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Eigenschaften

  • krautig, ausdauernd, winterhart
  • unterschiedliche Höhen
  • horstbildend, Wurzelausläufer, Rhizome
  • liegend, aufrecht, reich blühend
  • ätherische Öle, duftend

Minzen

Gattung Mentha ab €3.80 kaufen
     
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Die Pflanzen der Gattung Minzen (bot. Mentha) sind krautig und ausdauernd. Es sind zweikeimblättrige Bedecktsamer in der Klasse Euasteriden I. In der Basisordnung der Pflanzensystematik sind sie Eudikotyledonen. Sie ordnen sich in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) in der Klasse der Lippenblütlerartigen (Lamiales) ein.

Mit rund 230 Gattungen ist die Familie umfangreich und in Unterfamilien gegliedert. Die Unterfamilie Nepetoideae enthält die Minzen. Zur Sortierung des Formenreichtums helfen Untertribus Mentineae und Tribus Mentheae. Tribus und Untertribus ordnen die Ebenen zwischen Unterfamilie und Gattung. Die Gattung Minzen (Mentha) gehört in die Untertribus Menthineae. Die Minzen enthalten zwischen zwanzig und dreißig Arten. Je nach Art der Zuordnung schwankt die Anzahl. Im Jahr 2009 veröffentlichte die Angiosperm Phylogeny Group die neue Pflanzensystematik.

Blatt

Die Minzen tragen oft behaarte Laubblätter. Die Haare sind einfach oder verzweigt. Die Form ist rundlich, meistens breit eiförmig oder lanzettlich. Die Ränder sind überwiegend gezähnt oder gesägt. Manchmal ist ein Blattstiel vorhanden.

Blüte

Die Blüten sind mittelgroß. Sie sind zwittrig und bei vielen Arten bilden sich eingeschlechtige Blüten. Männliche sterile Blüten finden sich bei über vierzig Prozent der Arten. Es gibt fünf ungleiche, zu einer Röhre verwachsene Kelchblätter. Sie bilden eine Glockenform. Fünf Blütenkronblätter sind miteinander verwachsen. Es entsteht eine schwach zweilippige Form. Zwei verwachsene Kronblätter bilden die Oberlippe. Aus drei verwachsenen Kronblättern entsteht die Unterlippe. Beide Lippen sind annähernd gleich groß. Dadurch entsteht der Schein einer regelmäßigen, vierspaltigen Blüte. Es gibt vier ungleich große Staubblätter. Sie überragen die Kronröhre.

Die Blüten bilden Scheinquirle mit vielen Blüten. Zusammen mit Tragblättern entstehen Scheinähren. Manchmal bilden die Scheinquirle mit Hochblättern dichte Scheinähren. Die Blüten sind überwiegend violett, manche blauviolett, rosa oder weiß gefärbt. Blütezeit ist von April bis September. Insekten mit kurzen Rüssel, beispielsweise Fliegen, sind die Bestäuber.

Frucht

Zwei Fruchtblätter bilden einen oberständigen Fruchtknoten. Falsche Scheidewände trennen ihn in vier Kammern mit jeweils einer Samenanlage. Diese Fruchtart nennt sich Klausenfrucht. Eine Klausenfrucht zerfällt an den Scheidewänden in Teilfrüchte (Klausen). Sie enthalten jeweils einen kugelförmigen Samen. Deren Oberflächen sind glatt oder mit einer netzartigen Struktur überzogen. Der Samen verbreitet sich durch Wasser.

Wuchs

Die Minzen sind ausdauernd und krautig. Meistens bilden sie unterirdische Ausläufer oder Rhizome, durch die sie sich vermehren. Es entstehen manchmal Horste. Aus den Wurzelstöcken treiben die Sprosse. Die Stängel sind aufrecht, manchmal kriechend. Manche sind verzweigt. Manche Art wächst locker aufrecht, andere sind kompakt und kurz und bilden Matten. Ätherische Öle und Menthol sind in unterschiedlichen Anteilen enthalten.

Standort

Minzen lieben feuchte Standorte. Viele Arten bevorzugen Ränder von Wasserläufen. Einzelne Arten wachsen auf trockenen Standorten. Minzen gedeihen bis in Höhen von bis zu 1800 Metern. Sie wachsen gerne an sonnigen Standorten und gedeihen im Halbschatten. Als Kulturflüchter kommen Minzen wild auf Schuttplätzen, in unbewirtschafteten Äckern, Brachflächen und an Wegrändern vor. Einzelne Arten siedeln sich an Straßenrändern an.

Verbreitung

Die Minzearten sind überwiegend in gemäßigten Bereichen auf der Nordhalbkugel entstanden. Auf der Südhalbkugel haben sich in Afrika und Australien nur wenige Arten entwickelt. Die Ross-Minze wächst in Europa, Asien und in Afrika. Bekannt sind drei unverwechselbare Unterarten. Bekannt und verbreitet sind einige Minzearten. Darunter sind die Grüne und die Wohlriechende Minze. Die Korsische Minze und die Poleiminze haben viele Synonyme.

Viele regionale Hybriden haben sich entwickelt, die unter verschiedenen Namen aufgeführt sind. Anerkannt sind fünfzehn Bastarde oder Hybriden, die Verbreitung gefunden haben. Darunter sind die Kärtner Minze und die Edel Minze. Die Bastard-Grünminze hat sich überwiegend in der Türkei, in Tschechien und in Ungarn entwickelt und verbreitet. Die Ackerminze wächst auf trockenen und feuchten Standorten und ist in Mitteleuropa häufig. Minzearten wachsen weltweit. Es sind Arten oder Kulturformen, die sich invasiv über den Handel mit Samen und Pflanzen, als Verunreinigung bei Verpackungen oder durch Kulturflüchter aus Gärten verbreitet haben.

Nutzung

Minzen sind seit vielen hundert Jahren in Gärten Zuhause. Aus dem neunten Jahrhundert stammen Erkenntnisse über die Poleiminze und die Rossminze. Sie dienten als Teekraut. Aus den Arten entstanden viele Sorten mit spezifischen Eigenschaften. Am bekanntesten ist die Gruppe der Pfefferminze mit ihrem pfeffrigen Aroma. Die Apfel-Minze hat Apfelduft, die Bergamotte-Minze erinnert in Duft und Geschmack an Bergamotten (intensiv herb duftende Zitrusfrucht), Orangen- und Zitronen-Minze und viele andere. Sie bilden die Gruppe Fruchtminzen. Der Metholanteil ist zurückgedrängt. Aus den Sorten entsteht Tee. Sie sind Aroma in Gebäck oder Zutat für Kräuterquark, Soßen und Fleischgerichte.

Viele Minzen tragen Herkunftsbezeichnungen im Namen. Ob Thai-Minze oder Russische Minze. Ihr erfrischender Duft und Mentholgeschmack sichert ihnen und den anderen Minzearten und -sorten einen Platz in der Küche. Industriell sind sie Geschmacksgeber in verschiedenen Produkten. Ihr Menthol belebt Duftwässer, Seifen und Badezusätze. Minzesorten erleichtern als Gesundheitstee oder in Salben Erkältungen und Magenverstimmung. Das Kraut trocknet sehr gut und behält sein Aroma.

Das riesige Sortiment der Minzearten bietet eine Auswahl für viele Verwendungen im Kräutergarten, im Ziergarten oder in naturnahen Anpflanzungen. Ein Beet mit unterschiedlichen Minzearten und spezifischen Minzesorten ist die Grundlage für einen vielfältigen Kräutergarten. Minzepflanzen trennen Gemüsebeete und halten durch einige Sorten Ungeziefer fern. Minze blüht während des ganzen Sommers und ergänzt Staudenbeete. Sie wächst in Töpfen oder Kästen auf dem Balkon. Minze ist bestens zur Bepflanzung von naturnahen Flächen in der Nähe von Seen oder Fließgewässern geeignet. Wasserminze filtert zusammen mit Binsen und anderen Pflanzen das Wasser in Badeseen.

Pflege/Schnitt

Minzepflanzen sind einfach. Sie möchten einen feuchten, nahrhaften Standort und Sonne. Bei voller Sonne und Wärme entwickeln sich die ätherischen Öle reichhaltig. Ein Schnitt ist zum Frühling erforderlich. Die Vermehrung erfolgt durch Ausläufer. Stecklinge entwickeln nach kurzer Zeit im Wasserglas Wurzeln. Aus den Stängeln kommen Seitentriebe, aus den Wurzeln neue Sprosse. Die Minze ist während der Vegetationsperiode immergrün. Minzen sind weitgehend frosthart. Einige Sorten aus nicht-europäischen Arten benötigen Winterschutz. Das ist beispielsweise die beliebte Marokkanische Minze.

Krankheiten/Schädlinge

Der Rostpilz (Puccinia menthae) befällt alle Minzearten und Sorten. Die komplette Entwicklung des Pilzes erfolgt ausschließlich auf Minze. Ein luftiger Standort beugt dem Befall vor.

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