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Eigenschaften

  • tiefblaue Blüten in Glockenform
  • winterhart und wintergrün
  • robust und pflegeleicht
  • raue Blattoberfläche
  • optimal zur Gehölzunterpflanzung

Blauglöckchen

Gattung Mertensia
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Die Mertensia stellen eine Pflanzengattung von Blühpflanzen in der Familie der Raublattgewächse oder Borretschgewächse (bot. Boraginaceae) dar. Diese Pflanzenfamilie steht innerhalb der Ordnung der Raublattartigen (Boraginales). Die Gattung umfasst abhängig vom Autor zwischen 45 und 62 Arten. Die Differenz der Artenanzahl entsteht dadurch, dass viele Mertensia Arten schwer voneinander zu unterscheiden sind.

Mertensia tragen den deutschen Trivialnamen Blauglöckchen. Trotz ihres Namens haben die Blüten der Mertensia eher eine Trompetenform als eine Glockenform wie die Vertreter der Gattung Glockenblumen (Campanula). Auch die Pflanzen aus der Gattung Hasenglöckchen (Hyacinthoides) tragen den Trivialnamen Blauglöckchen. Es besteht allerdings keine Verwandtschaft miteinander. Mertensia stammen aus Nordamerika, Asien und Russland. In Europa gedeihen Blauglöckchen als Zierpflanze in heimischen Gärten, sind aber nicht allzu bekannt. Rund zwölf Arten bekommen Gärtner in kultivierter Form im Handel. Am weitesten bekannt ist das Virginische Blauglöckchen (Mertensia virginica). Diese Art bildet die größten Blüten der Gattung aus und ist am häufigsten als Zierpflanze in unseren Breiten anzutreffen.

Blatt

Die Laubblätter der Mertensia wachsen wechselständig. Sie haben eine raue Oberfläche. Viele mitteleuropäische Arten zeigen einen Flaum aus Härchen an ihren Blättern und Stängeln, was charakteristisch für die Arten aus der Familie der Raublattgewächse ist. Die Blätter haben eine einfache und ganzrandige Blattspreite (Lamina). In der Form sind die Laubblätter elliptisch bis oval. Die meist hellgrünen Blätter sind wintergrün. Das bedeutet, dass die Pflanze das Laub bis in den Winter behält und es Ende der kalten Jahreszeit abwirft. Die Staude zieht sich im Winter zurück und bildet zum Frühjahr hin neue Blätter aus.

Blüte

Mertensia bilden zwittrige Blüten, die meist radiärsymmetrisch und fünfzählig sind. Die einfache Blüte ist offen, ihre Blütenmitte ist gut sichtbar und für Insekten leicht zugänglich. Die Kelchblätter (Sepalen) der Blauglöckchen verwachsen mit der Basis. Ihre Kronblätter (Petalen) verwachsen miteinander und bilden röhren- bis trompetenförmige Blüten aus. Diese sitzen in einem Kreis mit fünf fruchtbaren Staubblättern. Die Staubblätter verwachsen mit den Kronblättern ab deren Hälfte.

Aus den zwei bis fünf Fruchtblättern entwickelt sich ein oberständiger Fruchtknoten, der falsche Scheidewände besitzt und aus vier Klausen besteht. Die Blüten variieren in der Farbe zwischen violett-blau bis tief-blau oder weiß. Oft sind die Knospen rosa gefärbt. Diese Farbvariationen sind in der Familie der Boraginaceae üblich und entstehen durch Schwankungen des pH-Spiegels im Blütengewebe. Die Blüte der Mertensia erfolgt von Anfang April bis Ende Mai, seltener bis in den Juni hinein.

Frucht

Blauglöckchen bilden einsamige Nussfrüchte aus, die unscheinbar sind.

Wuchs

Mertensia sind einjährige bis ausdauernde Pflanzen mit einem krautigen Wuchs. Die belaubten Stängel stehen aufrecht. Mertensia wachsen horstig und sind winterhart. Sie erreichen eine Wuchshöhe zwischen 20 und 40 Zentimetern und eine Wuchsbreite zwischen 20 und 30 Zentimetern.

Standort

Der perfekte Platz im Garten ist für Mertensia ein halbschattiger Standort mit einem frischen bis feuchten Boden. Die Pflanzen stehen gerne im Halbschatten unter lichten Gehölzen. Im Vollschatten sind die Stauden weniger gut aufgehoben. Hier bilden sie keine schönen Blüten aus. Mertensia haben keine besonderen Ansprüche an ihren Untergrund. Allerdings bevorzugen sie durchlässige und humose Böden.

Verbreitung

Die Vertreter der Gattung Mertensia sind in weiten Teilen Nordamerikas, in einem großen Teil Asiens sowie im Westen Chinas bis ins nordöstliche Russland heimisch. Das Zentrum der Artenvielfalt liegt in den Rocky Mountains. Die Blauglöckchen gedeihen vorwiegend auf alpinen und subalpinen Lebensräumen. Eine Ausnahme bildet die Austernpflanze (Mertensia maritima), die an den arktischen und subarktischen Küsten wächst. Die meisten Arten sind in den begrenzten Arealen der Rocky Mountains endemisch. Endemiten sind Pflanzen, die im Gegensatz zu den kosmopolitisch verbreiteten Arten lediglich in einem bestimmten, räumlich abgegrenzten Gebiet vorkommen.

Nutzung

Den Inuit dienten die Rhizome der Mertensia maritima als Nahrungsmittel. Mittlerweile finden rund zwölf Arten der Gattung Blauglöckchen als Zierpflanzen Verwendung. Das Virginische Blauglöckchen ist mit seinen leuchtend blauen Blüten, die wie kleine Trompeten oder Glocken aussehen, ein Blickfang in jedem Naturgarten. Gerade unter Gehölzen lockert die zarte Staude die Bepflanzung auf und überzieht im Frühsommer den Boden mit einem zauberhaften Blütenteppich. Die gut zugänglichen Blüten produzieren reichlich Pollen und Nektar, womit die Pflanzen dieser Art eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten darstellen.

Pflege/Schnitt

Gemäß ihrem Naturstandort benötigen Blauglöckchen eine gewisse Feuchte, weshalb in der trockenen Jahreszeit auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten ist. Blauglöckchen benötigen keinen Dünger, wenn ihrem Standort ein humoser Boden zugrunde liegt. Sie bevorzugen einen sauren bis neutralen Boden, um ihr Wachstum optimal zu entwickeln und ihre tiefblaue Blütenfarbe zu entfalten. Das Vermehren der Staude gelingt am besten im Herbst durch Wurzelschnittlinge. Blauglöckchen haben einen geringen Pflegeaufwand und gelten als anspruchslos.

Krankheiten/Schädlinge

Die Vertreter der Gattung Mertensia gelten als gesund und robust. Explizite Krankheiten oder Schädlingsbefall sind bei Blauglöckchen nicht bekannt.

Pflanzen innerhalb der Gattung Blauglöckchen Mertensia

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