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Eigenschaften

  • vielseitig einsetzbare Arten
  • winterhart und pflegeleicht
  • besonders lange Blütezeit
  • aromatisch duftende Pflanzenteile
  • vorwiegend im Mittelmeerraum beheimatet

Gamander

Gattung Teucrium ab €5.50 kaufen
     
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Die Gattung Gamander (bot. Teucrium) zählt zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie umfasst rund 250 Arten, von denen fünf Arten in Mitteleuropa wild vorkommen. Seit dem 18. Jahrhundert befinden sich einige Arten in Kultur, aus denen sich zahlreiche Zuchtformen herausgebildeten.

Gamander-Arten sind eine Besonderheit unter den Lippenblütlern. Ihre auffälligen Blüten scheinen von der typischen Form der Lamiaceae abzuweichen. Das macht sie zu einer besonderen Gartenschönheit, die sich vielseitig einsetzen lässt. Sie sorgt an den unterschiedlichsten Standorten für farbliche Akzente. Die Blüten bilden den perfekten Kontrast zum Blattwerk. Gamander-Pflanzen wirken anmutig, verzaubernd und charmant. Sie sind insektenbestäubt und entwickeln sich während der Blütezeit zu einem Nektarbrunnen. Wer den Anblick von Schmetterlingen, Bienen und Hummeln mag, dessen Herz schlägt bei diesen Arten höher. Jeder Naturgarten erlebt eine optische Bereicherung.

Blatt

Teucrium-Arten entwickeln unterschiedlich ausgestaltete Blätter. Sie sind gegenständig an der Sprossachse angeordnet. Die Blätter sind kurz gestielt oder sitzend. Die Formen der Blattspreiten reichen von breit herzförmigen Gestalten bis hin zu länglich ausgezogenen und lanzettlichen Strukturen. Einige Arten entwickeln einfache Blattspreiten. Andere Vertreter innerhalb dieser Gattung besitzen tief fiederspaltige Blätter. Die Blattnerven sind fiederförmig ausgebildet. Der Blattrand ist ganzrandig, gezähnt oder gekerbt ausgeformt.

Die Arten besitzen Tragblätter, die an der Basis der Blütenstände sitzen. Je nach Art sind die Tragblätter ähnlich wie die Stängelblätter ausgeformt oder unterscheiden sich von diesen. Sind die Trag- und Laubblätter unterschiedlich gestaltet, sehen die Tragblätter rhombisch-eiförmig oder linealisch-lanzettlich aus. Ihre Blattränder sind gezähnt oder glatt.

Blüte

Die Blüten stehen in Scheinquirlen zusammen. Zwischen zwei und zehn Einzelblüten sind zusammengefasst. Die Blütenstände entspringen bei einigen Arten den Achseln der Tragblätter. Andere Arten besitzen einen endständigen Blütenstand, der eine traubige oder rispige Gestalt annimmt.
Die Einzelblüten sind zwittrig und spiegelsymmetrisch aufgebaut. Beim Blütenaufbau dominiert die Zahl fünf. Eine röhren- oder glockenförmige Verwachsung aus fünf Kelchblättern bildet einen Schlund, der kahl oder ringförmig behaart ist. Auf der Kelchröhre sind zehn Nerven erkennbar. Der Kelchrand ist radiärsymmetrisch mit fünf Kelchzipfeln oder spiegelsymmetrisch mit zwei Lippen ausgestaltet. Arten mit einem zweilippigen Kelch besitzen eine dreizähnige Oberlippe und eine Unterlippe, die aus zwei Zipfeln besteht.

Die Blütenkrone besteht aus einer kurzen Röhre im unteren Teil und einer zweilippigen Ausgestaltung im oberen Teil. Gamander-Arten gelten als Besonderheit innerhalb der Lippenblütler, sie besitzen eine stark reduzierte, kurze und unscheinbare Oberlippe. Die Unterlippe erscheint fünflappig, da die Zipfel der Oberlippe in den unteren Bereich rutschen. Vier Staubblätter ragen deutlich aus der Kronröhre heraus. Die Blütenpracht zeigt sich vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Die Arten blühen in den unterschiedlichsten Farben. Die Farbtöne reichen von Weiß über Gelb bis zu rosa und rot.

Frucht

Gamander-Arten entwickeln typische Klausenfrüchte. Es sind Früchte, die in vier Teilfrüchte zerfallen. Diese sogenannten Klausen sind verkehrt eiförmig oder kugelig. Sie besitzen eine glatte, flaumig behaarte oder kahle Oberfläche. Einige Arten tragen Klausen mit einer geaderten und runzeligen Oberfläche. Klausenfrüchte entstehen aus einem Fruchtknoten, der aus zwei Fruchtblättern besteht. Nachträglich bildet die Pflanze eine falsche Scheidewand. Es kommt zur Ausbildung von vier Kammern.

Wuchs

Innerhalb der Gattung wächst die Mehrzahl der Arten als ausdauernd krautige Pflanzen. Einige Arten sind Halbsträucher und Sträucher. Selten gibt es ein- bis zweijährige Arten. Einige Vertreter sind immergrün. Die Mehrzahl wirf ihr Laub im Herbst ab. Sie entwickeln ein unterirdisches Rhizom oder Ausläufer. Das fleischige Rhizom dient den zwei- und mehrjährigen Arten als Überdauerungsorgan. Über die Ausläufer vermehren sich die Pflanzen vegetativ, sie pflanzen sich nicht geschlechtlich fort.
Die Pflanzen wachsen aufrecht oder aufsteigend. Die Sprossachsen sind vierkantig. Einige Arten verzweigen an der Basis, während andere Arten unverzweigt in die Höhe wachsen. Verschiedene Arten sind wegen ihrer aromatisch duftenden Pflanzenteile hoch geschätzt. Die Pflanzen wachsen zwischen zehn und 50 Zentimeter hoch.

Standort

Gamander-Arten stellen unterschiedliche Anforderungen an den Standort. Die meisten Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort. Ein halbschattiger Standort schadet ihnen nicht. Sie lieben trockenes und gut durchlässiges, leicht kalkhaltiges Substrat. Einige Arten wachsen auf frischem bis feuchtem Untergrund und sind schattigen Standorten nicht abgeneigt. Der ideale Boden ist nährstoffarm.

Verbreitung

Die Gattung Teucrium ist nahezu auf allen Kontinenten verbreitet. Ein Schwerpunkt der Verbreitung befindet sich im Mittelmeerraum. Hier leben einige immergrüne Arten. In den Tropen und in China kommen wenige Arten vor. Etwa 50 Arten sind in Europa heimisch. Sie wachsen hauptsächlich an voll besonnten Standorten auf Kalkgestein mit trockenen Bedingungen. Gamander-Arten dringen in Höhenlagen bis 1.800 Meter vor.

Nutzung

Da die Teucrium-Arten unterschiedliche Ansprüche stellen, sind die Arten vielseitig einsetzbar. Aufgrund ihrer Standortansprüche eignen sich Gamander-Arten ideal für Themengärten. Sie fühlen sich im Alpinum wohl und beschenken jeden Steingarten mit Farbtupfern. Auf Trockenrasen und Kalkmagerrasen machen sie in alleine oder in der Gruppe eine gute Figur.
Optimale Pflanzpartner sind alle Arten, die sich auf diesen Extremstandorten behaupten. Sie harmonieren mit Nachtkerzen, Fetthennen, Sonnenröschen und Silberkamille. In Wildstaudenpflanzungen und Naturgärten entfaltet der Edel-Gamander (Teucium chamaedrys) wunderbar. Die Art neigt am optimalten Standort leicht zum Wuchern. In naturnahen Gärten breitet sie sich ungehindert aus. Besonders als Bodendecker sind die Arten beliebt. Sie begrünen kahle Stellen innerhalb kurzer Zeit. Gehölzränder erleben mit den Teucrium-Arten einen farblichen Akzent. Einige Arten eignen sich für die Kultur im Kübel.

Pflege/Schnitt

Um eine üppige Blütenpracht zu fördern, empfiehlt sich das Entfernen alter Blütenstände, sobald diese verwelkt sind. Ein kompletter Rückschnitt der Stauden erfolgt kurz vor dem Winter oder im zeitigen Frühjahr. Arten wie der Edel-Gamander neigen schnell zum Wuchern. Sie benötigen von Zeit zu Zeit das Auslichten, damit einzelne Individuen üppiger wachsen. Weitere Pflegemaßnahmen sich nicht notwendig. Die Gamander-Arten benötigen keinen Dünger und sind auf regelmäßiges Bewässern nicht angewiesen. Die meisten Arten sind winterhart und überstehen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ohne Schaden zu nehmen.

Krankheiten/Schädlinge

Gamander-Arten gelten als robuste Pflanzen. Es sind keine Krankheiten oder Schädlinge bekannt.

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