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Eigenschaften

  • weiße oder blaue traubige Blütenstände
  • zweimalige Blüte im Jahr
  • bildet linsenförmige Samen
  • pflegeleicht, winterhart
  • verträgt Rückschnitte

Blauregen

Gattung Wisteria ab €22.30 kaufen
     
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Der Blauregen (botanisch Wisteria) trägt eine Reihe von Beinamen. Gärtner bezeichnen die Pflanzengattung als Wisterie, Glyzine oder fälschlicherweise als Glyzinie. Die Gattung zählt zur Unterfamilie der Faboideae (Schmetterlingsblütler) und zur Familie Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Wisteria umfasst sechs bis zehn Arten.

Blauregen fällt aufgrund seiner blauen Blütentrauben ins Auge. Die unterschiedlichen Vertreter gelten als stark wachsende, verholzende Kletterpflanzen. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 30 Metern. Unter guten Lebensbedingungen blühen die Pflanzen zweimal jährlich. Nach der Blüte im Frühling entwickeln sich die Laubblätter. Im Juli oder August setzt die Spätblüte ein. Sie erweist sich als weniger üppig. In allen Pflanzenteilen des Blauregens finden sich giftige Alkaloide. Samen und Hülsen beinhalten den Wirkstoff Lektin, der bei oraler Einnahme gesundheitliche Schäden hervorruft. In Rinde und Wurzeln kommt Wistarin vor. Hierbei handelt es sich um ein toxisches (giftiges) Glykosid.

Blatt

Die Blätter der Wisteria-Arten treten als wechselständig angeordnete Laubblätter auf. Sie sind unpaarig gefiedert und entwickeln ganzrandige Fiederblättchen. Blauregenarten bilden kleine, unscheinbare Nebenblätter.

Blüte

Die verschiedenen Blauregen-Arten bilden auffällige, endständige Blütenstände, traubig, groß und hängend. Sie haben frühzeitig abfallende Hochblätter. Die zwittrigen Blüten zeigen sich zygomorph (spiegelsymmetrisch) und fünfzählig. Damit ähneln sie den charakteristischen Schmetterlingsblüten.

Die fünf Kelchblätter verwachsen größtenteils miteinander. Sie erscheinen basal aufgeblasen. Jede Blüte verjüngt über zwei kurze obere Kelchzipfel und drei untere, länger wachsende. Die fünf Kronblätter präsentieren sich in weiß oder blau. Die zwei Flügel der Blüten wachsen nicht mit dem Schiffchen zusammen. Ein typisches Merkmal der Pflanzengattung stellt der glatte Griffel dar.

Frucht

Die Arten des Blauregens entwickeln harte Hülsenfrüchte. Sie sind bohnenähnlich geformt und haben eine samtige Oberfläche. Während der Reife explodieren die Früchte. Sie schleudern die enthaltenen Samen in weite Entfernungen. Dies funktioniert durch eine schraubige Torsion der Hülsenhälften. Die runden, oft platten Samen erinnern an kleine Linsen.

Wuchs

Bei den unterschiedlichen Blauregen handelt es sich um robuste, stark wachsende Kletterpflanzen. Diese verholzen und zeichnen sich durch eine windende Sprossachse aus. In der Winterzeit friert das junge Holz geringfügig zurück. Artabhängig erreichen die Wisteria-Arten eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern. Das am stärksten wachsende Exemplar stellt der Wisteria sinensis dar. Oft blüht der Blauregen zweimal jährlich. Charakteristisch ist, dass die ersten Blüten vor den Laubblättern erscheinen. Der schwächere Blütenschub tritt im Hochsommer ein.

Standort

Blauregen gehört zu den wärmeliebenden Gewächsen. Vorzugsweise wachsen die Arten an sonnigen, trockenen Standorten. Eine geschützte Lage fördert den Wuchs der Pflanzen. Diese bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche Böden. Sie tolerieren Erdreiche mit wenigen Nährstoffen. Allerdings bilden sie in dem Fall weniger üppige Blüten aus. Im Garten eignet sich ein sandig-lehmiges Erdreich. Auf schwere, stark kalkhaltige Böden reagieren Blauregen mit Chlorosen (Blattaufhellungen).

Die Pflanzen sind stark wachsende Schlinggehölze, die stabile Rankgerüste benötigen. Dient der Blauregen als Fassadenschmuck, ist auf einen ausreichenden Abstand des Gerüsts zum Haus zu achten. Mit der Zeit bilden die Gewächse kräftige Stämme aus.

Verbreitung

Die Arten des Blauregens stammen aus dem Osten Asiens und dem östlichen Nordamerika. Mittlerweile finden sich die Pflanzen ebenfalls in Australien und Europa. In China kommen vier der Wisteria-Vertreter vor. Drei davon wachsen in keinem anderen Land.

Nutzung

Die Mehrzahl der Blauregen-Arten dient als Zierpflanzen in Gärten und Parks. Im Iya-Tal in Japan hilft der Blauregen den Einheimischen, die Flüsse zu überqueren. Sie bauen aus den dicken Schlingtrieben der Wisteria floribunda (Japanischen Wisteria) Brücken. Sie flechten die Lianen zusammen, sobald diese eine ausreichende Länge erreichen. Mitsamt Holzplanken entsteht eine stabile Brückenkonstruktion.

Pflege/Schnitt

Bei der Pflege der Blauregen-Arten kommt es auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser an. Speziell junge Pflanzen profitieren bei warmen Temperaturen vom regelmäßigen Wässern. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ermöglicht einen kräftigen Wuchs der Kletterpflanzen. Sobald die Schlingpflanze die gewünschte Höhe erreicht, sind die Triebe in die Waagerechte zu leiten. So kommen die großen Blütenstände optimal zur Geltung. Im Sommer sind die Langtriebe der Blauregen auf sieben Augen zu kürzen. Das entsprcht einem Schnitt auf bis zu 30 Zentimeter. Dadurch bilden die Pflanzen an ihren Kurztrieben zahlreiche Blütenansätze. Im Frühjahr des Folgejahres ist ein weiterer Rückschnitt zu empfehlen. Um einen Blauregen in Baumform zu ziehen, sind, bis auf einen, alle Triebe zu entfernen. Dieser benötigt eine Stütze und im Sommer des nächsten Jahres ein Kürzen der oberen Seitentriebe auf ein bis zwei Augen. Zusätzlich kommt es zum starken Stutzen des Mitteltriebs. Am Stamm befindliche Seitenäste sind komplett zu entfernen.

Bei manchen Wisteria-Arten dauert es bis zu fünf Jahre zur Vollblüte. Eine Ausnahme bildet die Pflanze Amethyst Falls® Sie blüht in den ersten Jahren nach dem Anpflanzen. Einzelne Arten eignen sich als Kübelpflanzen. Die Gewächse im Topf leiden schneller unter Frost, Staunässe und Trockenheit. Um das Risiko eines eingeschränkten Wuchses zu umgehen, wählen die Gärtner große Kübel. Diese weisen ein Mindestvolumen von 200 Litern und eine Höhe von 40 Zentimetern auf.

Als Substrat eignet sich gängige Kübelpflanzenerde. Ebenso ist eine ausgewogene Mischung aus Komposterde, Sand und Rindenhumus von Vorteil. Bei den Kübelpflanzen stellt das regelmäßige Gießen eine Grundvoraussetzung für starkes Wachstum dar. Zusätzlich benötigen junge Pflanzen ausreichend Dünger. Neben Langzeitdünger bietet sich die wöchentliche Gabe von Flüssigdünger an.

Ebenso wie Gartenpflanzen brauchen die Blauregen-Arten im Topf einen Rückschnitt, um die Blüte zu fördern. Beginnt die Winterzeit, umwickeln die Gärtner den Topf mit Noppenfolie oder einem anderen isolierendem Material. Dieses bewahrt die Wurzeln vor dem Durchfrieren. Des Weiteren ist auf eine Drainageschicht aus Kies sowie ein Wasserabzugsloch zu achten.

Krankheiten/Schädlinge

Leiden die Vertreter der Pflanzengattung unter falschen Standortbedingungen, reagieren sie mit unterschiedlichen Krankheiten. Staunässe und übermäßige Feuchtigkeit führt bei verdichtetem Boden zu einer Chlorose. Hierbei handelt es sich um die Vergilbungskrankheit. Betroffene Exemplare weisen gelbe Flecken auf den Blättern aus. Das Laub fällt frühzeitig ab.

Eine Gegenmaßnahme stellt eine rechtzeitige Bodendurchlüftung dar. Dafür ist die Erde rund um die Wurzeln zu lockern. Eine dünne Schicht reifer Kompost sowie Rindenmulch reguliert die Feuchtigkeit.

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