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Eigenschaften

  • Pflanzen der alpinen Lebensräume
  • einjährige Pflanzen
  • unpaarig gefiederte Grund- und Stängelblätter
  • polsterförmiger oder lockerer Wuchs
  • wachsen auf trockenen, steinigen Böden

Hornungia

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Die Pflanzengattung der Felsenkressen (bot. Honungia) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Je nach Quelle umfasst die Gattung zwischen drei und fünf Arten. In Deutschland gelten drei Arten der Hornungia-Gattung als heimisch. Die zierlichen Pflanzen sind Bewohner der Felsen in alpinen Höhenlagen, was ihnen den Namen Felsenkressen einbrachte.

Für die Pflanzengattung sind weitere Bezeichnungen gebräuchlich. Hornungia-Arten sind als Gämskressen bekannt, da sie in den rauen Gebirgslagen den Gämsen als wichtige Nahrungsquelle dienen. Die Bezeichnungen Salztäschel und Salzkresse sind irreführend. Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit Arten aus der Pflanzengattung der Kressen (Lepidium), die ebenfalls unter der Bezeichnung Salzkressen bekannt sind. Einige Hornungia-Arten wachsen auf salzhaltigen Böden, weswegen sie die Bezeichnung Salztäschel bekamen. Die Pflanzen entwickeln spezielle Wuchsformen als eine Anpassung an die Lebensräume im Gebirge. Als unscheinbare Pflanzen sind die Felsenkressen seltener als Zierpflanze anzutreffen. Sie eignen sich für Steingärten und alpine Pflanzenarrangements. In diesen Anlagen geben die Pflanzen attraktive Blattschmuckstauden ab.

Blatt

Hornungia-Arten entwickeln eine grundständige Blattrosette. Die Grundblätter wachsen an der Stängelbasis und breiten sich über dem Boden aus. Ihre Blattspreite ist unpaarig gefiedert. Die Blätter sind bis auf die Mittelrippe eingeschnitten. Es entsteht der Anschein eines Blattes, zusammengesetzt aus vielen kleinen Blättchen. Diese kleinen Blättchen tragen in der Botanik die Bezeichnung Fiederblättchen.
Die Blattspitze schließt mit einem einzelnen glattrandigen Fiederblättchen ab. Sie erinnern in ihrer Form an kleine Spatel. Am Grund sind die Fiederblättchen in einen Stiel verschmälert. Die Blattspitze der Fiederblättchen ist kurz und spitz ausgezogen. Auch die Grundblätter sind gestielt. Die unteren Stängelblätter ähneln in ihrer Form der Gestalt der Grundblätter. Je weiter oben die Blätter sitzen, desto einfacher ist ihre Gestalt. Die obersten Stängelblätter sind ungeteilt.

Blüte

Felsenkressen entwickeln kleine Blüten. Sie erreichen eine Größe zwischen einem und zwei Millimeter. Die Pflanzen blühen weiß und tragen die für Kreuzblütengewächse typischen Blüten. Die frei stehenden Kronblätter sitzen zu viert im Zentrum der Blüte. Sie bilden ein Kreuz, weswegen die Familie ihre deutsche Bezeichnung erhielt. Die Krone der Felsenkressen ist wenig länger als der Kelch. Bei manchen Arten verfärbt sich der Kelch violett.
Nach der Blütezeit, die sich artabhängig von März bis August erstreckt, verlängert sich der Blütenstand. Die Blüten der Hornungia-Arten unterscheiden sich in ihrem Aussehen. Einige Arten entwickeln unscheinbare Blüten, die Alpen-Gämskresse (Hornungia alpina) schmückt sich mit auffallenden Blüten. Sie sitzen bei dieser Art dicht gedrängt am Ende der Blütenstandsachse. Andere Arten haben aufgelockerte Blütenstände, bei denen sich die Blüten nicht auf das Ende des Blütenschaftes konzentrieren.

Frucht

Als Kreuzblütengewächse bilden die Hornungia-Arten nach der Blütezeit Früchte aus, die an kleine Schoten erinnern. Diese sogenannten Schötchen sind elliptisch bis löffelförmig ausgeprägt. Sie sind seitlich abgeflacht und bestehen aus zwei Kammern. Jede Kammer enthält zwei Samen. Sie stehen auf langen Blütenstielen, die waagerecht von der Hauptachse abstehen. Die Schötchen springen zur Fruchtreife auf und entlassen die Samen, die sich mit dem Wind verbreiten oder Vögeln als Nahrung dienen.

Wuchs

Hornungia-Arten sind krautige Pflanzen. Die einjährigen Arten investieren ihre Energie in die Ausbildung zahlreicher Samen, um ihren Fortbestand zu sichern. Sie wachsen zwischen zwei und fünfzehn Zentimeter hoch. Die Pflanzen entwickeln eine kriechende bis aufsteigende Wuchsform. An exponierten Standorten bilden sich die Felsenkressen polsterförmig aus. Bei diesen Wuchsformen entwickeln die Pflanzen zahlreiche Verzweigungen und erscheinen buschig. Sie schützen sich auf diese Weise vor Wind.
Die Blütenachsen ragen aufrecht in die Höhe. Die Stängel sind dünn und verzweigen sich von der Basis an. Die verzweigten Ästchen sind hin- und hergebogen. Sie sind überzogen von sternförmig aufgefächerten Haaren, die bis 0,1 Millimeter lang sind. Die kurzen Härchen sind Anpassungen an den speziellen Lebensraum. Ihre Aufgabe ist es, die Verdunstung von Flüssigkeit zu reduzieren.

Standort

Felsenkressen wachsen auf steinigen Böden, die nährstoffarm und gut durchlässig sind. Sie bevorzugen kalkhaltige Untergründe und sonnige Standorte. Ihre Wuchsform macht sie zu Spezialisten auf diesen Standorten. Die Hornungia-Arten gedeihen in warmen Regionen. Ideale Standorte sind Steinschutt- und Felsfluren in alpinen Höhenlagen. Sie wachsen in Höhenstufen, die für mehr als acht Monate schneebedeckt sind. Die Pflanzen gehören zu den Gesellschaften, die sich durch eine kurze Vegetationsperiode auszeichnen. Felsenkressen leben in Kalkschuttgesellschaften. Sie teilen sich den Lebensraum mit Hellerkraut (Thlaspi) und weiteren Arten der alpinen Geröllhalden.

Verbreitung

Die Arten der Gattung Hornungia sind in den subalpinen bis alpinen Regionen Mitteleuropas beheimatet. Sie wachsen in den Alpen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands. Hier dringen die alpinen Arten bis auf Höhenlagen von 2.600 Metern vor. Einige Felsenkressen haben mediterrane Lebensräume erobert. Sie kommen in Spanien, Frankreich, Italien und in Jugoslawien vor. Ihr Areal zieht sich bis in den Norden Afrikas. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet der Gattung bis nach Kleinasien. Es gibt Arten, die außerhalb dieser warmen Regionen wachsen. Einige Arten verbreiten sich über den südlichen Teil der skandinavischen Länder.

Nutzung

Hornungia-Arten sind reich an Senfölen, die sich in den grünen Pflanzenteilen befinden. Die Inhaltsstoffe sorgen für einen kresseartigen Geschmack. Sie eignen sich zur Zubereitung von Salaten. Ihre Anpassung an alpine Lebensräume macht die Felsenkressen zu beliebten Pflanzen für Themengärten. Sie zieren Geröll- und Schuttflächen in alpinen Steingärten. Sie zeigen sich unempfindlich gegenüber Frost und vertragen Temperaturen bis zu -29 °C.

Pflege/Schnitt

Felsenkressen benötigen keine Pflege. Die Anpassung an trockenes und steiniges Substrat macht die Pflanzen dieser Gattung zu pflegeleichten Arten. Felsenkressen benötigen keine zusätzliche Wassergabe. Die Pflanzen sind an die kurze Sommerzeit im Gebirge angepasst. Unter guten Wetterbedingungen keimen die Samen im Jahr der Aussaat und kommen nach kurzer Zeit zur Fruchtreife. Sie vermehren sich über die Selbstaussaat, jedes Jahr wachsen neue Pflanzen an den Standorten. Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich. Die abgestorbenen Pflanzenteile verwelken und zersetzen sich zu Humus.

Krankheiten/Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge sind für die Hornungia-Arten nicht bekannt. Die Pflanzen tragen Sternhaare. Diese Haare machen sie für Schnecken uninteressant. Schadbilder sind auf ungeeignete Standorte zurückzuführen. Winternässe vertragen die Pflanzen nicht. Ihre Wurzeln faulen, wenn das Substrat im Winter zu feucht ist.

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