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Eigenschaften

  • krautige Pflanzen mit lippenförmigen Blüten
  • bilden dichte Bestände aus
  • derbe Blätter mit erhabenen Nerven
  • bis zu zwei Meter lange Sprosse
  • pflegeleichte Arten

Gundermann

Gattung Glechoma ab €5.30 kaufen
     
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Gundermann (bot. Glechoma) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die Gattung umfasst zwischen vier und acht Arten, von denen sich in Deutschland die Artengruppe Glechoma hederaceae findet.

Gundermann-Arten sind in Kräutergärten beliebt. Seine Inhaltsstoffe haben sich in der Naturheilkunde bewährt. Die als Gundelrebe oder Erdefeu bezeichneten Pflanzen verbreiten sich rasch an einem geeigneten Standort. Sie bilden bodendeckende Teppiche aus und verdecken offene Bereiche mit ihrem dicht verzweigten Wuchs. Sie gelten als Frühblüher, da ihre Blüten im zeitigen Frühjahr erscheinen. Die Kräuter verströmen einen würzigen Duft und verschönern mit ihren auffälligen Blüten und den derben Blättern die Blumenwiesen. Die lilafarbenen Blüten tragen ein punktiertes Muster auf der Unterlippe. Es gibt Raritäten in der Natur, die weiß oder rosa blühen.

Blatt

Gundermann-Arten entwickeln Laubblätter, die einer kreuzgegenständigen Anordnung folgen. Zwei Blätter stehen sich am Stängel gegenüber. Das nächste Blattpaar darüber ist in einem Winkel um 90° versetzt. Die Blattstiele variieren in ihrer Länge. Sie sind kürzer als die blattlosen Abstände am Stängel. In einem dichten Bestand erreichen die Blattstiele eine Länge von bis zu 20 Zentimeter. Stehen die Pflanzen einzeln, sind die Blattstiele unter zehn Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind nierenförmig bis rundlich oder herzförmig. An der Spitze ist das Blatt stumpf oder spitz zulaufend. Der Blattrand ist grob eingekerbt.

Blüte

Aus den Achseln der Laubblätter entspringen Blütenstände, zwei bis fünf Einzelblüten sitzen daran zusammen. Die Einzelblüten besitzen an ihrer Basis kleine, bis 1,5 Millimeter große Deckblätter. Gundermann-Arten entwickeln die für alle Lippenblütengewächse typischen Lippenblüten. Sie erscheinen spiegelsymmetrisch. Fünf Kelchblätter sind an der Basis zu einer Röhre oder Glocke verwachsen. Die Kelchzipfel stehen frei. Drei Kelchzipfel legen sich an die untere Seite der Kronröhre, während die übrigen zwei Kelchzipfel an der oberen Kronröhre anliegen. Die Krone erreicht eine Länge zwischen sechs und 25 Millimetern. Sie ist bläulich bis violett eingefärbt und hat purpurfarbene Flecken an der Unterlippe.

In seltenen Fällen erscheint die Krone weiß oder rosa. Die Kronblätter sind zu einer Ober- und einer Unterlippe verwachsen. Die Oberlippe erscheint flach mit drei Zähnchen. Die Unterlippe endet in zwei Zähnen. Die Kronröhre ist von Haaren übersät. Im Zentrum der Blüte sitzen zwei lange und zwei kurze Staubblätter. Sie sind mit an ihrer Basis mit der Oberlippe verwachsen. Am oberen Ende der Staubfäden sitzen die Pollensäcke, die sich mit längs verlaufenden Schlitzen öffnen. Zwischen April und Juni blühen die Gundermann-Arten. Einige Pflanzen zeigen ihre Blüten bis in den Juli hinein.

Frucht

Typisch für die Lippenblütengewächse sind Klausenfrüchte. Es ist eine Zerfallfrucht, die aus vier Teilfrüchten besteht. Die glatten Teilfrüchte (Klausen) entstehen aus den vier Fruchtknotenfächern. Die einzelnen Klausen sind eiförmig. Sie enthalten winzige Samen. Zur Fruchtreife bildet sich eine schleimige Schicht auf den Teilfrüchten. Dank ihr bleiben die Klausen an Ameisen und anderen Insekten haften. Auf diese Weise ist das Verbreiten gewährleistet. Zwischen Juni und August reifen die Früchte heran.

Wuchs

Arten der Gattung Glechoma sind wintergrüne und ausdauernde krautige Pflanzen. Die Behaarung variiert von Art zu Art. Fast unbehaart sind manche Arten, während sich andere Vertreter mit einem dichten und weichen Haarflaum bedecken. Der Stängel und die Blattunterseiten sind purpurfarben überlaufen. Gundermann-Arten bilden verschiedene Sprosse. Die nichtblühenden Triebe kriechen auf dem Boden. Diese Ausläufer dienen der vegetativen Vermehrung. Ihr Querschnitt ist quadratisch. An den Knotenpunkten wurzeln die Triebe im Boden. Die blühenden Triebe ragen aufrecht in die Höhe. Sie erreichen Längen zwischen zehn und 30 Zentimetern. Gundermann-Arten wachsen rasch und verzweigen sich schnell. Der Hauptspross erreicht eine Länge von zwei Metern. Die Arten sind Flachwurzler. Ihr Wurzelsystem breitet sich dicht unter der Erdoberfläche aus.

Standort

Gundermann-Arten bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Auf geeignetem Substrat wachsen die Arten an schattigen Standorten. Bevorzugt gedeihen sie auf einem sauren bis schwach sauren und humosen Boden. Ein mäßig feuchter bis feuchter Boden ist ideal. Diese Verhältnisse gewährleistet ein sandiger bis lehmiger Boden. In der Natur wachsen die Arten auf Blumenwiesen und in Wäldern.

Verbreitung

Die Arten von Glechoma kommen in weiten Teilen Europas vor. Ihr Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich über Mitteleuropa. Hier bevorzugen sie die temperaten Zonen der ozeanisch beeinflussten Regionen. Einzelne Arten erobern Lebensräume in West- und Nordasien. Sie kommen in Japan und Honkong vor. In Kanada, den USA und in Neuseeland gelten die Pflanzen als eingeführt. Gundermann-Arten wachsen im Tiefland auf Meeresniveau und in Gebirgslagen bis in Höhen von 1.600 Metern.

Nutzung

In der Naturheilkunde gilt die Gundelrebe seit Hildegard von Bingen als bedeutsames Kraut. In mittelalterlichen Klostergärten galten die Arten als gern genutzte Bodendeckerpflanzen. Heute finden die Pflanzen ihr Verwenden in der Küche. Hier dienen sie als Zutaten für Kräuterquark oder Pfannengerichte. Als Zierpflanze ist der Gundermann weniger bekannt. Er eignet sich als Bodendecker für Kräutergärten und naturnahe Wildblumenwiesen.

Pflege/Schnitt

Die Pflanzen der Gattung Glechoma erweisen sich als pflegeleicht. Sie benötigen keine Düngergaben. An einem optimalen Standort wachsen die Pflanzen üppig und verbreiten sich schnell. Ein Rückschnitt ist erforderlich, wenn sich die Bestände unkontrolliert ausbreiten. Das Abschneiden der Ausläufer schadet den Pflanzen nicht. Der optimale Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist das Frühjahr. Auf diese Weise lassen sich die Pflanzen vermehren. Die abgeschnittenen Ausläufer bilden an anderer Stelle Wurzeln aus und wachsen weiter. Haben die Stecklinge noch keine Wurzeln ausgebildet, benötigen sie leichtes Bewässern. Sind die Pflanzen fest angewachsen, benötigen sie keine zusätzliche Wassergabe. Die wintergrünen Pflanzen sind winterhart.

Krankheiten/Schädlinge

Gundermann-Arten zeigen sich anfällig gegenüber Mehltau. Dieser Pilz überzieht die gesamte Pflanze mit einem grauen Schleier. Bei einem starken Befall stirbt die Pflanze ab. Zwischen Juni und Oktober besteht die Gefahr, dass Rostpilz die Pflanze befällt. Er ist an rotbraunen Flecken erkennbar, die sich auf den Pflanzenteilen ausbreiten. Es empfiehlt sich, die befallenen Pflanzen zu entfernen und zu vernichten. Dadurch breiten sich die Pilze nicht auf den gesunden Bestand aus. Ideal ist ein Standortwechsel, da sich im Boden Sporen der Pilze befinden. Sie drohen den gesunden Bestand zu befallen.

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