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Eigenschaften

  • krautiger Wuchs
  • rote, saftige Früchte
  • wirtschaftlich relevant
  • pflegeintensiv
  • mehrjährig

Erdbeeren

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Die Gattung Erdbeeren (bot. Fragaria) stehen in der Unterfamilie der Rosoideae innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und gehören zu den Rosenartigen (Rosales). Aus botanischer Sicht sind die Früchte oder Scheinfrüchte der Erdbeeren keine Beeren, sondern Sammelfrüchte oder Sammelnussfrüchte.

Die Gattung Fragaria umfasst rund zwanzig Arten und deren Hybriden samt vieler Kultursorten. Vertreter der Gattung Fragaria haben seit der frühen Steinzeit eine wichtige Bedeutung in der Ernährung des Menschen. Im Mittelalter wurden Wald- Erdbeeren (Fragaria vesca) auf Flächen kultiviert. Die größeren amerikanischen Früchte, wie die Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) und die Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana), haben ihren Weg erst Ende des 17. Jahrhunderts nach Europa gefunden. In der Bretagne entstand 1750 aus der Kreuzung dieser beiden Arten die Urform der Erdbeere, wie wir sie heute kennen und von der die meisten kultivierten Arten heute abstammen: die Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa).

Blatt

Das Laub von Erdbeeren fühlt sich weich an und weist feine, seidige Härchen auf. Die Blätter stehen grund- und wechselständig und haben lange Stiele. Die Lamina (Blattspreite) besteht aus drei Fiedern, seltener aus fünf. Die Blattränder sind gezähnt. Fragaria bilden Nebenblätter aus, die an der Basis des Stiels wachsen.

Blüte

Pflanzen aus der Gattung Fragaria tragen weiße Blüten (seltener gelblich), die in ihrer Form den Blüten von Heckenrosen ähneln. Erdbeeren blühen sortenabhängig ein- bis zweimal im Jahr. Die Blüten wachsen zusammen in Trugdolden, die an der Spitze eines Stiels stehen.
Am Blütenbecher (Hypanthium) wachsen fünf grüne Kelchblätter, zwischen denen fünf kleinere Nebenkelchblätter stehen. Der Blütenbecher trägt neben den Kelchblättern noch fünf rundliche Kronblätter. Fragaria-Blüten weisen zahlreiche Staubblätter auf. Der Blütenboden ist gewölbt und trägt eine Vielzahl von freistehenden Fruchtblättern.

Frucht

Bei der Reife bilden Fragaria auf dem Blütenboden eine leuchtend rote, fleischige, saftige mit Nüssen besetzte Scheinfrucht. Diese kleinen Nüsschen weisen eine gelbliche bis rotbraune Farbe auf und sind die eigentlichen Früchte im biologischen Sinne.
Die auffallende rote Scheinfrucht lockt Tiere an. Sie fressen die Früchte scheiden später die kleinen unverdaulichen Nüsschen aus. Auf diese Weise sorgen die Tiere für die Verbreitung der Pflanzen. Die Nüsschen auf der Oberfläche der Erdbeere sind sogenannte Darmwanderer. Dieser Mechanismus der Verdauungsausbreitung nennt sich Endochorie und findet in Europa durch den Igel, Rotfüchse, Rötelmäuse, Dachse und Siebenschläfer oder durch heimische Vögel statt.

Wuchs

Pflanzen aus der Gattung Fragaria sind krautige, mehrjährige Pflanzen. Ihr Wurzelstock ist leicht holzig und kräftig in seiner Ausbildung. Aus ihm bilden sich lange Ausläufer. Diese schlagen Wurzeln und bilden neue Erdbeer-Pflanzen. Fragaria breiten sich folglich nicht nur auf dem Wege der Endochorie aus, sondern auch vegetativ (Blastochorie).

Standort

Bei der Wahl des Standortes für Fragaria-Pflanzen sind wenige Kriterien von Bedeutung. Erdbeeren favorisieren einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Der optimale Boden für Erdbeeren ist humos, leicht feucht, nährstoffreich und durchlässig. Erdbeeren vertragen keine Staunässe. Ideales Wachstum bietet ein Boden mit einem leicht sauren bis neutralem pH-Wert von 6,0 bis 7,0.

Verbreitung

Fragaria gedeihen vorwiegend in den gemäßigten Klimazonen auf der Nordhalbkugel. Die Hauptanbaugebiete von Erdbeeren liegen heute in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Belgien, Italien, Spanien, Frankreich, China, Israel, Mexiko, Chile, Kolumbien, Peru, Kalifornien und Australien.

Nutzung

Pflanzen aus der Gattung Fragaria liefern wohlschmeckende Früchte und haben eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Erdbeeren sind ein Symbol für Wellness und Fitness. Die rote Powerfrucht eignet sich vor allem für den Frischverzehr oder als Dessert, auf Obstkuchen, in Salaten oder Smoothies. In Fruchtbowlen und Eiscreme erfreuen sich Erdbeeren großer Beliebtheit. Die Erdbeere ist für die Marmeladenherstellung, sowohl industriell als auch im eigenen Haushalt, die bedeutsamste und beliebteste Frucht in Deutschland.

Erdbeeren weisen einen hohen Gehalt an Polyphenolen und Ballaststoffen auf. Sie kommen in der Volksmedizin als wirkungsvolles Mittel gegen Blutarmut zum Einsatz, entgiften den Darm und sind förderlich für Immunsystem und Stoffwechsel. Erdbeeren wirken entwässernd. Ihre Blätter finden in der Naturheilkunde bei Entzündungen der Mundschleimhaut und Darm-Beschwerden Verwendung. Fragaria dienen zusätzlich als Zierpflanze, wie die Ziererdbeeren mit ihren dekorativen rosa Blüten. Sie sind Gattungshybriden aus Erdbeere und Sumpf-Blutaugen (Potentilla palustris).

Pflege/Schnitt

Für das Pflanzen von Erdbeeren empfiehlt sich eine Vorbereitung des Bodens durch das Aussäen einer Gründüngung wie Lupinen oder Wicken. Das Einarbeiten von gutem Kompost oder kompostiertem Stallmist bietet den Pflanzen später ideale Wachstumsbedingungen. Als Pflanz-Monat eignet sich der August. Während der Phase des Anwachsens dürfen die Jungpflanzen nicht austrocknen. Generell genießen Fragaria eine konstante Feuchtigkeit.

Für eine ertragreiche Ernte mit einer Fülle an gesunden Früchten bietet sich nach der Blüte das Ausbreiten von Stroh unter den Früchten aus, um die Gefahr von Fruchtfäule zu verringern.
Erdbeeren benötigen in kultivierter Form ausreichend Dünger. Neben der Startdüngung vor dem Setzen der Pflanzen, ist ein leichtes Zwischendüngen in der Blütezeit optimal. Nach der Ernte ist der beste Zeitpunkt für die Hauptdüngung.
Fragaria sind mehrjährige Pflanzen und überwintern ohne Schwierigkeiten. Wer seine Pflanzen dem Winter nicht schutzlos ausliefern möchte, legt eine dünne Schicht Reisig, Stroh, Laub oder ein Gartenvlies über ihnen aus. Die Pflanzen benötigen die Schutzschicht oder das Vlies bei Plusgeraden nicht mehr. Verbleiben sie zu lange darunter, besteht die Gefahr von Schimmel.

Krankheiten/Schädlinge

Der Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi) ist ein kleiner, schwarzer Käfer, der seine Eier in den Blüten ablegt und dadurch große Schäden hervorruft. Käfer und Larven ernähren sich von den Blättern und Blüten der Erdbeeren.
Erdbeermehltau (Sphaerotheca macularis) bildet einen weißlichen Pilzbelag auf der Unterseite der Erdbeer-Blätter. Um die Pflanzen vor den genannten Gesundheitsstörungen zu schützen, empfiehlt sich ein Absammeln der Käfer und eine gesunde Versorgung der Pflanzen. Es lohnt sich, auf stickstoffbetontes Düngen zu verzichten, die Pflanzen nicht zu eng zu setzen und regelmäßig Unkraut zu jäten. Das Einsetzen von Insektiziden oder Fungiziden ist nicht empfehlenswert.

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