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Eigenschaften

  • Pflanzen der schattigen und feuchten Standorte
  • wachsen im Unterwuchs von Laubwäldern
  • unscheinbare Blüten an traubigen Blütenständen
  • winterhart & pflegeleicht
  • Stickstoffzeiger

Hexenkräuter

Gattung Circaea
     
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Die Hexenkräuter (bot. Circaea) stellen eine Pflanzengattung innerhalb der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) dar. Es gibt sieben Arten, von denen das Große Hexenkraut (Circaea lutetiana) in den Wäldern Deutschlands wächst.

Die Gattung Circaea trägt einen Namen aus der griechischen Mythologie. Circe war die Hexe aus der Odyssee, die Männer in Schweine verwandelte. Circaea-Arten galten als die Kräuter der Hexen. Im Mittelalter herrschte der Glaube, dass die Kräuter erotisierend und psychoaktiv wirkten. Sträuße aus Hexenkraut dienten als Schutz vor Unheil und Krankheit. Heute ist das Hexenkraut in Vergessenheit geraten. Es wächst in schattigen Wäldern und an Wegrändern. Die ausbreitungsfreudigen Hexenkräuter gelten in Gärten als Unkraut, die sich durch Ausläufer unkontrolliert ausbreiten. Die Blüten der Hexenkräuter sind unscheinbar und klein. Auffälliger sind die großen Blätter, die in dichten Beständen den Boden beschatten.

Blatt

Die Blätter erscheinen in verschiedenen Formen. Einige Arten tragen längliche bis eiförmige und lang zugespitzte Blätter. Weitere Vertreter dieser Gattung besitzen breit eiförmige, am Ende kurz zugespitzte Blätter. Die Blattränder sind scharf gezähnt oder ganzrandig. Die Gestalt der Blattspreite variiert zwischen einer herzförmigen oder einer abgerundeten Gestalt. Auf der Blattoberseite zieht sich eine deutlich sichtbare Mittelrippe vom Grund bis in die Spitze. Seitlich gehen mehrere kleine Blattnerven ab, die bei den ganzrandigen Blättern bogig zur Blattspitze verlaufen. Bei den gezähnten Blättern laufen die Seitennerven in die Zähne aus. Durch die Blattnervatur erscheinen die Blätter leicht runzelig bis gewellt. Die Blattspreite ist deutlich vom Blattstiel abgesetzt. Der Blattstiel ist dicht behaart oder kahl. Die glänzenden Blätter sind hell- bis dunkelgrün gefärbt.

Blüte

Hexenkräuter entwickeln traubige, verzweigte Blütenstände mit mehreren unscheinbaren Blüten. Die Einzelblüten sind radiärsymmetrisch. Sie bestehen aus einer doppelten Blütenhülle, die sich aus Kelch und Krone zusammensetzen. Die zwei Kelchblätter sind dreieckig zugespitzt und zur Blüte zurückgeschlagen. Zwei bis zur Hälfte eingeschnittene Kronblätter bilden die Blütenkrone. Die Kelch- und Kronblätter sitzen auf dem verdickten Fruchtknoten. Im Blütenzentrum sitzen zwei Staubblätter, die aus der Krone herausragen. Der Griffel ist lang und endet in einer keulenförmigen bis zweispaltigen Narbe. Hexenkräuter blühen weiß oder rosa.
Die Blütezeit der Hexenkräuter erstreckt sich zwischen Juni und September. Bei den Arten handelt es sich um Fliegenblumen. Der Name stützt sich darauf, dass Schwebfliegen zu den hauptsächlichen Bestäubern zählen.

Frucht

Circaea-Arten entwickeln nach der Blütezeit im September Schließfrüchte. Sie erinnern in ihrer Gestalt an die Form einer Nuss. Nachdem die Früchte von der Pflanze abfallen, öffnen sie sich nicht. Die Frucht selber ist bei den Hexenkräutern das Mittel zum Verbreiten. Die Früchte sind dicht von Hakenborsten besetzt. Sie bestehen aus ein bis zwei Fächern, die jeweils einen Samen enthalten. Diese Klettfrüchte bleiben in den Haaren von Tieren hängen und verbreiten sich auf diese Art.

Wuchs

Hexenkräuter wachsen als krautige Pflanzen. Die Arten sind mehrjährig. Sie entwickeln ein unterirdisches Rhizom. Das Rhizom bildet Ausläufer, mit dessen Hilfe sie sich ausbreiten. Die oberirdischen Pflanzenteile sind behaart oder kahl. Unter den Hexenkräutern gibt es niedrigwüchsige Arten, die zwischen fünf und 30 Zentimeter hoch wachsen. Die höheren Arten erreichen Wuchshöhen bis zu 70 Zentimeter. Im Herbst ziehen sich die Pflanzen in das Rhizom zurück. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab. Die Pflanzen lagern ihre Energiereserven in das unterirdische Rhizom ein, um im nächsten Jahr erneut auszutreiben. Hexenkräuter überstehen den Winter ohne Schaden zu nehmen.

Standort

Circaea-Arten wachsen in Laubwäldern, die schattige Verhältnisse gewährleisten. Die Pflanzen bilden Gesellschaften im krautigen Unterwuchs der Wälder. Sie lieben feuchte Standorte an Bachläufen und im Umfeld von Quellgebieten. Ideal ist eine leicht lehmige Erde, die die Feuchtigkeit hält. Hexenkräuter wachsen auf leicht saurem und mäßig nährstoffreichem Boden. Sie sind neben Brennnessel (Urtica dioica), Waldziest (Stachys sylvatica) oder dem Kleinblütigen Springkraut (Impatiens parviflora) charakteristische Pflanzen der stickstoffreichen Säume. Daher gelten die diese Pflanzen als Zeiger für stickstoffreiche Böden.

Verbreitung

Der natürliche Lebensraum der Circaea-Arten liegt auf der Nordhalbkugel. Hexenkräuter wachsen auf dem europäischen und dem asiatischen Kontinent. In Deutschland sind vier Arten heimisch. Von denen ist eine Art als Hybrid aus zwei unterschiedlichen Arten beschrieben. Die Arten der Gattung Circaea erobern Lebensräume zwischen Indien, Korea und Japan und dem Fernen Osten Russlands. Es gibt Arten, die im Norden des amerikanischen Kontinents oder in Nordafrika heimisch sind. Die Pflanzen wachsen im Tiefland und in laubabwerfenden Wäldern in Höhenlagen zwischen 700 und 2.500 Metern.

Nutzung

In der Volksheilkunde sind die Arten der Gattung bedeutsam. Die Pflanzen dienen als Heilkraut bei Hautleiden und Wunden. Das Wirken der Hexenkräuter ist entzündungshemmend und blutstillend. Sie haben zusammenziehende Eigenschaften und beschleunigen das Heilen von Wunden. Die Blätter einiger Circaea-Arten dienen als Färbemittel. Sie erzeugen einen leichten Gelbton. Sie eignen sich als Zutat von Salaten oder zum Herstellen von Tees und Kräuterauszügen. Hexenkräuter sind in vielen Kräutergärten und in Klosteranlagen anzutreffen.

Pflege/Schnitt

Die Pflege der Hexenkräuter reduziert sich auf ein Minimum. An einem geeigneten Standort wachsen die Pflanzen ohne Hilfe. Sie zeigen sich über eine Düngergabe im Frühjahr dankbar, indem sie einen üppigen und dichten Bestand ausbilden. Während der Wachstumsphase benötigen Hexenkräuter einen feuchten Boden. In lang anhaltenden Trockenperioden erfreuen sie sich über zusätzliches Bewässern. Im Winter ist keine Wassergabe erforderlich. Die Pflanzen ruhen in ihrem Rhizom bis zum nächsten Frühjahr. Ein Rückschnitt empfiehlt sich erst im späten Herbst, nach dem vollständigen Absterben der oberirdischen Pflanzenteile. Findet der Schnitt während der Vegetationsperiode statt, raubt es den Pflanzen zu viel Energie. Danach kommt es vor, dass die Pflanzen im nächsten Jahr nicht erneut austreiben. Ein Schutz im Winter ist nicht notwendig. Die Rhizome vertragen die winterlichen Temperaturen in Mitteleuropa.

Krankheiten/Schädlinge

Hexenkräuter zeigen sich unempfindlich gegenüber Krankheiten. Sie sind an feuchte Standorte angepasst, weshalb Pilzinfektionen und Fäulnis kein Thema sind. Im Frühjahr besteht die Gefahr, dass die jungen Triebe den Schnecken zum Opfer fallen. Schnecken ernähren sich von den jungen Triebspitzen und fressen die Pflanzen kahl. Sie lieben die feuchten Verhältnisse, die im Lebensraum der Hexenkräuter herrschen.

Pflanzen innerhalb der Gattung Hexenkräuter Circaea

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