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Eigenschaften

  • ein- bis mehrjährig, immergrün
  • rhizombildend, schnelle Verbreitung
  • weich behaarte Blätter
  • duftende Blütenrispen
  • Futterpflanze für Schmetterlingsraupen

Honiggräser

Gattung Holcus
     
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Die Gattung Honiggräser (bot. Holcus) umfasst einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen. Als einkeimblättrige Bedecktsamer in der Gruppe Commeliniden sind sie Teil der Klasse der Monokotyledonen. Die Commeliniden teilen sich in vier Ordnungen. Eine davon bildet die Ordnung der Süßgrasartigen (Poales).

Hierzu zählt die Familie der Süßgräser (Poaceae). In einer weiteren Strukturierung gliedern sich bestimmte Arten in Unterfamilien. Die Unterfamilie Pooideae enthält die Gattung der Honiggräser. Zur Gattung gehören zwölf Arten. Sie haben sich in verschiedenen Erdteilen entwickelt. In manchen Regionen stehen sie häufig auf großen Flächen. Die Ordnung der Gattung entsprichtder neuen Pflanzensystematik, die von der Angiosperm Phylogeny Group 2009 veröffentlicht wurde.

Blatt

Die Pflanzen haben Laubblätter mit Blattspreite und Blattscheide. Ein rundlicher Rücken zeichnet die Arten aus. Der Rücken ist kahl, manchmal mit wenigen, zurückgeschlagenen Haaren besetzt. Die Pflanzen haben Blatthäutchen. Das ist die Übergangsstelle von der Blattscheide zur Oberfläche der Blattspreite. Sie sind häutig (dünn), mit kleinen Zähnchen besetzt und stumpf. Ihre Länge beträgt zwischen einem und fünf Millimeter. Die Länge der Blattspreiten liegt zwischen vier und zwanzig Zentimeter. Die zwölf Millimeter breiten Blattspreiten sind flach, kurz behaart und zugespitzt. Die Oberflächen bleiben kahl und wirken rau.

Blüte

Die Pflanzen bilden aus mehreren oder vielen Blüten Blütenrispen. Ihre Form ist schmal, oval, eiförmig. Die Einzelblüten bilden einen unterschiedlich dichten Blütenstand. Der Blütenstand hat durchschnittlich eine Länge von vier bis zwölf Zentimeter. Einzelblüten bilden zu zweit oder manchmal zu dritt Ährchen. Sind die Ährchen reif, fallen sie ab. Meistens ist die unter Blüte zwittrig, die obere männlich. Das Ährchen ist länglich oder elliptisch und vier bis sechs Millimeter lang.

Die Blüten besitzen papierartige Hüllspelzen mit Kielen und Nerven. Sie tragen kurze und steife Haare. Die Hüllspelzen sind ebenso lang wie das Ährchen. Es gibt zweieinhalb bis drei Millimeter lange Deckspelzen. Sie sind von den Hüllspelzen vollständig umschlossen. Je nach Stand haben sie Grannen oder feine Haare, glänzen oder haben eine stumpfe Oberfläche. Ihre bis zu fünf Millimeter langen Grannen treten aus den Hüllspelzen heraus. Die Grannen besitzen bei manchen Arten einen deutlichen Haken. Die Blütezeit der Honiggräser reicht von Juni bis August. Ihre Farbe ist weißlich, grau oder Purpur. Bestäuber ist der Wind.

Frucht

In Mitteleuropa kommt es bei den Honiggräsern kaum zur Fruchtbildung. Die Ährchen breiten sich durch den Wind oder als Ballonflieger aus.

Wuchs

Die Pflanzen erreichen eine Höhe zwischen zwanzig oder einhundert Zentimeter. Sie sind immergrün. Honiggräser besitzen Rhizome, durch die sie sich verbreiten. Sie liegen meistens in einer Tiefe von rund zwanzig Zentimeter. Die Wurzelstöcke nehmen jährlich an Größe zu und die Rhizome erreichen eine Gesamtlänge von mehreren Metern. Kleine Rhizomstücke bilden bereits neue Pflanzen. Sie sind frostempfindlich.

Honiggräser bilden mehr oder weniger dichte Horste und lockeren Rasen. Ihre Halme wachsen straff aufrecht und ausgebreitet. Sie sind dünn, manchmal kahl und manchmal wenig behaart. Die Halme besitzen vier bis sieben Knoten. Jeder Knoten ist mit einem dichten Bart besetzt. Die Halme selbst haben nur spärliche Behaarung. Die Farbe ist meistens grün. Am Stängelgrund wechselt die Farbe zu bräunlich mit rötlichen Adern.

Standort

Die Pflanzen sind anspruchslos und lieben sauren, sandigen und mageren Boden. Honiggräser gedeihen auf schweren Lehmböden oder sandigen Flächen. Sie wachsen auf verfestigten Böden und tragen selbst zur Befestigung der Böden bei. Verbreitet sind die Gräser auf sandigen Äckern. Auf den leichten Böden besiedeln die Pflanzen schnell eine größere Fläche.

Honiggräser sind Anzeiger für einige Bodenarten. Sie wachsen im Halbschatten. Kalkhaltige Erde und Böden mit hohen Nährstoffen meiden die Gräser. Bei intensiver Beweidung verschwindet Honiggras. Das Weiche Honiggras ist botanisch das Charaktergras für mehrere Pflanzengesellschaften. Wirtschaftswiesen oder Wirtschaftsweiden enthalten meistens umfangreiche Bestände von Honiggräsern.

Verbreitung

Honiggras kommt in Europa und in Nordwestafrika vor. Manche Art wächst in Westasien oder auf den Inseln im Mittelmeer. Eine Art ist ausschließlich auf den Azoren zuhause. Aus Südafrika stammt ebenfalls eine Art. In Nordamerika ist das Gras eingewandert und hat sich weit verbreitet. Zwei Arten, das Wollige Honiggras und das Weiche Honiggras haben Ähnlichkeiten und kommen in Europa an vielen Stellen vor.

In Deutschland wächst das Gras vom Flachland bis über 1500 Meter in den Alpen. Der Schwerpunkt seiner Verbreitung liegt in schattigen Wäldern und an Waldrändern. Es dürfen Heiden und Hecken und armes Grasland sein. Brachland oder Umbruchwiesen sind gute Standorte. Honiggräser verbreiten sich in Kulturflächen schnell und sind weit verbreitet. Trivialnamen sind häufig. Beispielsweise Pein, Sametschmale oder Witten Meddel.

Nutzung

Nur junge Sprosse taugen als Viehfutter. Ältere Gräser sind wegen ihrer Behaarung für Nutztiere unbekömmlich. Das Wollige Honiggras ist eine wichtige Futterpflanze für Raupen von Schmetterlingen und Faltern. Darunter sind: Rostfarbiger Dickkopffalter, Schornsteinfeger oder Braunauge. Weitere Arten sind Gastpflanzen für Raupen der Weißkopf-Graseule. Arten der Honiggräser tragen zur Vielfalt einer Wiese bei. Die Pflanzen bewachsen schnell größere Areale.

Pflege/Schnitt

Wie andere Wiesengräser erhalten Honiggräser einen oder zwei Schnitte im Jahr.

Pflanzen innerhalb der Gattung Honiggräser Holcus

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