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Eigenschaften

  • Pflanzen der dauerhaft nassen Standorte
  • auffällige Trichterblüten mit Fransenhaaren
  • Kleeblätter erscheinen nach der Blüte
  • ausläuferbildender Wurzelstock
  • verlanden Gewässerränder

Fieberklee

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Fieberklee (bot. Menyanthes) stellt eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Fieberkleegewächse (Menyanthaceae) dar. Die Gattung besteht mit dem Gewöhnlichen Fieberklee (Menyanthes trifoliata) weltweit aus nur einer Art.

Fieberklee-Pflanzen besitzen auffällige und große Trichterblüten. Zur Blütezeit sind die Kronblätter übersät von nach außen gewölbten Fransenhaaren. Sie dienen dazu, Insekten anzulocken. Potentielle Bestäuber riechen den süßlichen Duft, den der Nektar verströmt. Er lockt Bienen und Hummeln an, die sich am Nektar bedienen. Ökologisch bemerkenswert ist die Fähigkeit, dass Fieberklee-Blüten auf Berühren und Temperaturunterschiede reagieren. Die Pflanzen dringen in Flachwasserzonen vor und sorgen für ein zunehmendes Verlanden der Gewässer. Anschließend verdrängen die konkurrierenden Pflanzen den Fieberklee vom Standort. Die Blütezeit der Pflanzen beginnt bevor sich die Blätter an der Wasseroberfläche zeigen.

Blatt

Die Laubblätter entspringen an den Knoten der Rhizome und in Blattstiel und Blattspreite geteilt. Der Stiel erreicht bis zu 20, in seltenen Fällen bis zu 30 Zentimeter Länge. An der Basis verbreitert sich der Stiel. Die Blattspreite ist dreiteilig gefiedert. Diese Formation erinnert optisch an ein Kleeblatt, was der Gattung zu ihrem Namen verhalf. Die Fiederblättchen sind sitzend und elliptisch geformt. Die Blattränder sind ganzrandig. Auf den Fiederblättchen zieht sich ein heller Mittelnerv von der Basis bis zur Spitze. Von diesem Hauptnerv gehen zahlreiche Seitennerven ab, die sich bis zum Blattrand weiter verzweigen.

Blüte

Aus den Blattachseln entspringen blattlose Sprosse, die bis zu 30 Zentimeter hoch wachsen. Am Ende der Schäfte stehen die traubigen Blütenstände. Sie setzen sich aus zahlreichen zwittrigen Blüten zusammen. Die Einzelblüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Sie bestehen aus einer doppelten Blütenhülle. Fünf Kelchblätter sind an ihrer Basis miteinander verwachsen. Sie sind im Vergleich zu den Kronblätter klein. Die fünf Kronblätter sind bis zu 1,5 Zentimeter lang. De Blütenknospen erscheinen rosafarben. Sobald sich die Blüten öffnen, erstrahlen die Pflanzen in einem reinen Weiß.

Auf der Innenseite der Kronblätter sitzen zahlreiche Fransenhaare. Sie sind hellrosa oder weiß gefärbt. Sobald sich die Pflanzen in der vollen Blüte befinden, rollen sich die Fransenhaare leicht zurück. Das Zentrum der Blüte bilden die fünf violetten Staubblätter. Sie öffnen sich längs und geben die Pollensäcke pfeilförmig frei. Der orangefarbene Pollen lockt Bestäuber an. Der Fruchtknoten besteht aus zwei Fruchtblättern. An einem fadenförmigen Griffel sitzen zwei Narbenäste. Die Pflanzen blühen zwischen April und Juni.

Nach der Blütezeit entwickeln Fieberklee-Pflanzen eine Kapselfrucht. Sie besteht aus zwei Fächern und wächst auf bis zu sieben Millimeter Länge. Sobald die Kapselfrucht eintrocknet, lässt sie mehrere Samen frei. Diese haben eine glatte braune Oberfläche. Die Samen sind eiförmig und erreichen einen Durchmesser von maximal 2,5 Millimeter. Die Fruchtstände wirken wie ein Streuer. Im Wind streuen die Kapseln ihre Samen aus, die sich mit dem Strömen des Wassers verbreiten. Die Früchte reifen zwischen Juni und Juli heran.

Wuchs

Fieberklee-Pflanzen wachsen krautig an Land oder im Wasser. Die krautigen Pflanzen sind Wasserwurzler oder Sumpfpflanzen. Sie haben spezielle Gabe sich anzupassen, um an nassen Standorten zu wachsen. Die Stängel und die Blattstiele weisen eine hohle Struktur auf, um die Pflanzenteile mit Luft zu versorgen. An sauerstoffarmen Standorten dient dieses anpassungsfähige Verhalten dem Durchlüften und dem Auftrieb. Fieberklee-Pflanzen enthalten Gerbstoffe, die vorbeugend gegen Fäulnis wirken. Die Pflanzen wachsen bis zu 30 Zentimeter hoch. Das Rhizom dient dem Überdauern durch den Winter. Aus dem Rhizom entspringt ein Wurzelstock, umgeben von schuppenartigen Blättern. Fieberklee-Pflanzen bilden Ausläufer, die in kurzer Zeit große Bereiche im Gewässer einnehmen.

Standort

Die Arten des Fieberklees bevorzugen feuchte bis nasse Standorte. Sie wurzeln in einem Substrat mit leicht sauren Verhältnissen. Ideal sind sonnige bis halbschattige Standorte. Die Pflanzen besiedeln nass gelegene Fichtenmoorwälder. Sie wachsen in Hochmooren und in Sumpftümpeln. An Teichrändern und Seeufern dienen sie dem Verlanden der Flachwasserzonen. Die Pflanzen wachsen in Gesellschaft von Braun-Seggen (Carex nigra), Schmalblättrigen Wollgräsern (Eriophorum angustifolium), Sumpf-Blutaugen (Potentilla palustris) oder Sumpf-Veilchen (Viola palustris).

Verbreitung

Die Gattung ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Sie ist ein Element der arktisch-nordischen Flora. Hier verbreitet sich die Gattung über das Flachland bis in subalpine Zonen. Sie erreichen Höhenlagen von 2.000 Metern. Die Pflanzen besiedeln verschiedene Feuchtgebiete und leben terrestrisch oder schwimmend in Flachwasserzonen. Während die Pflanzen in Deutschland als gefährdet gelten, sind die Pflanzen in den skandinavischen Ländern häufig anzutreffen. In Deutschland schwinden die Lebensräume der Pflanzen zunehmend. In Schweden gibt es unzählige Moore und Sümpfe, in denen die Gattung Menyanthes optimale Standorte vorfindet.

Nutzung

Die Gattung hat ihren deutschen Namen der Tatsache zu verdanken, dass die Pflanzenteile früher als Medizin gegen Fieber dienten. Ein fiebersenkendes Wirken hat sich nach neueren Erkenntnissen nicht bestätigt. Die Pflanzen enthalten Bitterstoffe, die als Teeauszug den Speichelfluss anregen und gegen Magenbeschwerden helfen.

Fieberklee-Pflanzen erfreuen sich einem hohen Zierwert. Sie dekorieren Gartenteiche und Flachwasserzonen an größeren Gewässern. Wegen ihrer Ansprüche an den Standort eignen sich die Pflanzen optimal für ein Moorbeet.

Pflege/Schnitt

Sobald die Pflanzen einen geeigneten Standort finden, benötigen sie wenig Pflege. Düngen ist nicht notwendig, da die Pflanzen ihre Nährstoffe aus dem Wasser beziehen. Am optimalen Standort breiten sich die Pflanzen in kurzer Zeit aus. Sie schieben ihr Rhizom in die Flachwasserzone und verlanden diese. Ist ein unkontrolliertes Ausbreiten unerwünscht, hilft im Sommer das Teilen des Wurzelstocks. Es empfiehlt sich, die Rhizomstücke mit einem scharfen Messer abzuschneiden. Nach dem Aussetzen der Teilstücke an einem anderen Standort bilden sie erneut Wurzeln und Sprosse aus. Die Pflanzen benötigen einen dauerhaft nassen Standort. Fällt das Rhizom trocken, vertrocknen die Pflanzen. In langen Trockenperioden empfiehlt sich kontinuierliches Bewässern des Bodens. Sobald der Boden dauerhaft austrocknet, ist das Umpflanzen an einen nassen Standort zu empfehlen.

Krankheiten/Schädlinge

Die Gattung Menyanthes erweist sich als widerstandsfähig und robust. Die Pflanzen sind unanfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Sie gehören nicht zu den Pflanzen, dienen Staunässe Schäden zufügt. Ihre sich anpassende Art macht die Gewächse robust. Auch unter dauerhafter Nässe leiden sie nicht unter Fäulnis. Daher sind diese Pflanzen nicht anfällig für Pilzbefall.

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