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Eigenschaften

  • aufrechte, vielverzweigte Kräuter
  • Schmetterlingsblüten
  • als Heilpflanze genutzt
  • vorrangig im Mittelmeerraum vorkommend
  • robust, winterhart

Galega

Gattung Galega
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Der Name Galega bezeichnet die einzige Pflanzengattung im Untertribus Galeginae. Dieser zählt zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (bot. Faboideae). Die Gattung umfasst sechs Arten, die vorrangig im Mittelmeerraum sowie in Kleinasien vorkommen. Ihr Gattungsname leitet sich von den griechischen Worten "gála" (Milch) und "ágein" (treiben) ab. Er resultiert aus der milchtreibenden Wirkung der Gewächse. Obgleich diese in den Gebieten rund um das Mittelmeer vorkommen, fand im Altertum keine Nutzung der Pflanze als Droge statt.

Um 1300 erschien der erste Bericht über die Verwendung der Gattung Galega. Diesen verfasste der Italiener Petrus de Crescentiis. Ab dem 16. Jahrhundert kultivierten die Menschen Mitteleuropas die Pflanzengattung in Gärten. Sie nutzten die verschiedenen Arten als Arzneipflanzen, Bienenfutter- und Ziergewächse. Speziell kamen sie gegen die Pest, Pocken und das Fleckfieber zum Einsatz. In den Galega-Arten befinden sich Alkaloide, die bei erhöhter Dosierung giftig wirken. Bis in die heutige Zeit geht eine Selbstmedikation mit gesundheitlichen Risiken einher.

Blatt

Die Pflanzengattung besitzt unpaarig gefiederte Laubblätter mit randrandigen Fiedern. Die lateralen (von der Mittelrippe abgewandten) Blattrippen stehen deutlich hervor. Sie reichen bis zum Blattrand. Die verschiedenen Arten bilden Nebenblätter, tief in zwei bis fünf schmale Lappen eingeschnitten, aus. Das äußere, vom Blattstiel entfernte Nebenblatt zeigt gerade zu Boden.

Blüte

Bei Galega kommen schmalverzweigte, rispige Blütenstände vor. Sie existieren achsel- oder endständig, wobei bei allen Arten die Vorblätter fehlen. Die zygomorphen (spiegelsymmetrischen) Blüten ähneln den klassischen Schmetterlingsblüten. Neben ihrem glockenförmigen Kelch zeichnen sie sich durch fünf ungleichmäßige Zähne aus. Die Krone ist weiß bis purpurfarben.

Die Blüten bilden eine umgekehrt-eiförmige bis rundliche und unbehaarte Fahne. Deren zugespitztes Ende, als Nagel bezeichnet, ist kurz. Ebenso kurz sind die basal sitzenden Flügel, die sich nah am Schiffchen befinden. Die Staubblätter verwachsen auf ganzer Länge mit den Staubfäden. Jede Blüte hat ein Fruchtblatt, versehen mit zahlreichen Samenanlagen. Der gebogene Griffel endet in einer endständigen Narbe.

Frucht

Die Arten bilden abgeflachte, linealische Hülsenfrüchte aus. Diese verfügen über eine Kammer. Als charakteristisch gilt ihr eingedrücktes Ende. Zusätzlich weisen sie parallel verlaufende Rippen an ihrer Oberfläche auf.

Wuchs

Bei den Vertretern der Galega handelt es sich um aufrechte, ausdauernde krautige Pflanzen. Diese zeichnen sich durch ihre zahlreichen Verzweigungen aus.

Standort

Bevorzugt wachsen die Pflanzen der Gattung Galega an sonnigen bis vollsonnigen Standorten. Auch tolerieren sie lichten Halbschatten. Allerdings sind hier Wuchseinschränkungen möglich. Die verschiedenen Arten benötigen einen sandigen, gut durchlässigen Boden.

Verbreitung

Vorwiegend kommen die Arten der Pflanzengattung Galega im östlichen Mittelmeergebiet vor. Ebenso wachsen die ausdauernden Kräuter im südlichen Mitteleuropa, in Kleinasien sowie in Süd- und Osteuropa. Ihr größtes Ausbreitungsgebiet befindet sich zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Ein zweites Verbreitungsgebiet bildet Afrika. Vorrangig in den Staaten Somalia, Kenia, Äthiopien und im Sudan finden sich die Gewächse. Zu den verbreiteten Gattungsvertretern gehören die Afrogalega. Die Sektion besteht aus drei Pflanzen: Galega somalensis, Galega lindblomii und Galega battiscombei.

Zu den bekannten, aus der Gattung stammenden Futterpflanzen zählen die Geißraute sowie die Galega orientalis. Sie verwilderten mit der Zeit. Das führte zu einem neophytischen (neuen, ohne menschliche Einflussnahme stattfindenden) Vorkommen. Dadurch siedelte sich die Art Galega officinalis beispielsweise in Deutschland und in der Schweiz an. Mittlerweile gedeihen die Galega-Arten in den Vereinigten Staaten sowie in großen Teilen Südamerikas. Eingeschleppte Bestände existieren in Neuseeland. Da sich die Vertreter der Pflanzengattung schnell und unkontrolliert vermehren, schätzen Biologen sie als invasiv ein.

Nutzung

Neben der Anwendung als Zierpflanze und Bienenfutterpflanze kommen Arten der Galega als Heilpflanzen zum Einsatz. Die Volksheilkunde verwendet sie zur unterstützenden Therapie gegen die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Speziell der Galega officinalis, bekannt als Geißraute, haftet aufgrund der enthaltenen Guanidinderivate (stark basische Verbindungen) eine hypoglykämische (zuckersenkende) Wirkung an. Ebenso soll die Pflanze Harnwegsinfektionen lindern.

Auch kann Galega einer ungenügenden Milchbildung in der Stillperiode entgegenwirken. In der Landwirtschaft fungiert vorrangig die Geißraute als Futterkraut. Die Einnahme größerer Mengen führt bei Weidetieren zu Vergiftungssymptomen. In geringen Dosen sind Bestandteile der Pflanzen zur Teezubereitung verwendbar.

Pflege/Schnitt

Um die Arten der Gattung Galega zu vermehren, erfolgt die Aussaat der Samen. Das geschieht im Frühling oder im Spätsommer. Zahlreiche Gärtner entscheiden sich, die Gewächse als Zierpflanzen auf ihr Grundstück zu setzen. Auf einem Quadratmeter finden artabhängig fünf bis sieben Pflanzen Platz. Sie benötigen einen Pflanzabstand von 40 Zentimetern. Die Galega-Arten bevorzugen einen frischen, leicht feuchten Boden. Sobald dieser austrocknet, entstehen auf die Dauer Schäden an den Gewächsen. Abhängig von Standort und Temperatur benötigen sie eine regelmäßige Wassergabe.

Krankheiten/Schädlinge

Bei den Gewächsen der Gattung Galega handelt es sich um robuste Pflanzen. Krankheiten und Schädlinge sind nicht bekannt. Die einzelnen Arten vertragen keine Überdüngung.

Pflanzen innerhalb der Gattung Galega Galega

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