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Eigenschaften

  • Gattung mit über 60 Arten
  • pflegeleicht an trockenen und sonnigen Standorten
  • die sukkulenten Rosetten bilden Matten aus
  • jede Rosette blüht ein einziges Mal
  • beheimatet in Gebirgsregionen Europas und Westasiens

Hauswurzen

Gattung Sempervivum ab €4.40 kaufen
     
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Hauswurz ist nur einer der vielen Trivialnamen, die die Gattung Sempervivum im Deutschen trägt. Auch unter der Bezeichnung Dachzwiebel, Donnerkopf, Gottesbart, Mauerkraut und zahlreichen weiteren ist die Gattung bekannt. Die Namensvielfalt deutet auf die abergläubische Verwendung dieser Pflanzen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hin. Auf dem Dach wachsend, schützte sie dem Glauben nach vor Blitzeinschlag und Bränden. Am Kamin deponiert, schütze sie vor Hexerei und im Tierstall vor Seuchen. In jedem Fall bedeutete eine Hauswurz auf dem Dach Glück für die Bewohner.

Auch heute noch weiß sich der Pflanzenliebhaber glücklich zu schätzen, der diese exotisch anmutende und genügsame Pflanze im Garten, auf dem Dach oder auf dem Fensterbrett pflegt. Dabei fällt die Wahl aus 60 Arten und über 5000 Sorten, die in ihrer Vielfalt alle ihren eigenen Reiz entfalten, nicht leicht. Vielen ist gemein, dass sie ungemein pflegeleicht sind. Sie ertragen Hitze und Trockenheit ebenso wie Fröste im Winter. Dieser Umstand verschaffte den Pflanzen den wissenschaftlichen Namen Sempervivum, der so viel wie die "Immer Lebenden" bedeutet. Das Highlight für den Liebhaber dieser schönen Pflanzen ist das einmalige Event der Blüte. Jede Pflanze blüht ein einziges Mal und stirbt danach ab.

Blatt

Die Blätter sind sukkulent und von fleischiger Erscheinung. Sie wachsen spiralig am extrem verkürzten Spross und sind mit flächendeckend flaumiger Behaarung, Bewimperung am Blattrand oder Haarbüscheln versehen oder vollständig kahl. Die Blattgestalt ist divers und von Art und Sorte der Hauswurz abhängig. Von eiförmig bis lanzettlich, spitz bis spatelig sind alle Formen vertreten. Die Färbung der Blätter changiert von Grün über graugrün bis zu gelbgrün. Abhängig von Sorte, Standort und Jahreszeit, treten rötliche oder violett gefärbte Blätter und kontrastreiche Färbungen innerhalb eines Blattes auf.

Blüte

Hauswurzen blühen einmalig in ihrem Leben, meist nach drei Jahren, und sterben danach ab. Dazu bildet die Sprossachse einen beblätterten Langtrieb aus, der bis zu 60 Zentimeter in die Höhe schießt. Meist bleiben die Blütenstände deutlich kleiner. Die zwittrigen Einzelblüten sitzen dicht im Blütenstand zusammen und sind weiß, cremefarben, gelb, rosafarben oder purpur. Die Blüten erscheinen artabhängig zwischen Mai und August.

Wuchs

Die saftreichen Pflanzen bilden Rosettenpolster aus. Diese bestehen ganzjährig und über mehrere Jahre hinweg. Die einzelnen Rosetten sind je nach Art und Sorte kugelig geschlossen, halbkugelig oder sternartig geformt und durchmessen zwischen einem halben bis über zwanzig Zentimeter. Sie entstehen durch eine extrem verkürzte Sprossachse, die die Verdunstung auf ein Minimum reduziert.

Standort

Hauswurzen sind geschaffen für extreme Bedingungen an heißen und trockenen Standorten. Voll besonnte Steingärten, Dachflächen, Mauerspalten und ähnliche Standorte sind ideal, um Hauswurzen anzupflanzen. Feucht und dunkel darf es nicht sein und Staunässe ist zu vermeiden.

Verbreitung

Die natürlichen Vorkommen der Hauswurzen erstrecken sich über den süd- und mitteleuropäischen Raum, wobei die nördliche Verbreitungsgrenze quer durch Deutschland verläuft. Einige Arten sind bis ins nordafrikanische Marokko zu finden. Im Osten reichen die Vorkommen bis in den Kaukasus und den Iran. Die größte Artenvielfalt findet sich in Mittel- und Hochgebirgsregionen, wo Hauswurzen die sonnigen Felsstandorte besiedeln.

Nutzung

Während die abergläubische Bedeutung der Hauswurzen geschwunden ist, sind sie nach wie vor als Dachbegrünung beliebt. Vor allem die Große Hauswurz (Sempervivum tectorum) ist häufig auf Dächern zu finden. Die Hauswurzen haben aufgrund ihres markanten Wuchses eine Liebhaberschaft gefunden, die eine ausgeprägte Sammel- und Züchterleidenschaft entfaltet. Daneben finden sie in der Naturheilkunde Anwendung, wo sie gegen Magenbeschwerden helfen und eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben. In der Küche geben die saftigen Blätter Salaten eine säuerliche Note.

Pflege/Schnitt

Hauswurzen sind extrem pflegeleicht. Ohne besonderes Zutun vermehren sie sich selbstständig über Tochterrosetten. Für einen durchlässigen Boden empfiehlt sich beim Anpflanzen eine Lage Kies oder Blähton unter dem Substrat. Eine Düngung erfolgt, wenn überhaupt, in Maßen, da die Pflanzen sonst ihre typische Rosettenform verlieren. Für die Wasserversorgung reicht in unseren Breiten der Regen aus. Nur in ungewöhnlich trockenen Sommern oder bei der Pflege im Haus ist eine gelegentliche Wassergabe erforderlich.

Krankheiten/Schädlinge

An geeigneten Standorten sind Hauswurzen extrem robust und wenig krankheitsanfällig. Auf zu feuchten Böden tritt Wurzelfäule (Phytophtora) auf. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit finden sich Blattläuse ein. Hier hilft das manuelle Entfernen mit einem weichen Schwamm. Dickmaulrüssler finden gelegentlich Gefallen an den Pflanzen. Händisches Absammeln oder der Einsatz von Nematoden beseitigt die Käfer. Der Pilz Endophyllum sempervivi verursacht abnormes Wachstum und rostartige Stellen. Bei einem Befall ist eine Entsorgung der betroffenen Pflanzen unumgänglich, um ein Übergreifen auf die übrigen Bestände zu vermeiden.

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