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Eigenschaften

  • aufrecht wachsende Gewürzpflanze
  • doldenartige Blütenstände
  • mittel- bis dunkelgrünes Laub
  • anspruchslos und pflegeleicht
  • bevorzgut einen halbschattigen Standort

Kerbel

Gattung Anthriscus
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Kerbel (bot. Anthriscus) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Doldenblütler. Der Gattung sind neun bis 15 Arten untergeordnet, die vor allem in Eurasien und Afrika verbreitet sind. Die bekannteste Kulturform ist der echte Kerbel, der als Nutzpflanze und Gewürz in Verwendung ist. Kerbel ist zweijährig oder ausdauernd, wächst krautig mit verdickten oder dünnen Pfahlwurzeln.

Die hohlen, verzweigten Stängel sind wie die anderen oberirdischen Pflanzenteile kahl oder borstenartig behaart. Die Gattung Anthriscus fand im Jahr 1805 zum ersten Mal durch Christian Hendrik Persoon ihre Erwähnung. Kerbel wächst vorwiegend in temperierten Zonen. Die artenreichsten Verbreitungsgebiete ziehen sich vom Mittelmeerraum bis zum Kaukasus. Seit dem Jahr 2001 ist die Pflanzengattung Kerbel mit neun Arten, im Jahr 2005 mit bis zu 15 Arten definiert. Die größte Aufmerksamkeit bekommt der echte Kerbel, der weltweit in den Küchen als Gewürz eingesetzt und wegen seiner aromatischen Blätter geschätzt ist. Optisch ist die Gattung Anthriscus unscheinbar und weist keine besonderen Merkmale auf.

Blatt

Bei den meisten Kerbelarten sind die wechselständig angeordneten Blätter ungestielt. Die Blattspreite besteht in Form einer Blattscheide, die sich in den unterschiedlichen Arten mehr oder weniger konkret ausbildet. Das mittel- bis dunkelgrüne Laub ist länglich bis eiförmig und entweder zwei- bis dreifach gefiedert oder fiederteilig. Die Gesamtheit der Laubblätter ist eiförmig oder linealisch länglich. An den Rändern sind die Laubblätter desKerbels gezähnt oder fiedrig geformt.

Das Laub sieht durch die Fiederung sehr filigran aus. Die vom Stielansatz abgehenden Laubblätter sind breiter als das Laub an der Blattspitze, wodurch die Blätter der Gattung Anthriscus dreieckig und spitz zulaufend sind. Junge Blattriebe sind hellgrün bis gelbgrün und verdunkeln sich im Zeitraum des Wachstums. In den Wintermonaten verliert der Kerbel sein Laub, das im Frühjahr neu austreibt.

Blüte

Der Blütenschaft der Kerbelpflanze steht seiten- bis endständig. Viele einzelne Blüten bilden einen lockeren, doldenförmigen Blütenstand. Die Einzelblüten sind klein und ohne Hüllblätter. Eine Pflanze der Gattung Anthriscus besitzt sehr wenige ausgebreitete Doldenstrahlen, die größtenteils im oberen Drittel der Pflanze wachsen. Die nur in geringer Menge vorhandenen Hüllchenblätter sind glattrandig, zurückgebogen und an den Außenkanten behaart.

Durch die ausgebreiteten Blütenstiele entsteht die typisch doldige Optik, die alle Pflanzenarten der Gattung Kerbel auszeichnet. Die Blüten sind fünfzählig. Einige Arten bilden randständig vergrößerte Blüten aus. Kerbel blüht zwittrig und fruchtbar. Einige Vertreter der Gattung haben sterile Innenblüten. Keine bis wenige Kelchzähne und fünf längliche oder keilförmige Kronblätter sind typische Merkmale des Kerbels. Die Kronblätter sind weiß, gelblich oder gelbgrün. Das obere Ende ist schmal und nach innen gebogen. Kerbel besitzt zwei Fruchtblätter, die sich in einem unterständigen Fruchtknoten vereinen.

Frucht

Die Spaltfrüchte sind länglich und eiförmig. Im Reifeprozess springen die Früchte auf und zerfallen in zwei Teilfrüchte. Die einzelne Teilfrucht ist in der Regel glatt, seltener von borstigen Haaren überzogen. Die Frucht ist annähernd zylindrisch, abgeflacht, gerillt und läuft in schnabelartiger Form aus. Es sind wenige bis keine Ölkanäle ersichtlich.

Wuchs

Die Wuchshöhe und Wuchsbreite der Gattung Kerbel richtet sich nach der Art. Der echte Kerbel erreicht eine Höhe zwischen 70 und 150 Zentimetern und einen Durchmesser von bis zu einem halben Meter. Es gibt kleinere und größere Kerbelpflanzen. Alle Arten haben die Gemeinsamkeit, dass sie im oberen Drittel, eine im Verhältnis zum unteren Pflanzenteil, enorme Wuchsbreite erreichen. Dadurch bilden sie eine offene, zylindrische Form. Der aufrechte, verzweigte Wuchs mit hohlen Stängeln ist bei allen Kerbelarten vorhanden.

Standort

Ein halbschattiger Standort mit wenig anderen Pflanzen in der Umgebung ist optimal. Kerbel benötigt einen humus- und nährstoffreichen, lockeren Boden. Ein zu nasser oder sehr trockener Standort eignet sich nicht. Auch ganztägige Sonneneinstrahlung ist ungeeignet. Der ideale Standort ist im Platzanspruch auf die Größe der Pflanzenart abgestimmt.

Verbreitung

Die Gattung Anthriscus wächst in Eurasien, in Afrika, im gesamten Mittelmeerraum und im Kaukasus. Einige Arten sind in Vorderasien, in Georgien und im asiatischen Teil der Türkei beheimatet. Auch in Korea und Russland ist der Kerbel eine weit verbreitete Wild- und Küchenpflanze. Durch seine Kultivierung als Gewürzpflanze ist der echte Kerbel weltweit verbreitet, während sich die Wildverbreitung auf die oben aufgeführten Regionen beschränkt. In Gärten und Gewächshäusern ist die Gattung Anthriscus in allen Breitengraden und Klimazonen der Welt vertreten. Dabei steht der echte Kerbel, die Gewürzpflanze im Mittelpunkt.

Nutzung

Kerbel ist eine Gewürz- und Küchenpflanze. Die Blätter sind roh oder gegart verzehrbar, als Gewürz getrocknet oder in gefrosteter Form haltbar gemacht. Die grünen Pflanzenteile der Gattung Anthriscus sind zur Herstellung von Farbstoff von Nutzen. Die hauptsächliche Nutzung des Kerbels bezieht sich auf seine Verwendung als Gewürzpflanze, die vor allem in der mediterranen Küche bedeutsam ist. In Gärten, in Parkanlagen, in Pflanzkübeln und Balkonkästen gehört Kerbel zu den beliebten und häufig gepflanzten Kräutern. Auch zur Zimmerpflanze eignet sich das Gewürz. Hier ist darauf zu achten, dass der Blumentopf nicht in direkter Sonne am Fenster steht.

Pflege/Schnitt

Nach der Vorbereitung des Bodens stellen Kerbelpflanzen keine größeren Ansprüche an ihre Pflege. Der Boden ist feucht, aber nicht zu nass ideal. Bei mehrjährigen Pflanzen ist der Stängel im Herbst zurückzuschneiden, da er im Frühjahr erneut aus der Wurzel austreibt. Einjährige Kerbelarten sind im Herbst mitsamt der Pfahlwurzel aus dem Boden zu entfernen. Der Pflegeaufwand hängt mit der Auswahl des richtigen Standortes zusammen. Bekommt Kerbel zu viel Sonne, ist eine häufigere Bewässerung nötig. Ist der Standort zu schattig, braucht die Pflanze mehr Nährstoffe für einen großen und kräftigen Wuchs.

Krankheiten/Schädlinge

Es gibt einige Schädlinge und Krankheiten, die Kerbelpflanzen befallen. Am größten ist die Gefahr des Blattlausbefalls. Diese siedeln sich vor allem auf den Blüten und Laubblättern der im Gewächshaus oder bei Trockenheit wachsenden Pflanzen an. Bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung hinterlassen Blattläuse keine großen Schäden. Auch Mehltau, die Karottenfliege, Mottenlarven und Pilzerkrankungen können den Kerbel befallen.

Die robusten Pflanzen haben eine hohe Widerstandskraft. Ein Verlust der Pflanze durch die Bekämpfung der Schädlinge lässt sich vermeiden. Viele Schädlinge nehmen von Kerbel keine Notiz, wenn der Gärtner eine entsprechende Nebenpflanzung vornimmt. Bei Pilzerkrankungen und bei Mehltau ist die gesamte Pflanze zu entsorgen, da die Krankheit auf Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung übergreift.

Pflanzen innerhalb der Gattung Kerbel Anthriscus

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