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Eigenschaften

  • horstbildende, krautige Pflanzen
  • blühen in unterschiedlichen Farben
  • 15 bis 80 Zentimeter hoch
  • pflegeleicht
  • winterhart

Hundszungen

Gattung Cynoglossum
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Die Hundszungen (bot. Cynoglossum) stellen eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) dar. Mit rund 75 Arten ist Cynoglossum, trotz ihrer Farbpracht und dem damit verbundenen Mehrwert für Beete, eher unbekannt.

Die krautigen Pflanzen kommen vor allem auf Wiesen und an Wegesrändern vor. Sie wachsen als anspruchslose Zierpflanzen in Bauern- und Wildgärten. Besonders ihre farblichen Finessen und ihre vielfältigen Erscheinungsformen bestechen und bereichern jedes Beet. Ihre Blütenfarbe sowie die Größe der Pflanze variieren artabhängig. Am wohlsten fühlt sich Cynoglossum, wenn sie sich mit Nachbarpflanzen, die über einen starken Stängel verfügen, verwebt. Außerdem schützt sie Beete vor unerwünschten Besuchern wie Wühlmäusen. Diese meiden den Geruch der Pflanze. Den Namen "Hundszunge" schuldet die Gattung ihren langen, schmalen Blättern, die an heraushängende Zungen von Hunden erinnern und rau sind. Die etymologische Herkunft des Gattungsnamens stammt aus dem Griechischen: "kyon" steht für Hund und "glossa" für Zunge.

Blatt

Die Grundblätter der Hundszungen sind lang gestielt und lanzettlich. Auch die Stängelblätter sind lanzettlich und stängelumfassend. Abhängig von der Art sind die Blätter entweder matt und beidseitig filzig behaart oder glänzend und kahl. Der Blattrand ist ganzrandig und die Blätter sind frisch grün.

Blüte

Die Blüten der Hundszungen sind artabhängig blau oder rot. Die Färbung variiert von dunkel- bis enzianblau sowie von violett bis purpurrot. Die Blüten sind zwittrig und radiärsymmetrisch. Sie stehen in traubigen Blütenständen. Die einzelnen Kronblätter sind klein und rund bis oval. Die Blüte verfügt über einen fünfspaltigen, tief eingeschnittenen Kelch, der sich nach der Blütezeit vergrößert. Die walzenförmige Kronröhre verschließt sich durch fünf Schlundschuppen. Nur größeren Insekten ermöglicht es das Eindringen. Die Kronröhre ist kürzer als der Kronsaum. Die Staubfäden, die sich im Schlund der fünflappigen trichterförmigen Blumenkrone befinden, sind extrem kurz. Der Staubbeutel ist rundlich und der Griffel ist pfriemenförmig.

Frucht

Die Frucht der Hundszungen gliedert sich in vier am Griffel befestigte und mit dem Mittelsäulchen verwachsene Teilfrüchte. Sie sind eiförmig und mit widerhakigen Stacheln versehen. Beispielsweise Kaninchen dienen als Klebhafter für das Verbreiten. Reife Teilfrüchte sind konvex, die Stacheln überall ungefähr gleich hoch und dicht. Die Frucht der Hundszungen ist nicht zum Verzehr geeignet.

Wuchs

Die Arten der Hundszungen sind horstbildende, überwiegend zweijährige oder mehrjährige, in seltenen Fällen auch einjährige, krautige Pflanzen. Sie sind kurzlebig und benötigen zur erfolgreichen Kultivierung offenen Boden. Die Stängel der Pflanze erreichen nach Art 15 bis 80 Zentimeter Höhe. Ganz unten befinden sich die Grundblätter und weiter oben die Stängelblätter. Die Krönung des Stängels stellen die farbenfrohen Blüten dar, die meist erst im zweiten Jahr in Erscheinung treten.

Standort

Cynoglossum kommt in der freien Natur auf Wiesen, an Wegesrändern sowie an Krautfluren vor. Sie eignen sich hervorragend für ein Wildblumenbeet. Besonders beliebt sind bei den sonst anspruchslosen Pflanzen sonnige bis vollsonnige, warme Plätze. In normalen Gartenböden gedeihen sie prächtig. Für eine optimale Kultur lässt sich leicht saure bis kalkarme Erde sowie sandiger und stark durchlässiger Boden empfehlen. Es ist ratsam, Pflanzen wie Helenium und Solidago in unmittelbarer Nähe zu pflanzen. Diese verfügen über starke Stängel mit denen sich Cynoglossum hervorrangend verwebt. Hundszugen kommen ausgezeichnet mit Trockenheit zurecht. Nässe vertragen sie weniger.

Verbreitung

Die Gattung Cynoglossum ist mit ihren rund 75 Arten fast weltweit verbreitet. Allerdings vorwiegend in Europa, Nordasien und Südwestasien. Elf Arten kommen in Europa vor und zwei in Deutschland (Cynoglossum germanicum und Cynoglossum officinale). Zu den bekanntesten Arten der Hundszunge zählt das Chinesische Vergissmeinnicht Cynoglossum amabile.

Nutzung

Besonders bekannt ist die Wurzel der Typus-Art der Gattung, Cynoglossum officinale (Echte Hundszunge) für ihre heilende Wirkung. In der Volksmedizin diente sie als Apotheker- und Heilpflanze. Schon frühere Ärzte sagten ihr eine hustenstillende, wundheilende und leicht narkotisierende Wirkung nach. Deshalb kam sie bei Husten, Insektenstichen, Wunden wie Abschürfungen sowie bei Einschlafproblemen zum Einsatz. Officinale stammt aus dem Lateinischen officina (= Werkstätte, Arbeitsraum) und bedeutet so viel wie Apotheke oder Offizin. Die aus der etymologischen Herkunft des Wortes erschließbare arzneiliche Nutzung ist heutzutage jedoch widerlegt. Allen Präparaten, die Bestandteile der Echten Hundszunge enthalten, ist die arzneimittelrechtliche Zulassung, aufgrund der darin enthaltenen toxischen Pyrrolizidinalkaloide entzogen.

Pflege/Schnitt

Die Blütezeit ist bei den meisten Arten im Frühsommer von Mai bis Juli. Cynoglossum ist nicht pflegeintensiv, doch fruchtbare, frische, humose Böden tragen maßgeblich zum Wachstum der Pflanzen bei. Je nach Standort und Temperatur sind regelmäßige Wassergaben sinnvoll. Im Frühjahr lässt sich zusätzlich Kompost oder organischer Dünger wie Hornspäne eingearbeiten. Außerdem sind die Arten der Hundszunge überwiegend frosthart und eignen sich damit für die Gartenkultur.

Etwa auf Handhöhe schneidet der Gärtner Cynoglossum bei Austriebsbeginn im Frühling (Anfang Februar bis März) zurück. Auch nach der Blüte lässt sich dieser Vorgang wiederholen. Die Vermehrung der Hundszunge gestaltet sich unkompliziert. Befindet sie sich an einem Standort, der ihr gut gefällt, so breitet sie sich durch Selbstsaat aus. Alternativ lassen sich die Pflanzen im Frühling oder direkt nach der Reife aussäen.

Pflanzen innerhalb der Gattung Hundszungen Cynoglossum

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