Eigenschaften
- mehrjährige, krautige Zwiebelpflanze aus Südafrika
- Wuchshöhe von 40 bis 50 Zentimetern
- ausbildung von Dolden mit sechs liliengroßen, filigranen Blüten
- pflegeleicht und robust, nicht winterhart
- benötigt Schutz vor Schneckenfraß
Guernseylilien
Gattung Nerine- Beschreibung
- Fotos
- Pflanzen in unserem Sortiment
Im September, wenn die Blumenpracht des Sommers buntem Herbstlaub weicht, erfreuen die anmutigen Blüten der Guernseylilien das Herz des Gärtners. In zartem Rosa, strahlendem Rot und elegantem Weiß wiegen sich die prächtigen Blütendolden im Wind.
Die Pflanzengattung der Guernseylilien stammt weder von der gleichnamigen britischen Kanalinsel noch gehört sie zur Pflanzenfamilie der Lilien. Die mehr als 20 Arten der Nerine sind im südlichen Afrika beheimatet. Sie gehören der Familie der Amaryllis-Gewächse (bot. Amaryllidaceae) innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (bot. Asparagales) an. 1659 erreichten die ersten Zwiebeln der wunderbaren Pflanzen Europa. Das Meer spülte sie angeblich von einem gesunkenen holländischen Frachter an die Ufer von Guernsey. Eine zweite These besagt, dass sich der Name Guernseylilien auf das erste europäische Anbau-Zentrum der zauberhaften mehrjährigen Pflanzen in Guernsey bezieht.
Blatt
Guernseylilien sind Geophyten mit kräftigen, bis zu drei Zentimeter breiten, Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Die riemenförmigen, bis zu 30 Zentimeter langen und ein bis zwei Zentimeter breiten Blätter sind ungestielt, parallelnervig, grund- und wechselständig. Der Rand des Laubes ist glatt. Das Bilden der Blätter erfolgt bei den verschiedenen Arten der Nerine zu unterschiedlichen Zeiten vor oder nach der Blüte. Neben immergrünen Arten der Familie der Guernseylilien bilden einige Vertreter der Gattung ihr Laub nur im Winter, andere im Frühjahr und Sommer aus.
Blüte
Pflanzen der Gattung der Nerine bilden grazile, filigrane Blüten in doldigen Blütenständen aus, die zwei Tragblätter besitzen. Sechs trichterförmige Blüten in Rosé, Scharlach- und Karmesinrot, Orange und Weiß bilden eine Dolde. Sie sitzt auf einem 40 bis 50 Zentimeter langen, runden Stiel. Die Blütenblätter sind vorsichtig zurückgeschlagen. Sie bestehen aus zwei spiegelgleichen Hälften. Blütezeit ist von September bis Ende Oktober. Bestimmte Arten präsentieren ihre anmutige Pracht bis hinein in den November. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und haben einen leichten Duft. Die Blütenform der Nerine erinnert an die von Lilien, sie ist Inspiration für den deutschen Namen Guernseylilien. Vor einem dunklen Hintergrund wirken sie eindrucksvoll attraktiv.
Frucht
Nach der Blüte bilden Guernseylilien fachspaltige Kapseln aus, deren Samen nur im Ursprungsland und milden Gegenden reifen.
Wuchs
Pflanzen der Nerine-Gattung wachsen krautig und erreichen eine Wuchshöhe von 40 bis 50 Zentimeter. Sie sind kräftig und mehrjährig. Guernseylilien sind in allen Pflanzenteilen giftig.
Standort
Guernseylilien bevorzugen einen sonnigen, geschützten Standort. In ihrer südafrikanischen Heimat wachsen die Pflanzen vorzugsweise auf felsigem Grund. Sie vertragen keine Staunässe. Ideal ist ein südlicher Standort, dessen Rückseite den Pflanzen Schutz bietet. In Frage kommen Zäune, Mauern, sonnenbeschienene Hänge und Gehölze mit dichtem Laub. Beim Einpflanzen ragt der Hals der Zwiebeln idealerweise aus dem lehmhaltigen, durchlässigen Boden. Es empfiehlt sich, die Zwiebeln eng zu setzen, um einen prächtigen Blüten-Teppich zu erhalten. In kälteren Gegenden ist ein Auspflanzen in Kübeln ratsam, die in geschützten Räumen überwintern. Ideale Pflanzzeit ist der Mai, wenn Bodenfröste den Zwiebeln nichts mehr anhaben.
Verbreitung
Guernseylilien sind im südlichen Afrika zu Hause. Das größte Verbreitungsgebiet befindet sich in Südafrika, hauptsächlich in den Provinzen Ostkap, Lesotho und Swasiland. Einzelne Arten haben in Botswana, Lesotho und Zimbabwe günstige Kulturgebiete gefunden. Die Anmut der Nerine war der Grund für ihre Verbreitung in Europa. In freier Natur sind die schönen Pflanzen auf den britischen Kanalinseln, in Frankreich, auf Madeira und auf den Azoren zu finden.
Nutzung
Guernseylilien sind beliebte Zierpflanzen in Gärten und Parkanlagen. Ihre späte Blüte verleiht dem Garten noch im Herbst faszinierende Anblicke. In Kübel gepflanzt verleihen sie Balkon und Terrasse ein charmantes Flair. Als haltbare Schnittblumen zieren Nerine eindrucksvoll Wohnräume. Sehr spät blühende Arten dienen als Schmuck für Adventsgestecke.
Pflege/Schnitt
Im laublosen Zustand benötigen Guernseylilien weder Gießwasser noch Dünger. Nach dem Austrieb und während der Blütezeit sorgt der Gärtner für gleichbleibende, regelmäßige Feuchte. Es ist empfehlenswert, die Pflanzen vorsichtig von oben zu gießen. Es darf keine Staunässe entstehen. Düngergaben sind vorteilhaft und bei Kübelpflanzen unerlässlich. Während der Blütezeit erfolgt das Düngen der Pflanzen wöchentlich. Vorsicht ist bei der Menge des auf Blühpflanzen ausgerichteten Düngers geboten. Bei zu hohen Dosen treiben Nerine keine Blüten aus. Vor dem Blattaustrieb sorgt ein Aufbringen von frischem Substrat, angereichert mit Knochenmehl, für einen kräftigen Wuchs. Das Substrat wirkt ideal oberhalb der Zwiebel ausgebreitet. Eine Vermehrung kann durch Brutzwiebeln oder durch reife Samen erfolgen. Der Winterschutz spielt bei der Kultur von Guernseylilien in Mitteleuropa eine große Rolle. Die Pflanzen dieser Gattung sind nicht winterhart. Das Ausbringen von Reisig und Mulch schützt die Zwiebeln vor Frost und Kälte. Eine andere Variante ist das Überwintern der Zwiebeln mit getrocknetem Laub in einem Keller bei fünf bis zehn °C. Kübelpflanzen fühlen sich bei 10°C im Wintergarten besonders wohl.
Krankheiten/Schädlinge
Die Pflanzen der Gattung der Guernseylilien sind robust und wenig krankheitsanfällig. Bei Staunässe faulen die empfindlichen Zwiebeln. Schnecken sind gefährliche Schädlinge für Nerine. In kurzer Zeit vernichtet Schneckenfraß die Blätter einer Pflanzengruppe.