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Eigenschaften

  • robust, gesund und anpassungsfähig
  • Wuchshöhe zwischen 40 und 180 Zentimetern
  • einige Arten essbar
  • teilweise Zierwert (Riesenschleierkraut)
  • pflegeleicht

Meerkohl

Gattung Crambe ab €9.70 kaufen
     
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Meerkohl (bot. Crambe) stellt eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) innerhalb der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales) dar. Die Gattung umfasst 34 bis 37 Arten, die ihr Vorkommen vom mittleren Europa bis in den Westen Asiens aufzeigen.

Die unterschiedlichen Meerkohl Arten zeigen jeweils ihren ganz eigenen Nutzen auf. Der Echte Meerkohl (Crambe maritima) spielt als Wild- und Nutzpflanze in der Ernährung eine wichtige Rolle. Das Aussehen seiner großen gewellten Blätter in grau-grüner Farbe ist ausschlaggebend für seinen Namen. Die Art Krambe (Crambe hispanica) ist ein Ölpflanze und findet Verwendung als Nachwachsender Rohstoff für Öle und Wachse. Meerkohl gedeiht in seiner Wildform wild an den Stränden des Atlantiks, des Schwarzen Meeres und der Baltischen See. Die wilden Pflanzen sind mittlerweile geschützt. Einige essbare Arten gelten in Frankreich, den USA und den Niederlanden sowie in England als Delikatesse und wachsen dort in kultivierter Form im großen Stil. Als Küstenpflanze zeigen sie einen hervorragenden Nutzen zur Begrünung versalzener Böden. In unseren heimischen Gärten ist das Riesenschleierkraut (Crambe cordifolia) wohl der bekannteste Vertreter dieser Gattung.

Blatt

Die Blätter des Meerkohls sitzen an langen Stielen. Sie sind oval bis länglich und gewellt. Die Blätter variieren in der Farbe zwischen dunkelgrün und blaugrau bis graugrün. Sie erreichen eine Länge zwischen fünf und fünfzehn Zentimetern und eine Breite zwischen zehn und zwanzig Zentimetern.

Blüte

Die Blüten des Meerkohls sind zwittrig und vierzählig. Sie besitzen vier weiße Blütenkronblätter. Diese zeigen die für Kreuzblütler charakteristische kreuzförmige Stellung. Die kleinen weißen Blüten duften stark und wachsen in großen Dolden an den Triebspitzen. Der Blütenstand ist stark verzweigt. Die Blütezeit des Meerkohls beginnt im Frühsommer ab Anfang Mai. Die Bestäubung des Meerkohls übernehmen Insekten (Zoophilie).

Frucht

Vertreter der Gattung Crambe entwickeln als Frucht zweigliedrige Schoten. In diesen reift jeweils ein Samen heran. Dieser Samen ist eine kugelförmige Nussfrucht.

Wuchs

Meerkohl-Arten sind ausdauernde Pflanzen mit einem krautigen Wuchs. Jede Pflanze bildet eine weit in den Boden ragende Pfahlwurzel aus. Meerkohl ist winterhart und erreicht eine Wuchshöhe von 40 bis 180 Zentimetern. Das Riesenschleierkraut ist die mit Abstand am höchsten wachsende Art der Gattung. Die Blätter des Meerkohls sitzen auf den hohen, verzweigten Stielen. Die Pflanzen bilden neben der Pfahlwurzel fleischige, dicke Wurzeln, die sich reichlich verzweigen.

Standort

Meerkohl-Arten bevorzugen einen vorwiegend sonnigen bis halbschattigen Platz zum Gedeihen. Sonne ist für alle Arten der Gattung unabdingbar, sonst verkümmern sie. Im Garten stehen sie, ihrem Naturstandort gemäß, gerne an einem luftigen Standort. Wind schadet den Pflanzen nicht. Im Gegenteil: Die Pflanzen fühlen sich in einer frischen Brise am wohlsten. Sie lieben durchlässige, lehmig-sandige Untergründe. Der Boden enthält am besten reichlich Nährstoffe und bietet ausreichende Feuchtigkeit. Nur bedingt eignet sich der Meerkohl für die Mischkultur, die meisten Arten stehen am liebsten alleine im Beet.

Verbreitung

Die Vertreter der Gattung Crambe zeigen ihr Vorkommen vom mittleren Europa bis in den Westen Asiens. Im Süden gedeihen sie bis in die Regionen des nördlichen Afrikas. Sie finden sich auf den Kanarischen und den Makaronesischen Inseln. In Europa sind acht Arten heimisch. Das Riesenschleierkraut stammt ursprünglich aus dem nördlichen Kaukasus und wächst heute in weiten Teilen Russlands, in der Ukraine bis nach Sibirien. Die Art Crambe kotschyana gedeiht in Mittelasien, im Nordwesten des Himalayas und im Norden des Irans.

Der Tatarische Meerkohl (Crambe tataria) ist eine Wildpflanze aus den Steppengebieten des östlichen und südlichen Europas. In Westeuropa gilt die Art als postglaziales Kältesteppenrelikt. Der Schmächtige Meerkohl (Crambe strigosa) ist auf den Kanarischen Inseln ein Endemit. Diese Bezeichnung beschreibt Pflanzen, die im Gegensatz zu den weltweit verbreiteten Arten ihr Vorkommen in einem bestimmten, räumlich abgegrenzten Areal aufweisen. Der Echte Meerkohl (Crambe maritima) gedeiht mittlerweile in Deutschland in wilder Form. Er kommt auf brachliegendem Land mit hohem Grundwasserspiegel vor.

Nutzung

Der Nutzen des Meerkohls ist artabhängig unterschiedlich. Der Echte Meerkohl, bekannt als Seekohl oder Strandkohl, diente früher als Futterpflanze. Mittlerweile steht die Art unter Naturschutz. Sie gedeiht als Halophyt (Salzpflanze, die sich an den hohen Salzgehalt ihres Naturstandortes anpasst) auf salzhaltigen und kargen Böden in Küstengebieten. In kultivierter Form dient er in heimischen Gärten als Zierpflanze oder Gemüse, da diese Art essbar ist. Crambe maritima ähnelt in der Zubereitung dem Spargel. Der Echte Meerkohl ist extrem vitaminreich, seine Blätter und Stiele sind saftig und mild im Geschmack. Er eignet sich als Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten.

Viele Arten dienen als Futterpflanze oder haben einen Zierwert für Gärten. So wie das Riesenschleierkraut, das in Kombination mit Lavendel, Rosen oder Katzenminze ein Blickgang in jedem Garten ist. Die Art Krambe, auch Ölkrambe oder Abessinischer Meerkohl, ist eine Ölpflanze und liefert als nachwachsender Rohstoff Öl zum Herstellen von technischen Ölen, Wachsen und Waschmitteln. Im Vergleich zu anderen Ölpflanzen wie Raps, ist die Bedeutung dieser Art als Wirtschaftspflanze gering.

Pflege/Schnitt

Die Aussaat von Meerkohl erfolgt im Frühjahr in Töpfen oder direkt ins Freiland. Ein 24-stündiges Vorquellen der Samen in Wasser beschleunigt das Keimen bei Aussaat. Nach ein bis zwei Wochen empfiehlt es sich, die Jungpflanzen zu verziehen. Jungpflanzen benötigen einen Platz von rund 60 Quadratzentimetern, sobald sie Blätter haben. Die Vermehrung durch Wurzel- oder Kopfstecklinge erweist sich als einfacher. Die Stecklinge wachsen in Töpfen oder Beeten auf feuchtem Boden und wurzeln innerhalb weniger Wochen aus. Meerkohl benötigt eine regelmäßige Gabe von Wasser. Allerdings verträgt er keine Staunässe, da er im stehenden Wasser zu Fäulnis neigt. Viele der Arten, die in unseren Gärten gedeihen, freuen sich regelmäßig über eine geringe Gabe von Dünger, am liebsten kompostierter Mist. Das Entfernen der Blütenstände bei essbaren Arten maximiert die Ernte.

Krankheiten/Schädlinge

Alle Arten aus der Gattung Meerkohl gelten als robuste und vitale Pflanzen. Sie sind unanfällig gegen Krankheiten wie Kohlhernie oder Falschen Mehltau. Selten befallen Schädlinge den Meerkohl. Schnecken fressen gerne ihre Blätter an. Die Weiße Fliege oder der Kohlweißling meiden den Meerkohl. Bei Staunässe oder zu dichtem Pflanzabstand sowie einem zu wenig luftigen Standort tritt Fäulnis auf.

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