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Eigenschaften

  • einjährige oder ausdauernde Pflanzen
  • rund 90 verschiedene Arten
  • beliebte Zierpflanzen
  • als Obstpflanzen genutzt
  • Beeren mit aufgeblähter Hülle

Blasenkirschen

Gattung Physalis ab €5.50 kaufen
     
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Krautige Pflanzen bilden die Gattung Blasenkirschen (bot. Physalis). Darunter befinden sich einjährige und ausdauernde Arten. Die Gattung der Blasenkirschen ist ein Mitglied in der Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die oberirdischen Teile einiger Arten besitzen Trichome.

Das sind kürzere oder längere Pflanzenhaare in unterschiedlichen Formen. Die aktuell am häufigsten genutzte Pflanzensystematik unterteilt die Gattung Physalis in vier Untergattungen. Sie enthalten 75 bis 90 Arten. Aus einigen Arten sind Zuchtformen entstanden. Manche Sorten sind für den Hobbygärtner geeignet. Andere Sorten dienen als Obstpflanze für Erwerbsgärtner und Landwirte. In Mitteleuropa kommen Physalis überwiegend als Zierpflanzen in Gärten vor. Sie sind pflegeleicht und bereichern den Herbstgarten. Einzelne Sorten haben den Gartenzaun überwunden und verschönern mit ihren orangenen Früchten Böschungen und Wegränder. Sorten mit genießbaren Früchten wachsen in Deutschland im Topf, im Gewächshaus oder unter Folie.

Blatt

Physalis haben einfache Laubblätter aus Blattstiel und Blattspreite. Die Form des Blattes wechselt bei den Arten. Häufig kommen elliptische, kurze oder langgestreckte eiförmige Blätter vor. Einige Arten besitzen spatelförmige Blätter. Die Blattspitzen sind in ihrer Form variabel. Sie sind einfach spitz, unterschiedlich zugespitzt oder verschieden stark abgestumpft.
Der Blattrand ist ganz, manchmal grob gezähnt bis gelappt. Manche Art besitzt eine herzförmige Blattbasis. Ein Blattstiel ist zwischen sieben Millimeter und sechs Zentimeter lang. Blattspreiten erreichen eine Länge zwischen fünf und elf und eine Breite von vier bis sechs Zentimeter. Angeordnet sind die Blätter versetzt (wechselständig). Bei manchen Arten stehen sie paarweise zusammen.

Blüte

Die fünfteiligen Blüten stehen an kurzen, hängenden Blütenstielen und sind in der Regel zwittrig. Sie haben einen glockenförmigen Kelch mit fünf Kelchzipfeln. Ihre Blütenkrone ist überwiegend radförmig mit einem Durchmesser von zehn bis 35 Millimeter. Die Kronblätter sind in der Regel gelb. Als Ausnahmen kommen lila oder violett gefärbte Blütenkronen vor. Die Blüte besitzt gleich lange Staubblätter, die gelb oder blau aus der Blüte herausragen. Staubbeutel und unterer Kronenrand sind miteinander verwachsen. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit in den Blattachseln. Blütezeit ist von Mai bis August. Der Wind bestäubt die Blüten.

Frucht

Aus dem zweifächerigen Fruchtknoten entsteht eine Beere. Die Kelchblätter vergrößern sich auf sechs bis 15 Millimeter Länge und umschließen die Beere locker wie eine Blase. Die Kelchblätter bleiben an der Spitze geöffnet. Durch die blasenartig aufgeblähte Hülle hat die Pflanze ihren Namen Blasenkirsche erhalten. Während die Beere reift, färbt sich die dünne Hülle rot oder orange.

Die Beere besteht aus einem fleischigen Perikarp. Das ist die Fruchtwand, in die sich kleine, abgeplattete Samen mit einer Größe von maximal 2,8 Millimeter einbetten. Auf der Oberfläche sind die Samen warzig, netzartig oder wabenartig. Bei manchen Arten enthalten die Beeren fünf, andere bis zu 180 Samen. Die Frucht ist fast rund und bis zu 16 Millimeter groß. Früchte sind grün, gelb, orange, manche sind rot oder violett angehaucht. Die Obstsorten entwickeln deutlich größere Früchte.

Wuchs

Blasenkirschen kommen als aufrecht stehende, buschig niederliegende oder leicht kriechende Pflanzen vor. Sie erreichen eine Höhe von 20 bis 60 Zentimeter. Einige Arten sind an Sprossen und Blättern behaart. Kurze, weiche Haare sitzen bei manchen Arten auf den Innenseiten der Blüten. Durch die Haare verdunstet die Pflanze weniger Wasser und sie halten Fressfeinde fern. Bei mehrjährigen Arten bilden dicht stehende, kurze und filzartig wirkende Haare eine Art Frostschutz.

Ausdauernde Arten besitzen häufig tief in die Erde reichende Rübenwurzeln. Sie sind verdickt und holzig. Die meisten Arten wachsen mit horizontal liegenden Wurzeln. Sie reichen weit in die Erde und verbreiten sich dicht unter der Oberfläche. Auf diesem Sprossachsensystem, den Rhizomen, entwickeln sich Brutknospen, aus denen neue Pflanzen wachsen. Mit Hilfe der Rhizome verbreitet sich eine Pflanze über zwei Quadratmeter.

Standort

Physalis sind variantenreich und wachsen an den unterschiedlichsten Standorten. Sie gedeihen auf Meereshöhe. Umfangreiche Standorte liegen in Höhen bis zu 2700 Meter. Die Pflanzen stehen in lichten Wäldern und sie besiedeln als Zweitvegetation neue Standorte. Als eingeschleppte Pflanzen (Adventivpflanzen) verbreiten sie sich gerne auf unbewirtschafteten, trockenen Flächen, steinigen Wegrändern oder Schutthalden und sie wachsen in Weinbergen.

Verbreitung

Die überwiegende Anzahl der Arten stammt aus der Region zwischen Mittelamerika und südlichem Nordamerika. Der Schwerpunkt liegt in Mexiko und mehr als zwei Drittel der Arten sind hier Zuhause. Viele Arten sind wanderfreudig und anpassungsfähig und haben sich über ihre Ursprungsgebiete hinaus in weitere Länder verbreitet. Verwildert besiedeln einige Arten trockene Bereiche in Mittel- und Südeuropa.

Nutzung

In Mitteleuropa sind Physalis überwiegend Zierpflanzen. Für jeden Standort finden sich passende Pflanzen aus dem Sortiment der niedrig und hoch wachsende Arten oder einjährigen und ausdauernden Sorten. Die Stängel mit ihren roten oder orangenen Früchten sind haltbare Schnittblumen.

Die als Obst angebotenen Physalisfrüchte wachsen in Afrika, in Südamerika oder kommen aus Australien und Neuseeland. Die Früchte reifen in der Zeit von Dezember bis Juli. In Europa liegt ein Anbaugebiet in Südfrankreich. Das Obst dient zur Dekoration, zum Naschen und es ist Zutat für süße und salzige Speisen. Die Blasenkirschen enthalten Vitamin C sowie Eisen. Deshalb haben sie ihren Platz in der Natur- und Hausmedizin.

Pflege/Schnitt

Physalis wachsen in guter Garten- und Blumenerde, die mit Kalk angereichert ist. Die Pflanzen bevorzugen einen milden und warmen Standort. Unter heißer und praller Sonne bekommen sie leicht Sonnenbrand. Der Samen von Blasenkirschen keimt zügig in magerer Aussaaterde. Die kleinen Pflänzchen erhalten ihren Platz im Garten oder auf dem Balkon ab Mitte Mai nach den Eisheiligen. Im Beet bekommen sie einen Abstand von 60 Zentimeter. Die frostempfindlichen Fruchtsorten wachsen in Töpfen oder Kästen und benötigen wenig Platz. Sie genießen die Sommermonate im Freien und überdauern den Winter in einem kühlen Raum. Weitere Pflegemaßnahmen hängen von den gewählten Arten und Sorten ab.

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