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Eigenschaften

  • großblättrige Staude
  • dunkelrote bis schwarze, glänzende Beeren
  • grünlich bis weiße Blüte von Juli bis August
  • in milden Lagen winterhart
  • sehr pflegeleicht

Kermesbeeren

Gattung Phytolacca
     
  • Beschreibung
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Die Gattung Kermesbeeren (bot. Phytolacca) gehört zur Familie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae). Vertreten ist sie mit rund 35 Arten, die hauptsächlich aus Südamerika stammen. Die zwei in Europa eingebürgerten Arten nehmen die Einen als Zierpflanzen, andere als wenig spannende Unkräuter wahr.

Der französische Botaniker Joseph Pitton de Tournefort 1700 formulierte den Namen der Pflanze. Der wissenschaftliche Gattungsname setzt sich aus dem griechischen Wort 'phyton' (Pflanze) und dem lateinischen Wort 'lacca' (Lack) zusammen. Vermutlich fiel Tournefort diese Wortkreation beim Betrachten der glänzenden, schwarzen Beeren ein. Auch der deutsche Name bezieht sich auf die Optik der Kirschen. So steht das ursprünglich persische Wort 'Kermes' für den in den Pflanzen enthaltenen roten Farbstoff Karmin.

Blatt

Die wechselständigen Laubblätter sind häufig gestielt, ganzrandig und besitzen eine einfache Blattspreite in ovaler bis lanzettlicher Form. Mit einer Länge von bis zu 40 Zentimetern sind sie recht groß und dominieren die Pflanze.

Blüte

Phytolacca-Arten besitzen in der Regel Zwitterblüten. Sie präsentieren sich von Juli bis August grünlich bis weiß und stehen gestielt oder sitzend in Rispen, Trauben oder Ähren sowohl end- als auch seitenständig. Ihnen fehlen Kronblätter. Den fünf bis acht nicht verwachsenen Kelchblättern entspringen sechs bis 33 freie oder an der Basis verwachsene Staubblätter. Sechs bis zwölf freie oder verwachsene Fruchtblätter formen einen oberständigen Fruchtknoten. Je Fruchtblatt gibt es einen Griffel mit Narbe.

Frucht

Im Anschluss an die Insektenbestäubung bilden sich abgeflachte, glänzend dunkelrote bis schwarze Früchte. Die beerenähnlichen Sammelfrüchte sind fleischig und saftig. Sie enthalten sechs bis zwölf, seltener bis zu 30 schwarze, ebenfalls glänzende, nierenförmige Samen, die von einer harten, zerbrechlichen und unbehaarten Samenschale umgeben sind. Statt der vielsamigen Früchte bilden sich mitunter linsenförmige Achänen, einsamigen Schließfrüchte, die Nüssen ähneln.

Wuchs

Bei den Vertretern der Gattung Phytolacca handelt es sich um ausdauernde Kräuter oder Kletterpflanzen. Sie erreichen eine Höhe von einem bis drei Metern. Ihre runden, gefurchten oder kantigen Stängel wachsen häufig aufrecht und sind grün oder rötlich. Die Wurzeln sind spindelförmig, fleischig und oft verzweigt.

Standort

Am besten wachsen Kermesbeeren an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Ideal ist zudem ein leicht sandiger und humoser Boden.

Verbreitung

Die Kermesbeeren sind weltweit verbreitet. Meist kommen sie in subtropischen bis tropischen Gebieten vor. In Europa sind sie zwar nicht heimisch, doch finden sich hier zwei eingebürgerte Arten, die stark verwildern. Die Frage, ob es sich bei ihnen um invasive Arten handelt, welche die heimische Flora verdrängen, ist unter Experten umstritten.

Nutzung

In deutschen Gärten sind die Kermesbeeren noch weitgehend unbekannt und zählen zu den Raritäten. Mit ihren großen Blättern und den dekorativ wirkenden Blüten- und Fruchtständen eignen sie sich gut als Solitär. Da sämtliche Bestandteile der Pflanzen giftige Triterpensaponine enthalten, ist insbesondere bei Kindern Vorsicht geboten. Gilt bei Erwachsenen und älteren Kindern der Verzehr von bis zu zehn Beeren als unbedenklich, wirkt diese Menge bei kleinen Kindern mitunter bereits giftig. Ein maßloses Naschen ruft nicht selten Erbrechen, Magen- und Darmprobleme, Durchfall sowie Krämpfe hervor.

Samen und Wurzeln lassen sich aufgrund ihres hohen Saponin-Gehalts hervorragend zur Schneckenabwehr verwenden. In getrockneter und gemahlener Form dem Gießwasser beigemischt, führen die Saponine zu einem Zersetzen der Schneckenschleimhäute sowie der Schneckeneier. Nebenbei steigt durch diese Maßnahme der ph-Wert des Bodens. Beim Umgang mit den Kermesbeeren ist es ratsam, Handschuhe zu tragen. Der Kontakt kann zu allergischen Reaktionen führen.
Der Saft der Kermesbeeren diente zu früherer Zeit zum Färben von Süßspeisen und Wein. Homöopathen setzen Kermesbeeren gegen Grippe, Angina und Gelenkrheumatismus ein.

Pflege/Schnitt

Kermesbeeren erfordern nicht viel Pflege. Lediglich auf einen gleichmäßig feuchten Boden ist zu achten. Eine Schicht aus Laub und Reisig schützt die Pflanzen im Winter vor zu kalten Temperaturen. In dieser Zeit sind die oberirdischen Teile bereits vertrocknet. Ein Schnitt ist nicht notwendig. Das regelmäßige Entfernen von verblüten Blütenständen verhindert die Selbstaussaat.

Pflanzen innerhalb der Gattung Kermesbeeren Phytolacca

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