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Eigenschaften

  • einjährig oder ausdauernd
  • wachsen verholzend
  • winterharte einheimische Arten
  • Blüten meistens blauviolett
  • weltweite Verbreitung

Helmkräuter

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Die Gattung der Helmkräuter (bot. Scutellaria) umfasst meist ausdauernde krautige Pflanzen. Einige Arten verholzen, wenige Arten leben im Wasser. Sie sind zweikeimblättrige Bedecktsamer der Gruppe Euasteriden I in der Basisordnung Eudikotyledonen. Ihre Familie sind die Lippenblütler (Lamiaceae) in der Klasse der Lippenblüterartigen (Lamiales). Die nähere Verwandtschaft ist durch Unterfamilien gegliedert. Die Unterfamilie Scutellariodeae nimmt die Helmkräuter auf.

Einige Pflanzenlisten der Helmkräuter nennen über eintausend Arten. Nach neuen Definitionen enthalten sie über fünfhundert Synonyme. Rund fünfhundert Arten sind mit Unterarten anerkannt. Nach der neuen Pflanzenordnung sind zwischen 360 und 460 Arten gesicherter Bestandteil der Gattung. Die neue Pflanzensystematik wurde 2009 von der Angiosperm Phylogeny Group veröffentlicht.

Blatt

Die Pflanzen haben Laubblätter. Manche haben einen Blattstiel. Die Form der Blattspreite ist linealisch, eilanzettlich, eiförmig, manchmal am Grund gerundet oder herzförmig. Meistens ist die Blattspreite einfach. Fiederspaltige Blattspreiten sind seltener vertreten. Die Blattränder sind gezähnt, gekerbt oder ganzrandig. Einige Arten haben unterseits kahle Blätter oder sind mit flaumigen Haaren bedeckt. An manchen Arten sitzen zwei Zähne am Grund der gegenständig angeordneten Blätter.

Blüte

Die Blüten sind zwittrig und zygomorph (spiegelbildlich aufgebaut). Sie haben eine doppelte Blütenhülle. Fünf Kelchblätter verwachsen miteinander zu einer Röhre. Der Blütenkelch ist glockenförmig und seitlich abgeflacht. Bei manchen Arten hat der Kelch mehr oder weniger gestielte Drüsenhaare. Zwei fast gleiche, einfache und ganzrandige Lippen prägen ihn. Die Oberlippe ist sackförmig. Bei einigen Arten fällt ein schild- und schuppenförmiger Fortsatz auf der Lippe aus. Deshalb ähnelt die Form einem Helm. Aus dieser Form leitet sich der Trivialname Helmkräuter ab.

Fünf miteinander verwachsene Kronblätter bilden eine Röhre. Es gibt meistens eine kurze Kronröhre, bei einigen Arten entstehen längere. Das Innere ist kahl. Außen zeigt die Kronröhre feinen Flaum. Die aufgebogene oder fast stehende Röhre hat eine unterschiedlich geformte Basis. Zwei verschieden große Lippen bestimmen die Blütenkrone. Die aufrecht stehende, kleinere Oberlippe ist ähnlich einer Kapuze geformt. Drei Kronblätter bilden die Unterlippe. Der mittlere Kronlappen fällt breit aus. Die zwei äußeren Kronlappen sind abgeflacht und meistens mit der Oberlippe verbunden. Die Blüte besitzt vier Staubblätter. Zwei liegen unter der Oberlippe.

Bei manchen Arten stehen die Blüten endständig, bei anderen sind sie seitenständig angeordnet. Einzelne Arten haben die Blüten einseitswendig (zu einer Seite) angeordnet. Bei anderen Arten bilden sie vier Zeilen. In den Achseln von Tragblättern stehen oft paarige Blüten. Viele Blüten bilden Scheinähren oder traubenähnliche Blütenstände. Manchmal sind Deckblätter vorhanden. Die oberen Deck- oder Tragblätter bleiben ohne Stiel. Verbreitet sind kleine Blüten mit einer Länge von sechs bis sieben Millimetern. Manche Arten haben einen bis drei Zentimeter lange Blüten.

Vorherrschende Blütenfarben sind blauviolett oder violett. Auch kommen gelbe, weiße oder rosa Blüten vor. Leuchtend rote oder orangefarbene Blüten bilden die Ausnahme. Viele Blütenkronen haben eine einheitliche Färbung. Manche zeigen eine hellere oder weiße Unterlippe. Einige Arten besitzen dunklere Zeichnungen auf den Lippen.

Frucht

Die Pflanze entwickelt aus dem oberständigen und vierlappigen Fruchtknoten eine Kapselfrucht. Bis zur Samenreife ist sie von der haltbaren Kelchunterlippe umgeben. Sie platzt entlang der Scheidewände auf und gibt vier Teilfrüchte (Klausen) frei. Sie sind trocken und braun bis schwarz gefärbt. Ihre Oberfläche ist bei den Arten unterschiedlich strukturiert. Die Formen sind überwiegend kugelförmig, ellipsoid oder eiförmig.

Wuchs

Der Habitus der Pflanze ist vielgestaltig. Die Pflanzen sind einjährig oder ausdauernd. Manche Arten verholzen und wachsen als Halbsträucher oder Sträucher. Einige Arten wachsen als Wasserpflanzen. Die Arten der Helmkräuter sind grazil oder kompakt, niedrig oder hoch. Ihre Stängellänge reicht von fünf Zentimeter bis zu einem Meter. Verbreitet sind Größen von 20 bis 30 Zentimetern. Die Sprosse wachsen straff aufrecht, sind niederliegend und manche Arten klettern. Sie sind einfach, mäßig oder stark verzweigt. Einige Arten haben abstehende behaarte Stängel. Manche Arten bilden Rhizome oder besitzen Pflanzenknollen. Die oberirdischen Teile sind überwiegend behaart. Auf einigen Arten sitzen zusätzlich Drüsenhaare. Bei allen Arten ist der viereckige Stängelquerschnitt charakteristisch.

Standort

Helmkräuter wachsen auf unterschiedlichen Böden. Je nach Art sind die Standorte warm, trocken, sandig. Manche wärmeliebende Art ist in Laubwäldern verbreitet. Andere Arten bevorzugen humose, leicht feuchte Böden. Einige Arten gedeihen ausschließlich im niedrigen Wasser. Spezialisten wachsen an Ufern von Fließgewässern, in Gräben, auf Nasswiesen und in Moorwiesen. Einzelne Arten wachsen auf Kalkfelsen.

Verbreitung

Helmkräuter sind weltweit Zuhause. An manchen Standorten haben sie besondere Eigenschaften entwickelt. In einigen Regionen ist die Artenvielfalt geringer. In Afrika und in tropischen Tälern und Ebenen mit feuchtem Klima wachsen wenige Arten. Viele Arten sind in Asien, in Sibirien, der Mongolei, Korea, Vietnam und anderen Regionen heimisch. Fast einhundert Arten sind in China beheimatet. In Europa haben sich einige Arten entwickelt. Das Ausbreitungsgebiet des Spießblättrigen Helmkrauts (Scutellaria hastifolia) reicht von Finnland und den Baltischen Staaten bis Italien sowie von der Ukraine bis Spanien. In Deutschland sind zerstreute Vorkommen in Abschnitten der Elbtalauen oder der nördlichen Rheinebene bekannt. Helmkraut gehört zu den bedrohten und gefährdeten Arten. In den alpinen Regionen sind einige kalkliebende Arten vorhanden. Einzelne Arten haben sich in Mitteleuropa regional eingebürgert.

Nutzung

Die Helmkräuter sind in Deutschland als Zierpflanzen bekannt. Arten oder Sorten stammen häufig aus wärmeren Regionen. Mit weichen, flaumigen Blättern und großer, hellroter Scheinähre sind sie dekorative Zimmerpflanzen. Farbige Sorten setzen Farbtupfer in Blumenbeeten. Als Sommerblumen schmücken sie Balkonkästen und Töpfe.

Pflege/Schnitt

Heimische Arten sind pflegeleicht und frosthart. Sie passen sich unterschiedlichen Bodenbedingungen an. Ausreichende Feuchtigkeit ist notwendig. Die Sorten gedeihen im Sommer in herkömmlicher Pflanzenerde. Ihr Standort ist artabhängig. Als Zimmerpflanzen benötigen sie eine der Art entsprechende Pflege.

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