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Eigenschaften

  • ausdauernde, niedrige Kleinstauden
  • sternförmige, violettblaue Blüten
  • wintergrüne Blattrosette
  • ideal für schattige Standorte
  • attraktive Frühblüher

Leberblümchen

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Die Gattung der Leberblümchen (bot. Hepatica) setzt sich aus sieben Arten zusammen und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ähneln der nahe verwandten Gattung der Windröschen (Anemone). Ein Unterscheidungsmerkmal sind die ganzrandigen Hochblätter der Hepatica, die sich knapp unter der Blüte kelchartig ausbilden.

Alle Arten wachsen in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. In Europa ist die Gattung durch zwei Arten vertreten, in unseren Breiten ist das gewöhnliche Leberblümchen (Hepatica nobilis) heimisch. Ihren Namen verdanken die Pflanzen der Form ihrer Laubblätter, die an eine menschliche Leber erinnern.
Im März breitet das zierliche Gewächs in den Laubwäldern seinen tief-violettblauen Blütenteppich aus. Diese Schönheit verzaubert die Menschen seit jeher. Die märchenhaften Blüten gleichen azurfarbenen Sterne, die eine Fee am Waldboden verstreut hat. Seltener sind die Blüten weiß oder rosa.

Blatt

Leberblümchen haben wintergrüne Laubblätter, die ihrem dichten Wurzelstock entspringen. Sie sind zahlreich, grundständig und stehen auf langen, fein behaarten Stielen, die im Alter verkahlen. Die dunkelgrünen, ledrigen Blätter haben einen dreieckigen Umriss und erscheinen drei- bis fünflappig. Typischerweise sind sie bis zur Hälfte eingeschnitten, ganzrandig oder gezähnt. Ihre Unterseite schimmert purpurfarben.

Blüte

Die anmutigen Blüten leuchten in faszinierendem Blaulila, manchmal sind sie hellblau, weiß oder rosarot. Sie entwickeln sich oftmals vor den neuen Blättern und stehen in dicht gedrängten Büscheln. Jede Blüte hat einen eigenen Stängel. Im Knospenstadium umhüllen sie kelchartig drei grüne Hochblätter. Leberblümchenblüten sind zwittrig, zwischen 20 und 35 Millimeter groß und radiärsymmetrisch aufgebaut. Sie weisen mehrere, durch die Längsachsen verlaufende Symmetrieebenen auf. Ein Kreis aus sechs bis zehn gleichartigen Blütenhüllblättern umrandet die Blüten. In seltenen Fällen treten gefüllte Blüten auf. Für die violette Färbung der Blütenblätter ist der wasserlösliche Pflanzenfarbstoff Anthocyan verantwortlich. Anthocyan ist in der Lage, Sonnenlicht zu absorbieren und teilweise in Wärme umzuwandeln. Auf diese Weise schützt er die Blüten vor dem Frost. Jede Blüte hat in ihrer Mitte viele weißliche, kreisförmig angeordnete Staubblätter und zahlreiche freie Fruchtblätter.

In der Nacht und bei Regen schließen Leberblümchen ihre Blüten. Sobald die Sonne scheint, öffnen sie sich weit. Die Blütenhüllblätter bewerkstelligen das Öffnen und Schließen durch Wachstumsbewegungen. Aus diesem Grund ist es ihnen möglich, während der kurzen Blütezeit ihre Länge zu verdoppeln. Als Frühblüher erblühen Leberblümchen bei uns ab Anfang März bis April. Nach einer Woche schon verblühen die einzelnen Pflanzen wieder. Hepatica-Arten produzieren keinen Nektar. Ihr Pollen lockt Käfer, Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen an, die für die Bestäubung sorgen.

Frucht

Nach der Befruchtung entwickeln sich Sammelfrüchte, die sich aus einigen einsamigen, behaarten Nüsschen zusammensetzen. Jedes Nüsschen ist mit einem fettreichen, zuckerhaltigen Lock- und Nährkörper, dem Elaiosom, versehen. Der Grund dafür liegt in der ausgeklügelten Verbreitungsstrategie der hübschen kleinen Gewächse. Das Elaiosom übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Ameisen aus, die die Nüsschen in ihren Bau tragen, den nahrhaften Teil verspeisen und den ungenießbaren Rest mit dem Samen in der Nähe des Ameisenhaufens entsorgen. Der Samen keimt dank der hungrigen Ameisen in einiger Entfernung von der Mutterpflanze.

Wuchs

Bei den Hepatica handelt es sich um mehrjährige Stauden, die krautig wachsen. Sie erreichen eine Höhe von bis zu bis 20 Zentimetern. Knapp unter der Erdoberfläche haben die Pflanzen Überdauerungsknospen, die ihnen helfen, den Winter zu überstehen. Leberblümchenwurzeln reichen, gemessen an der geringen Größe des Gewächses, tief in die Erde.

Standort

In der Natur wachsen Leberblümchen in Eichen- und Buchenwäldern und in lichten Mischwäldern. Auch in Gebüschen und an Wegrändern sind sie anzutreffen Auf alten humusreichen Waldböden fühlen sie sich am wohlsten. Kalkhaltiger Untergrund behagt ihnen eindeutig besser als saurer. Sie bevorzugen schattige Plätze mit Lichteinfall im Frühling. Im Garten sorgen waldähnliche Licht- und Bodenverhältnisse dafür, dass sich die liebreizenden Pflänzchen wie zu Hause fühlen.

Am besten gefällt es ihnen unter schattenspendenden Gehölzen wie Buchen, Haselsträuchern, Forsythien und Zaubernuss. Die Pflanzstelle ist im Idealfall kahl oder spärlich bewachsen. Leberblümchen wachsen langsam und sind nicht sehr durchsetzungsfähig gegenüber wuchernden Pflanzen. Aufgrund ihrer kurzen Blühdauer empfiehlt es sich, Hepatica mit anderen Frühjahrsblühern zu kombinieren. Wunderschön passen ihre romantischen Blüten zu Christrosen, Veilchen, Buschwindröschen, Farnen und Waldmeister. An passenden Standorten bilden sich mit der Zeit dichte, individuenreiche Bestände.

Verbreitung

Der Verbreitungsschwerpunkt der zierlichen Kleinstauden liegt im Bereich der nördlichen Hemisphäre. In Europa, Asien und in Nordamerika sind Vertreter der Gattung anzutreffen. Die natürlichen Lebensräume weisen große Verbreitungslücken auf.

Nutzung

Mit ihrer natürlichen Schönheit gehören sie zu den beliebten Kleinstauden im frühlingshaften Schattenbeet. In naturnahen Gärten entfaltet sich ihre zarte Poesie perfekt und erweckt Kindheitserinnerungen und Frühlingsgefühle beim Betrachter. Sie sind die idealen Pflanzen für Problemzonen im Garten. Dazu zählen schattige Ecken und der Bereich an der Nordseite des Hauses.

In Japan herrscht ein wahrer Kult um die Leberblümchen, die dort in unzähligen Farbvarianten und Blütenformen erhältlich sind. Bei Auktionen erzielen spezielle Züchtungen und Raritäten zum Teil horrende Preise. Mittlerweile gibt es auch bei uns eine Auswahl an unterschiedlichsten Sorten.
Hierzulande gehören Leberblümchen zu den bedrohten Arten und stehen unter Naturschutz. Auf keinen Fall sind sie in der Wildnis zu plücken oder auszugraben!

Pflege/Schnitt

Gegenüber dem Standort, zeigt sich das Leberblümchen anspruchsvoll. Ist dieser klug gewählt und gut vorbereitet, brauchen die aparten Gewächse nicht viel Pflege und gedeihen ohne zusätzlichen Dünger. Lange Trockenperioden bekommen ihnen nicht. In heißen Sommern benötigen die Pflanzen von Zeit zu Zeit Wasser. Dauerhaft nasse Füße vertragen die Stauden nicht. Bei schweren, lehmigen Böden hilft es, Holzhäcksel einzuarbeiten. Wer sein Leberblümchen im Topf planzt, gießt es regelmäßig und schützt es im Winter mit Laub oder Vlies vor Frost. Hepatica lässt sich durch Aussaat und Teilung vermehren. Jungpflanzen brauchen ein paar Jahre bis sie erstmals blühen.

Schnittmaßnahmen sind bei Leberblümchen nicht vorgesehen. Im Gegenteil, Schnitte können das bedächtige Wachstum der Pflanzen hemmen. Abgestorbene Pflanzenteile bleiben an den Gewächsen. Wo die kleinen, liebenswerten Leberblümchen stehen, ist es besser, auf das Laubharken zu verzichten.

Krankheiten/Schädlinge

Ist die Pflanze mit ihrem Standort zufrieden, gilt sie als unempfindlich und robust. Fleckige Blätter mit trockenen Blatträndern sind kein Zeichen für eine Erkrankung, sondern ein Hinwies, dass der Boden nicht optimal ist. Wer Ameisen an seinen Leberblümchen entdeckt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Die Tiere schaden den Stauden nicht, sondern helfen bei der Verbreitung der Samen.

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