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Eigenschaften

  • Sträucher oder Bäume
  • wachsen auf bis zu 25 Meter
  • bilden Nussfrüchte
  • Vorkommen auf der Nordhalbkugel
  • wirtschaftliche Relevanz

Hasel

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Die Gattung der Hasel (bot. Corylus) ist aus der Unterfamilie der Haselnussgewächse (Coryloideae), gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und steht in der Ordnung der Buchenartigen (Fagales). Die Gattung umfasst zehn bis 25 Arten.

Fossilien der Pflanzengattung in Form von Haselnüssen stammen aus dem Erdzeitalter Eozän und tauchten bei einem Fund im Bundesstaat Washington in den USA auf. Fossilien in Form von Blättern, die den Blättern aus der Gattung Corylus ähnlich sind, stammen von der Nordhalbkugel aus der Zeit des Paläozän und des Eozäns. Die bekannteste Vertreterin der Gattung ist in unseren Breiten die Gemeine Hasel (Corylus avellana), Haselstrauch oder Haselnussstrauch. Der Beiname avella steht in Bezug zu der antiken Stadt Abella (heute Avella) in Italien nahe des Vesuvs. Diese Region ist für den Anbau von Haselgewächsen seit dem Altertum bekannt. Menschen nutzen seit Jahrtausenden die Früchte der Gattung Corylus für ihre Ernährung. Die heute im Handel erhältlichen Haselnüsse stammen von einer anderen Vertreterin der Gattung: der Lambertshasel (Corylus maxima).

Blatt

Die Blätter der Hasel stehen sowohl an den kurz als auch an den lang ausgebildeten Trieben wechselständig in zwei Reihen. Die Lamina (Blattspreite) ist drei bis zwölf Zentimeter breit und zwischen vier und zwölf Zentimetern lang. Sie weist die Form eines Eis oder eines Herzens auf und läuft in einer Spitze zu. Diese ist teilweise gelappt. Die Blattspreite ist dünn und von Seitenadern durchzogen. Ihre Unterseite ist mit feinen Härchen besetzt und weist seltener kleine Drüsen auf. Die Blattränder sind zweifach gezähnt oder gesägt.

Blüte

Die Gewächse aus der Gattung der Hasel sind einhäusig getrenntgeschlechtliche (monözische) Pflanzen. Die Zweige an den kurzen Trieben tragen die männlichen (staminaten), herunterhängenden Blütenstände, die sich im Volksmund Kätzchen nennen. Die Blütenstände hängen traubenförmig in Gruppen zusammen. Haseln bilden im Vorjahr ihre Blütenstände aus (Anemogamie), die den Winter nackt überdauern und vor Laubausbruch blühen. Die Blüten stehen in den männlichen Blütenständen eng zu dritt zusammen. Ein schuppenartiges Tragblatt umgibt und schützt die Blüten.

Die gelblichen Corylus-Blüten tragen vier fast bis zur Hälfte geteilte Staubblätter oder acht Halbstaubblätter. Die kurzen Staubfäden der Hasel-Blüten verwachsen mit den zwei Vorblättern am Tragblatt. Die weiblichen Corylus-Blütenstände enthalten kleine Gruppen von Blüten und Tragblättern, die oberhalb der männlichen Blütenstände stehen. Dabei hält je ein Tragblatt zwei Blüten. Die weiblichen (karpellaten) Blüten in Form von breiten Knospen sind minimalistisch ausgebildet. In der Blütezeit, die gleichzeitig mit der Blüte der männlichen Blüten stattfindet, ragt lediglich der Griffel mit seinen roten Fäden aus der Knospe hervor. Die Aufgabe der Bestäubung obliegt bei den Haseln dem Wind (Anemophilie). Die mit dem Wind verteilten Pollen von Hasel-Arten lösen in frühen Frühjahr bei vielen Menschen eine allergische Rhinitis aus.

Frucht

Pflanzen der Gattung Haseln bilden Nussfrüchte. Mehrere Früchte stehen in Gruppen zusammen und bilden einen Fruchtstand. Der Hüllkelch aus zwei Tragblättern umgibt die einzelnen Nüsse. Die Tragblätter sind laubblattartig, tragen Stacheln oder feine Härchen, sind ausgefranst, treten vergrößert in Erscheinung und verwachsen bei einigen Arten zu einer Röhre.
Der Fruchtbecher gibt den Nussfrüchten von Haseln ihr charakteristisches Aussehen. Die Früchte haben die Form einer Kugel oder sind abgeflacht und eiförmig. Ihre Schale ist bräunlich, dünnwandig und weist der Länge nach Rippen auf. Unterschiedliche Tierarten verbreiten die Früchte unbeschädigt (Synzoochorie). In unseren Breiten übernehmen dies Eichelhäher, Eichhörnchen oder Krähen.

Wuchs

Haseln sind sommergrün und werfen zum Herbst ihr Laub ab. Sie wachsen vorwiegend als Sträucher, seltener einstämmig als Bäume. Die Wuchshöhe der Sträucher beträgt zwischen vier und sieben Metern in der Höhe und drei bis fünf Metern in der Breite. Die südosteuropäische Baum-Hasel (Corylus colurna) erreicht eine Höhe von bis zu 25 Metern.

Haselsträucher bilden keinen Hauptstamm aus, sondern Verzweigungen aus einer Vielzahl von Ästen. Sie haben eine dünne, glatte Rinde ohne Poren, die eine gräulich-braune Farbe aufweist. Die Rinde ist geschlossen; sie zerreißt mit zunehmendem Alter der Pflanzen in Schuppen und vertikal angeordnete Streifen. Corylus-Arten haben fein texturiertes Holz mit einer mittleren Härte. Das Holz weist eine hellbraune bis weiße Färbung auf. Haseln bilden vor Einsetzen des Winters eiförmige, spitz zulaufende, aufsitzende Knospen mit dachziegelartig angeordneten Schuppen. Haseln breiten sich durch Synzoochorie und vegetativ durch das Bilden von Wurzelbrut aus.

Standort

Haseln bevorzugen einen sonnigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit, der optimal für eine reiche Entwicklung von Blüten und Früchten ist. Sie gedeihen an halbschattigen Standorten. Die Ernte ist in der Folge nicht reichhaltig, die Früchte sind klein. An die Bodenverhältnisse haben Corylus-Arten hohe Ansprüche. Sie benötigen moderat feuchte und humushaltige Böden. Obwohl Haseln eine hohe Anpassungsfähig an ihren Standort zeigen, sind schlechte Bodenverhältnisse kontraproduktiv für das Wachstum der Pflanzen und ihre Erträge. Viele Arten sind winterhart.

Verbreitung

Die Arten der Gattung Corylus weisen in den gemäßigten Klimazonen auf der Nordhalbkugel von nördlichen Amerika über den europäischen Kontinent bis nach Asien ihr Vorkommen auf. Haseln wachsen am Waldrand, in Niederwäldern, Eichenschälwäldern und als Unterwuchs von Mischwäldern. Auf Steinriegeln gedeihen sie bis in Höhen von 1400 Metern.

Nutzung

Haseln liefern mittelhartes, biegsames, helles Holz, das Verwendung in der Drechslerei und für das Herstellen von Zeichenkohle und Schießpulver findet. Die biegsamen Haselruten dienen als Gitterwerk, Blumenstäbe oder Flechtmaterial für Korbwaren.

Die Lambertsnuss ist eine wichtige Lieferantin der Haselnüsse in der Lebensmittelindustrie und besitzt eine wirtschaftliche Relevanz. Einige Arten, wie die Baum-Hasel, liefern hochwertiges Holz für das Herstellen von Möbeln. Die Nüsse vieler Arten dienen der Gewinnung von Öl, das in der Kosmetikindustrie und im Backwarengeschäft von großer Bedeutung ist.
Corylus-Arten wie die Korkenzieher-Hasel (Corylus avellana contorta) wachsen als Ziergehölze in Gärten und Parks.

Pflege/Schnitt

n kultivierter Form brauchen Hasel-Arten Platz, damit sie ausreichend gedeihen und in die Breite wachsen. Beim Pflanzen achtet der Gärtner auf genügend Abstand zur Nachbarpflanze und gräbt die Pflanzen nicht zu tief ein, da Hasel-Arten flach wurzeln. Im Frühjahr freuen sich die Jungpflanzen über das Düngen mit Kompost. Direkt nach dem Pflanzen ist Düngen nicht empfehlenswert, da die Pflanzen sonst zu schnell wachsen und weniger Winterhärte entwickeln.

Steht nicht genügend Feuchtigkeit im Boden zur Verfügung, werfen Haseln ihre halbreifen Früchte verfrüht ab. Bis auf eine regelmäßige Wasserzufuhr bei anhaltender Trockenheit, benötigen Hasel-Arten keine Pflege. Ein regelmäßiger Schnitt von überalterten Ästen an der Ansatzstelle verringert eine zu starke Verdichtung der Zweige. Das Schneiden verhindert, dass sich im Inneren der Hasel-Sträucher kahle, schattige Stellen bilden, an denen weder Laub noch Blüten und in der Folge keine Früchte gedeihen.

Krankheiten/Schädlinge

Arten aus dieser Gattung zeigen keine hohe Anfälligkeit für Krankheiten oder Schädlinge. Der Haselnussbohrer (Curculio nucum) mit seinem charakteristisch gebogenen Rüssel ernährt sich von den Blättern der Pflanzen, seine Larven höhlen die Nussfrüchte aus. Ein Befall des Käfers zeigt sich durch das kreisrunde Bohrloch. Kultivierte Arten weisen gelegentlich den Befall von Echtem Mehltau auf, der unproblematisch ist, da er wenig Schaden mit sich bringt.

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