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Eigenschaften

  • Nadelgehölze
  • in Asien heimisch
  • langsames Wachstum
  • pflegeleicht
  • Hecken- und Solitärpflanzen

Kopfeiben

Gattung Cephalotaxus ab €4.90 kaufen
     
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Die Gattung der Kopfeiben (bot. Cephalotaxus) gehört als einzige zur Familie der Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae) innerhalb der Ordnung der Koniferen (Coniferales). Ihr deutscher Name leitet sich direkt übersetzt aus dem botanischen Cephalotaxus ab. Rund elf Arten dieser Gattung sowie einige Zuchtformen gibt es. Auch als Pflaumeneiben sind die Nadelgewächse verbreitet bekannt.

Der Lebensraum dieser immergrünen Sträucher bis niedrigen Bäume findet sich vornehmlich in Asien. Erstmals brachte Philipp Franz Balthasar von Siebold (1796-1866), ein bayerischer Arzt, Botaniker, Ethnologe, Japan- und Naturforscher, einige Exemplare einer Art von Japan mit nach Belgien. Von Siebold und sein Kollege Joseph Gerhard Zuccarini (1797-1848) gaben der Gattung ihren Namen und ordneten sie ihrer übergestellten Familie zu. Fossile Funde aus Grönland, Europa und Nordamerika zeigen, dass Kopfeibengewächse vor Urzeiten wesentlich verbreiteter vorkamen.

Blatt

Das Laub der Kopfeiben-Arten ist glänzend, kräftig dunkel- bis gelbgrün. Spiralig ordnen sich die Nadeln am Zweig einer Kopfeibe an, in Seitenverzweigungen bis zweizeilig. Unübersehbar sind an der Blattunterseite zwei silbrige Stomatabänder. Stomata (Spaltöffnungen) regulieren den Sauerstoff-Kohlenstoff-Austausch bei Pflanzen. An den Kopfeiben-Blättern bestehen die Bänder aus elf bis über zwanzig Reihen von kleinen, weißlichen Stomata.

Blüte

Die Blütezeit der Kopfeiben ist das Frühjahr, ab Ende März. Meist sind die Pflanzen getrenntgeschlechtig, zweihäusig (diözisch), in seltenen Ausnahmefällen einhäusig (monözisch). Über einem ovalen Hochblatt sitzen in Grüppchen sechs bis acht männliche, köpfchen-/zapfenförmige Blüten beieinander. Oft auf einem spiralig geschuppten Stiel am Sprosszweig des Vorjahres. Jede Blüte enthält vier bis sechzehn Mikrosporenblätter (Mikrosporophylle) mit drei bis vier, seltener zwei Pollensäcken.
Der Wind übernimmt das Verbreiten der Pollen. Die Zapfen weiblicher Pflanzen befinden sich an den Zweigenden mit recht langen Stielen einzeln oder bis zu sechst (seltener bis zu acht) zusammen. Innerhalb dieser Zapfen stehen kreuzgegenständig mehrere Paare Deckschuppen. Diese weisen jeweils zwei achselständige, aufrechte Samenanlagen auf. Von diesen entwickelt sich in der Regel nur eine. Sie bildet einen lange haltbaren und großen Bestäubungstropfen, der die Aufgabe des Einfangens von vorbeifliegenden Pollen übernimmt.

Frucht

Die Bestäubung erfolgt im Frühling. Erst im Folgejahr reifen Kopfeiben-Samen in den weiblichen Zapfen heran. Hierin unterscheiden sie sich von der Gattung der Eiben (Taxus). Charakteristisch für die rund zwei Zentimeter langen Samen ist die Bildung eines Samenmantels (Arillus). Dieser umschließt die einsamigen Nussfrüchte als fleischige Hülle. Im unreifen Stadium zeigt sich diese Hülle in hellbraum bis grün. Oval oder pflaumen- bis eiförmig hat der Samenmantel eine Länge bis zu drei Zentimeter. Bei einigen Arten färbt er sich während des Reifungsprozesses rötlich. Vögel, die sich an den Arillen nähren, tragen zur Verbreitung bei.

Wuchs

Die Nadelgehölze zeigen einen aufrechten, oftmals säulenartigen Wuchs und sind dicht belaubt. Der Austrieb ist eher langsam und benötigt bis zur vollen Größe etliche Jahre. So erreichen die Pflanzen Höhen von zwei oder mehr Metern. Alte Exemplare einiger Arten zeigen manches Mal ein fast trichterförmiges Aussehen. Als Samenpflanzen (Unterabteilung) gehört die Gattung zur übergeordneten Abteilung der Gefäßpflanzen (Tracheophyta). Diese Pflanzen transportieren über spezialisierte Leitbündel Wasser und Nährstoffe in ihr Inneres.

Standort

Volle Sonne verträgt die Kopfeibe schlecht. Der optimale Standort ist schattig bis halbschattig. Diese windunempfindliche Pflanze lässt sich als Blickfang allein an schattigen, eher kühlen Plätzen oder in Gruppen pflanzen.

Verbreitung

Die Gattung kommt weit verbreitet in Asien vor. Allein in China sind sechs bis sieben Arten vertreten. Verschiedene weitere Kopfeiben-Arten sind in Korea, Japan, Vietnam, Malaysia, Laos, Burma sowie Indien heimisch. Die Sträucher oder Bäume gedeihen in den gemäßigten Klimazonen und unter gleichmäßigen Lebensbedingungen. Schattiges Unterholz, gern in gemischten Laubwäldern, zählt zu den bevorzugten Bereichen der Kopfeiben, um sie zu besiedeln.

Nutzung

Hauptsächlich Asiaten nutzen viele Bestandteile der Kopfeibe auf verschiedenste Weise. Das Holz dient als Baumaterial und Feuerholz. Von nur einer Art vertreibt der Handel das Holz weltweit. Aus den Samen lässt sich Öl gewinnen, das medizinisch wirksame Inhaltsstoffe besitzt. Gewonnenes Öl einer der Arten dient als Lampenöl. Die giftigen Samen anderer Arten bilden bei Vollreife einen essbaren Samenmantel (Arillus). Roh und gegart eignet sich dieser Samenmantel als Kochzutat. In ihrer asiatischen Heimat wachsen Kopfeiben häufig als Zierpflanze in Parkanlagen und Gärten. Auch als Heckenpflanze eignen sie sich wegen ihres langsamen Wuchses gut. Wegen ihrer nahrhaften Samenumhüllungen besuchen Vögel häufig die Nadelsträucher.

Pflege/Schnitt

Diese Nadelgewächse vermitteln einen edlen und anmutigen Eindruck. Zudem sind sie anspruchslos im Bezug auf die Pflege. Sie sind schnittverträglich und aufgrund ihres langsamen Wuchses als Heckenpflanzen geeignet. Optimal gedeihen sie in nahrhaften, leicht sauren, gut durchlässigen und gleichmäßig feuchten Böden. Eine Kübelhaltung ist bei entsprechendem Winterschutz möglich.

Staunässe vertragen Kopfeiben nicht. In der Folge vergilben die Nadeln und fallen ab. Für Jungpflanzen der Kopfeibe ist ausreichender Winterschutz empfehlenswert. In unseren Breiten sind mehrjährige Exemplare gut frosthart. Vermehren lassen sie sich durch die Samen, die eine zweijährige Keimungsphase brauchen. Auch reife bis halbreife Stecklinge dienen dem Vermehren. Nennenswerte Schädlinge oder Krankheiten gibt es keine.

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