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Eigenschaften

  • charakteristische fächerförmige Blätter
  • frischgrün, goldgelbe Herbstfärbung
  • unscheinbarer Flor von März bis April
  • schlanker, aufrechter Wuchs
  • winterhart bis -30 °C

Ginkgo

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Die Gattung Ginkgo (bot. Ginkgo) zählt mit der gleichnamigen und einzigen Art (Ginkgo biloba) zur Familie der Ginkgogewächse (Ginkgoaceae). Aufgrund seiner fächerförmigen, lang gestielten Blätter wirkt der Baum wie ein Laubgehölz an. Allerdings steht er den Nadelbäumen botanisch näher.

Innerhalb der Pflanzensystematik gehören die Ginkgogewächse weder den Laub- noch den Nadelbäumen an. Sie bilden mit Ginkgoopsida eine eigene Klasse. Letzterer unterstanden im Erdzeitalter der Dinosaurier etwa 20 Ginkgo-Gattungen. Alleine die Art Ginkgo biloba überlebte die nachfolgenden Eiszeiten. Der Ginkgo gilt als älteste Pflanzenart weltweit. Häufig erreicht das lebende Fossil ein Alter von 1000 Jahren. Mit dem Pflanzen dieses Baumes entsteht zeitgleich ein Monument für die Nachwelt. Die Synonyme Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Entenfußbaum oder Silberaprikosenfrucht verdankt das Gewächs seinem unvergleichlich geformten Laub und der Frucht. Großes Beachten fand der Baum durch Johann Wolfgang von Goethe, der sich in einem seiner Werke intensiv mit dem Ginkgoblatt auseinandersetzte. Dies machte das Gewächs in der westlichen Welt bekannter wie kein zweites fernöstliches Gehölz.

Blatt

Das sommergrüne Laub des Ginkgo ist fächerförmig, was ihn in der Pflanzenwelt zu einer Besonderheit macht. Mittig sind die Blätter weniger oder stärker eingekerbt. In ihrer Gestalt zeigen sie sich, abhängig davon wo sie mit ihrem vier bis zehn Zentimeter langen Blattstiel am Trieb stehen, variantenreich. So unterscheiden sich die Blätter junger Bäume deutlich von denen älterer Exemplare. An Langtrieben erreichen sie eine Länge und Breite von sechs bis zehn Zentimetern. An den Kurztrieben bleiben sie kürzer und schmaler. Im Laufe ihres Wachstums wechselt die Farbe der Blätter von hellgrün in dunkelgrün, bevor sie sich im Herbst intensiv goldgelb färben. Zum Winter fallen die Blätter zu Boden.

Blüte

Als zweihäusige Pflanze sind beim Ginkgo männliche und weibliche Individuen zu unterscheiden. Bis zur Geschlechtsreife im Alter von etwa 20 bis 35 Jahren lassen sich die Bäume schlecht voneinander zu unterscheiden. Die unscheinbare Blüte setzt im März ein. Die männlichen, in gelben Kätzchen stehenden Blüten entwickeln sich zeitiger als die Blätter. Sie entwickeln sich auf eine Länge von zwei bis drei Zentimetern. Aufgebaut sind sie aus einer Vielzahl an Staubblättern. Nach dem erfolgreichen Bestäuben fallen sie im April oder Mai ab. Weibliche Blüten bilden sich in den meisten Fällen im Doppel an gegabelten Stielen. Das Bestäuben übernimmt der Wind.

Frucht

Der aus der befruchteten Samenanlage hervorgegangene Samen ist rund drei mal zwei Zentimeter groß und ähnelt einer Mirabelle. Zunächst ist die Schale grün. Sie färbt sich ab dem späten Herbst gelb. Voll ausgereift, riechen die vom Baum fallenden Früchte unangenehm nach verdorbener Butter. Daher sind heute in öffentlichen Grünanlagen männliche Ginkgobäume in deutlicher Überzahl zu finden.

Wuchs

Der Gingko zeichnet sich durch einen schlanken und aufrechten Wuchs aus. In jungen Jahren wirkt er pyramidenförmig und ist mit wenigen Ästen ausgestattet. Die wenig verzweigten Äste älterer Exemplare wachsen verstärkt horizontal und bilden auf diese Weise ausladende Kronen. Die Rinde ist grau bis dunkelbraun und zeigt im Alter tiefe Furchen. Häufig erreicht der Baum Wuchshöhen von bis zu 40 Metern und einen Durchmesser von bis zu vier Metern.

Standort

An den Boden stellt der Ginkgo keine großen Ansprüche. Es handelt sich um ein anpassungsfähiges Gehölz, das auf allen tiefgründigen Böden wächst. Lediglich zu trockener oder zu nasser Untergrund schaden den Pflanzen. Beste Wachstumsbedingungen liegen auf lehmigen, nahrhaften Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen vor. Jungpflanzen benötigen im Garten einen Schutz vor praller Sonne. Eis, Schnee und Temperaturen bis -30° C schaden dem ausgewachsenen Baum nicht.

Verbreitung

Vor rund 30 Millionen Jahren war der Ginkgo in Europa verbreitet. Nach den großen Eiszeiten beschränkte sich sein Vorkommen auf Ostasien. Hier finden sich die letzten wilden Bestände in zwei chinesischen Regionen. Sie wachsen in Berg-Mischwäldern in mäßig feuchtem Klima auf nährstoffreichen, sauren bis basischen Böden. Der deutsche Arzt und Naturkundler Engelbert Kämpfer führte den Ginkgobaum 1730 aus dem fernen Osten nach Europa ein.

Nutzung

Mit seinem interessanten fächerförmigen Laub und seiner wunderschönen gelben Herbstfärbung stellt der Ginkgo ein beliebtes Ziergehölz dar. Im heimischen Garten nimmt er dank seines schlanken Wuchses nicht viel Platz ein. Seine Widerstandskraft gegenüber Luftschadstoffen und Streusalz macht ihn für den Einsatz in öffentlichem Grün interessant. Hier ist er als Park- und Alleebaum anzutreffen. In China ist der Baum als Heilpflanze von großer Bedeutung. Aus seinen Blättern, Samen und Wurzeln stellen die Chinesen Tees und Tinkturen her. Von diesem Anwenden versprechen sie sich eine positiv beeinflusste Gedächtnisleistung und eine geförderte Durchblutung.

Pflege/Schnitt

Der Ginkgobaum gilt als extrem pflegeleicht und erfordert nicht viel Aufmerksamkeit. Sein Wasserbedarf ist gering. Während junge Bäume regelmäßige Wassergaben benötigen, sind ältere Exemplare unempfindlicher. Lediglich in anhaltenden Dürreperioden ist zusätzliches Wässern zu empfehlen. Dauerhafte Nässe schadet dem Baum. Bei Jungpflanzen sind regelmäßige Düngergaben von März bis Oktober angebracht. Eine Schicht aus Mulch im Bereich der Wurzeln wirkt sich positiv auf das Wachstum aus. Um Frostrisse zu vermeiden, erhalten junge Bäume einen Winterschutz. Hier hilft das Umwickeln mit einer Rohrmatte oder Jute. Als Kübelpflanze kultiviert, empfiehlt sich das Einstellen in einem frostfreien Winterquartier bei Temperaturen um die 5 °C.

Rückschnitte sind nicht erforderlich, da sich der Baum von Natur aus wenig verzweigt. Eine dichtere Krone lässt sich durch das Einkürzen einjähriger Seitentriebe bei jungen Pflanzen gewinnen. Diese Schnitte sind im Frühjahr durchzuführen. Radikale Schnitte in älteres Holz sind zu vermeiden. Außer um ganze Äste zu entfernen oder zum Aufasten des Stammes.

Krankheiten/Schädlinge

Nur wenige Pflanzen sind derart widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen wie der Ginkgo. Der Baum verdankt dies dem hohen Säureanteil seiner Blätter. Dieser schreckt Bakterien, Viren und schädliche Insekten ab. Zudem enthalten die Blätter einen wachsartigen Stoff, der das Entwickeln von Pilzen hemmt. Lediglich geschwächten oder jungen Pflanzen sind anfällig gegen Krankheitserreger. Jungpflanzen zeigen sich zudem anfällig gegenüber Schnecken und den Verbiss durch Wühlmäuse, Hasen und Hirsche. Hier bietet Maschendraht Schutz.

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