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Eigenschaften

  • wachsen verholzend
  • Sträucher oder Bäume
  • immergrün, blühend
  • bis zu 30.000 Sorten
  • hierzulande nicht ausreichend winterhart

Kamelien

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Die Pflanzengattung der Kamelien (bot. Camellia) enthält verholzende Pflanzen. Sie gehören in der Systematik zur Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales) und sind den Teestrauchgewächsen (Theaceae) zugeordnet. Die Familie der Teestrauchgewächse umfasst drei Tribus. In einem Tribus sind exakt abgegrenzte und deklarierte Pflanzen zusammengefasst. Der Tribus Theeae Szyszylowicz enthält fünf Gattungen. Dazu zählt die Gattung der Kamelien (Camellia).

Es gibt zwischen 120 und 200 Arten, die sich in verschiedenen Regionen, vor allem Ostasien, entwickelten. Bis zu 30.000 Sorten entstanden durch Auslesen und Züchtungen. Die Teestrauchgewächse sind als fossile Funde aus der späten Kreidezeit bekannt. Sie bildeten Wälder auf der Nordhalbkugel und in den gemäßigten Zonen eine weite Verbreitung. Die Familie der Teestrauchgewächse bestand bisher aus 30 bis 60 Gattungen. Nach der neuen Systematik enthalten die Theaceae nur die Taxa der ehemaligen Unterfamilie Theoideae. Im Jahre 2009 veröffentlichte die Angiosperm Phylogeny Group ihre neue Systematik.

Blatt

Es sind immergrüne, steife, ledrige Laubblätter. Die Blätter sind einfach und gestielt. Die Länge der Stiele beträgt zwischen fünf und zehn Millimeter. Die Blattspreite ist elliptisch und glattrandig bis fein gezähnt, manchmal rundum gekerbt. Die Blätter sind oft asymmetrisch ausgebildet. Sie sind zwischen zweieinhalb und sieben Zentimeter lang. Die Blattbreite reicht von fünf bis zwölf Zentimeter.

Die Blattfarben variieren. Meistens ist die Oberfläche glänzend dunkelgrün. Die Unterseite ist manchmal hellgrün und bei einigen Arten mit braunen Punkten besetzt. Das Blatt besitzt einen dicken Mittelnerv. Meistens ist er gelb oder hellgrün. Die Blätter sind wechselständig, spiralig oder zweizeilig angeordnet. Nebenblätter gibt es nicht.

Blüte

Die Blüte besteht aus meistens neun Hochblättern und neun Kelchblättern. Beide sind grün. Die Blüte hat äußere und innere Kronblätter. Die sechs oder mehr Blütenkronblätter sind eiförmig oder verkehrt eiförmig. Ein Blütenkronblatt ist drei Zentimeter oder mehr breit und eineinhalb Zentimeter oder mehr hoch. Die inneren Kronblätter sind teilweise an der Basis verwachsen.
Die Blüte hat viele unbehaarte Staubblätter. Sie sind in mehreren Kreisen angeordnet und zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Zentimeter lang. Die Staubfäden im äußeren Staubblattkreis verwachsen zu einer Röhre. Es gibt drei Fruchtblätter. Sie verwachsen zu einem eiförmigen Fruchtknoten. Die Blütenfarben sind weiß, rosa, rot, purpur. Viele Blüten duften.

Die zahlreichen Sorten unterscheiden sich durch ihre Blüten. Die Größe variiert von zwei Zentimeter bis 20 Zentimeter im Durchmesser. Blütenformen gibt es in vielen Varianten, als einfache oder halbgefüllte Blüten. Anemonenförmige und päonienförmige Blüten überzeugen mit ihrer Fülle. Dazu kommen rosenförmige und vollständig gefüllte Blüten. Sie sind einfarbig oder mehrfarbig.

Frucht

Kamelien bilden eine Kapselfrucht. Sie hat einen Durchmesser zwischen zweieinhalb und viereinhalb Zentimeter. Die Kapselfrucht verholzt, hat eine kugelige Form und besitzt drei Fächer. Die Samen sind kugelig und braun mit einem Durchmesser von einem bis zwei Zentimeter.

Wuchs

Kamelien sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Sie erreichen im Freiland durchschnittlich eine Höhe von sieben bis zehn Metern. Die Kronen sind locker, zum Teil dicht verzweigt. Oft sind es mehrstämmige Pflanzen. Kamelien sind ausdauernd. Bekannt sind Exemplare, die einige hundert Jahre alt sind.

In Deutschland ist die Pillnitzer Kamelie seit dem achtzehnten Jahrhundert in Sachsen und seit 1801 in der Obhut der Gärtner von Schloss Pillnitz. Weitere rund 200 Jahre alte Kamelien stehen in Roßwein und in Königsbrück, beide in Sachsen. Gesicherte Daten über die Herkunft der Pflanzen liegen nicht vor. Kamelien aus der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts stehen außerdem in Caserta (Italien) oder in Campo Belo in Portugal. Kamelien wachsen schnell.

Standort

Wie alle Teesträucher, bevorzugen Kamelien leicht feuchte, fruchtbare Standorte mit kühlen Temperaturen. In Mitteleuropa gedeihen sie in milden Regionen. In Südeuropa oder im milden Tessin wachsen sie ausgepflanzt ganzjährig im Freiland. Viel Licht, ohne zu starke Sonneneinstrahlung, ist zur Bildung von Blütenknospen wichtig. Zur Entwicklung der Blütenknospen sind deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht notwendig.

Verbreitung

Teestrauchgewächse kommen in vielen Bereichen der Tropen und Subtroben vor. Der Schwerpunkt der Kamelien liegt in Ostasien. Sie wachsen in Nepal, Vietnam und im südlichen China. Sie sind in Korea und in Japan heimisch. Bevorzugter Standort der Wildpflanzen sind kühl-feuchte Lorbeerwälder mit leicht saurem Boden. Sie bilden das Unterholz in Gebirgswäldern. Zudem wachsen Kamelien in Küstenregionen. Teeplantagen liegen oft in Höhenlagen, sodass die Pflanzen von der kühl-feuchten Luft profitieren.

Nutzung

Camellia japonica war in China als Zierform verbreitet. Anstelle der begehrten Teesträucher (Camellia sinensis) wurden die Zierpflanzen im achtzehnten Jahrhundert von China nach England eingeführt. Belegt ist die Blüte einer Kamelie im Jahr 1739 in England. Die Zierpflanzen gehörten zum Renommée von Adelshäusern und waren in ganz Europa verbreitet. In Europa sind Wildformen im Handel erhältlich. Außerdem Hybriden der Arten Camellia japonica, Camelia Sanqua und Camellia reticulata. Die zahlreichen Sorten unterscheiden sich durch ihre Blüten sowie einen leichten oder intensiven Duft. Sie schmücken als Kübelpflanzen Wintergärten und helle Foyers.

Camellia sinensis ist in vielen Ländern eine bedeutende Nutzpflanze. Viele Sorten wachsen in Indien, China und Japan, Neuseeland, auf den Philippinen oder in Afrika. Aus den Blättern der Pflanzen entsteht grüner oder schwarzer Tee. In Ostasien ist Camellia sinensis von medizinischem Nutzen.

Pflege/Schnitt

Die Äste vertragen Schnitte gut. Um eine buschige Form zu erzielen, ist ein Formschnitt notwendig. Diese Arbeiten sind im Frühjahr auszuführen. Trockene und beschädigte Äste, abgefallene Blüten und trockene Blätter sind während des ganzen Jahres zu entfernen. Der Wurzelballen benötigt eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Staunässe schädigt die Haarwurzeln.

Die Pflanzen benötigen Nährstoffe. Für Kamelien im Topf eignet sich Gründünger in reduzierter Menge. Ausgepflanzte Kamelien versorgen sich über organische Dünger mit den Nährstoffen. Grünkompost aus dem Garten ergänzt die Nahrung. Im Freiland benötigen Kamelien in Mitteleuropa einen guten Winterschutz. Frosthart sind Kamelien bis rund -10 °C. Blütenknospen und Blüten erfrieren bereits bei -3 bis -5 °C. Zweige, Reisig, Blätter und Wärmefolie bis zum Boden schützen vor Frost. In den frostfreien Zeiten erhält die Pflanze Wasser. Die Kamelie eignet sich nicht als Zimmerpflanze.

Krankheiten/Schädlinge

Bei ungünstigem Standort kommt es zu Wurzel- oder Blütenfäule (Kamelienpest). Wurzeln sterben ab, gesunde Blüten werden braun und faulen von innen. Alle Teile sind bei Erkrankung zu entfernen.

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