den reich gabelig verzweigten Sprossachsen sitzen. Üblicherweise sind zwei Reihen kleiner Oberblätter und zwei Reihen großer Unterblätter vorhanden. Im Fall einer niederliegenden Form zeigt bei den Oberblättern die Unterseite nach oben, während bei den Unterblättern die Oberseite nach oben gerichtet ist. Die Blätter der Pflanzengattung weisen eine unverzweigte Mittelrippe und ein Blatthäutchen auf. Letzteres dient in erster Linie dazu, die Moosfarne zusätzlich zu den Wurzeln mit Wasser zu versorgen.

Wuchs

Viele Arten der Selaginella wachsen kriechend und überziehen den Untergrund rasenartig. Andere bilden Ausläufer oder klettern mit meterlangen Sprossen am Unterholz empor. Die Moosfarne erreichen Wuchshöhen von fünf bis 20 Zentimeter.

Standort

Selaginella bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte. Direktes Sonnenlicht schadet den Pflanzen. Mittlere Lichtverhältnisse eignen sich gut. Die Pflanzen brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeitum prächtig zu gedeihen. Lockere, mäßig grobe Erde mit ausreichend Nährstoffen und einem pH-Wert zwischen 5,0 und 6,0 ist optimal.

Verbreitung

Die Moosfarne kommen vorwiegend in feuchten Tropenwäldern vor. Ursprünglich stammt die Gattung aus Mexiko. Einige Arten der Bodendecker finden sich auch in den gemäßigten Breiten. In Mitteleuropa wachsen die Pflanzen gemeinhin an Felsen und Mauern sowie in lückigen Rasen. An trockene Standorte sind nur wenige der 700 Arten angepasst.

Nutzung

Selaginella dienen hierzulande hauptsächlich als hängende, immergrüne Zimmerpflanzen. Gärtner ziehen die Moosfarne selten im Freien, da die Gewächse frostempfindlich sind. Oft zieren die bodendeckenden Blattschmuckpflanzen Wintergärten oder Gewächshäuser. Gut wachsen sie in Glasgefäßen. Diese schaffen die konstant hohe Luftfeuchtigkeit, die äußerst wichtig ist. Als Ampelpflanzen bilden Moosfarne dekorative Blickfänge.

Pflege/Schnitt

Die Pflege der Selaginella ist mittelschwer. An die Temperatur und Luftfeuchte stellen die Pflanzen hohe Ansprüche. 15 bis 18 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent sind ideal.

Elementar ist, das Substrat gleichmäßig feucht zu halten. Vor jedem Wässern lässt der Gärtner nur die oberste Erdschicht leicht antrocknen. Trotz des großen Wasserbedarfs wollen Moosfarne nicht in Staunässe stehen. Es gilt auf konstante Bodenfeuchte im Inneren des Topfballens zu achten. Weiches und zimmerwarmes Gießwasser ist perfekt. Infrage kommen Regenwasser oder enthärtetes Leitungswasser. Wächst die Selaginella nicht in Terrariumatmosphäre, besprüht der Gärtner die Pflanze ein- oder zweimal am Tag mit lauwarmem Wasser. Kaltes Wasser ist hierfür ungeeignet. Oft zieht es Flecken auf den Blättern nach sich. Alternativ hat der Pflanzenfreund die Option, einen Ultraschallverdunster in der unmittelbaren Umgebung der Pflanze zu verwenden. Dieser erhöht die Luftfeuchtigkeit.

Der Gärtner düngt seine Moosfarne im Abstand von zwei Wochen mit einem schwach konzentrierten Flüssigdünger. Es ist ratsam, die Umgebungstemperatur zwischen Oktober und März etwas niedriger zu halten als in den warmen Monaten. Acht bis zehn Grad Celsius sind während der kühlen Saison, die als Ruheperiode für Moosfarne fungiert, optimal. Was die Pflegemaßnahmen betrifft, gelten dieselben Empfehlungen wie im restlichen Jahr. Allerdings sinkt bei den niedrigeren Temperaturen der Wasserbedarf. Der Gärtner gießt seine Pflanzen seltener. Düngen ist in der winterlichen Zeit nicht nötig.

Durch regelmäßiges Zurückschneiden im Frühjahr hält der Pflanzenfreund die sich rasend schnell ausbreitenden Moosfarne in Schranken. Bei Bedarf lassen sich Selaginella bis zur Hälfte ihrer Höhe kürzen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Um den Moosfarn zu vermehren, schneidet der Gärtner im zeitigen Frühjahr circa fünf Zentimeter lange Stecklinge ab, am besten im Zuge des allgemeinen Rückschnitts. Der Gärtner steckt die Triebspitzen rund zwölf Millimeter tief in eine Schale, die mit gut angefeuchteter Erde gefüllt ist. Zwei Wochen verbringen die Stecklinge an warmen und hellen Standort. Direkte Sonne gilt es zu vermeiden. Bis sie sich bewurzelt haben, sind die Stecklinge immer wieder mit lauwarmem Wasser zu besprühen. Sobald die jungen Pflanzen anfangen auszutreiben, kultiviert sie der Gärtner wie ausgewachsene Exemplare weiter. Alternative Varianten, die Moosfarne zu vermehren, sind das Teilen des Wurzelballens im Zuge des Umtopfens sowie die Anzucht durch Sporen. Letztere ist schwierig und deshalb nur für erfahrene Gärtner zu empfehlen.

Krankheiten/Schädlinge

In der Regel bleiben Moosfarne von Krankheiten und Schädlingen verschont. Fühlen sich die Pflanzen augenscheinlich unwohl, sind meist Standort- oder Pflegefehler ursächlich. Übermäßig warm gepflegte Selaginella fallen in sich zusammen. Zu niedrige Luftfeuchte führt dazu, dass sich die kleinen Triebe einzurollen beginnen. Sie verfärben sich gelblich und vertrocknen. Staunässe bedingt Wurzelfäule von unten und ist zu vermeiden.

Manchmal sind Moosfarne Wirte für Larven der Gewitterfliegen. Bis die Larven schlüpfen, ernähren sie sich von jungen Trieben und frischen Blättern. Wie stark der Schaden an den Pflanzen ist, erkennt der Gärtner oft erst beim Öffnen der befallenen Blätter. Des Weiteren kommen Blattälchen bei Selaginella vor. Sie treten auf den Blättern auf. Ein entsprechender Befall wird durch rotbraun verfärbte, eingerollte Blätter deutlich.

Pflanzen innerhalb der Gattung Moosfarne Selaginella

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