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Eigenschaften

  • bilden Polster oder Horste
  • weltweites Vorkommen
  • immergrün, anspruchslos
  • siedeln in feuchten Arealen
  • sehr tolerant gegenüber Staunässe

Binsen

Gattung Juncus ab €7.10 kaufen
     
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Die Pflanzengattung der Binsen (botanisch Juncus) gehört zur Familie der Binsengewächse (Juncaceae). Sie sind ein Bestandteil der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales). Einige Botaniker ordnen sie auch der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) zu. In Österreich ist die gebräuchliche Bezeichnung Simsen. Binsen sind winterhart und ausdauernd. Die grasähnlichen Pflanzen sind meist mehrjährige Stauden. Binsen wachsen in Feuchtwiesen, Flachmooren, Sümpfen und besiedeln stehende Gewässer.

Die unkomplizierten Grüngewächse schmücken in unseren Gärten Teichränder oder Bachläufe. Sie finden in Aquarien Verwendung oder in Pflanztrögen. Binsen sind unkompliziert und dekorativ. Die Pflanzen kommen mit feuchten Gründen gut zurecht. Allerdings kommen sie in der Natur nicht als untergetauchte Wasserpflanzen vor. Binsen bilden unterirdische Rhizome. Ein wesentliches Merkmal der Binsen sind ihre knotenlosen, steifen und rundlichen Halme. Diese sind oft hohl. Blätter fehlen oder haben eine halmartige Röhrenform. Der gebräuchliche Begriff "Binsenweisheit" bezeichnet einen bekannten Sachverhalt und bezieht sich auf das große Verbreitungsgebiet der Binsen.

Blatt

Binsen bilden hoch strebende Halme und besitzen meist nur ein einziges Blatt. Das Blatt ist spitz zulaufend und sitzt unter dem Blütenstand. Es ist schmal und ähnelt einem Seitenhalm. Oftmals sind die Blätter drehrund. Es gibt Binsenarten mit flachen Blättern sowie grasartigen Blättern. Meist sind Binsen unbehaart und kahl. Bei blattlosen Binsen findet die Photosynthese im Grün der Stängel statt. Die stängelartigen Blätter besitzen zuweilen einen kompakten Wuchs und sind mit weißem Mark gefüllt.

Blüte

Binsen besitzen kleine Blütenstände. Es handelt sich um dreizählige zwittrige Blüten. Die unteren Blüten besitzen längliche Stiele, die oberen und zentraleren Blüten stehen an kürzen Stielen oder sind gestaucht. Die Binsenblüten verfügen über drei trockene Blütenspreizen (Perigonblätter) und besitzen je nach Art drei oder sechs Staubblätter. Die Blüte hat einen Griffel mit insgesamt drei Narben sowie einen Fruchtknoten. Dieser besteht in den meisten Fällen aus drei Kammern und entwickelt sich nach der Blüte zu einer Samenkapsel. Die Blütenstände der Binsen sind Spirren oder Rispen. Sie stehen am Stängelende, oft wachsen sie scheinbar aus dem Halm heraus. Bei einigen Arten überragt das Blatt die Blüte sogar. Viele Arten sind Lichtkeimer. Die Bestäubung der Blüte erfolgt durch Insekten oder über den Wind.

Frucht

Binsen besitzen eine drei- bis mehrsamige kapselartige Frucht. Sie entwickelt sich im Laufe des Sommers aus dem Fruchtknoten. Die Kapselfrucht ist vielfach dreiteilig und durch innere Plazenten gegliedert. Bei Heimsimsen sind die Kapseln einfächrig. Die Ausbreitung der Samen geschieht durch den Wind oder durch Anhaftung im Fell oder im Gefieder von Tieren.

Wuchs

Viele Binsen sind ausdauernde und krautige Grünpflanzen. Sie bilden vertikal wachsende Stengel. Meist sind die Grünpflanzen mehrjährig, nur wenige Binsen sind einjährig. Das Erscheinungsbild der verschiedenen Arten ist unterschiedlich, in der Mehrzahl verläuft die vegetative Vermehrung über Rhizome. Einige bilden Polster, andere sind horstartige Pflanzen. Aufgrund der hohlen Stängel sind Binsen sehr tolerant gegenüber Staunässe.

Standort

Die Gattung Juncus besiedelt in unseren Breitengraden hauptsächlich sonnige und halbschattige Plätze an feuchten und nassen Standorten. Binsen kommen in Mooren vor, sie wachsen in Feuchtwiesen und in Sümpfen. Die grasähnlichen Pflanzen wachsen an Teich- und Bachufern. Einige Arten, wie die Gattung Luzula, kommt mit trockeneren Böden und schattigen Standorten zurecht. Sie wächst in Wäldern oder unter Gebüschen.

Verbreitung

Binsen kommen weltweit vor. Es gibt rund 315 Arten von Binsen. Die Pflanzen besiedeln vorwiegend Sumpfgebiete oder wachsen an den Rändern von Gewässern. Hauptsächlich gedeihen Binsen auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten Breiten. In Deutschland gibt es 29 Binsen-Arten. Nur wenige Binsen-Arten kommen auf der Südhalbkugel vor. Dort bevorzugen die anspruchslosen Pflanzen Regionen in Hochlagen ab 2000 Metern. In tiefer gelegenen tropischen oder subtropischen Naturräumen finden sich kaum Binsen.

Nutzung

Binsen finden bei uns als dekorative Grünpflanzen vielfach Verwendung in der Bepflanzung von Gartenteichen oder Wasserläufen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Schwermetalle und sonstige Schadstoffe in ihren Fasern zu speichern, spielen die Grünpflanzen eine bedeutende Rolle für biologische Pflanzenkläranlagen. Dies betrifft etwa die Blau-Binse (Juncus inflexus). Seit Jahrtausenden dienen die Halme einiger Binden-Arten wie zum Beispiel der Flatter-Binse (Juncus effusus) zum Flechten von Körben, Taschen oder Sandalen. Auch Stuhlgeflechte lassen sich aus Binsen flechten sowie die japanischen Tatami-Matten.

Pflege/Schnitt

Binsen sind unkompliziert und robust. Ein Rückschnitt ist in der Regel nicht notwendig, aber durchführbar. Der Gärtner entfernt im Frühjahr abgestorbene oder vertrocknete Stengel. Viele Binsen sind immergrün, vor allem bei milderen Wintertemperaturen bleiben ihre grünen Halme stehen.

Krankheiten/Schädlinge

Die Pflanzen sind sehr robuste Gräser und kaum anfällig für Schädlinge oder Krankheiten.

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