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Eigenschaften

  • sommergrüne Stauden
  • gefiederte Blätter
  • große Doldenblüten
  • schnellwüchsig
  • enthält phototoxische Gifte

Bärenklau

Gattung Heracleum
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
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Die Pflanzengattung Bärenklau (bot. Heracleum) gehört in die Familie der Doldenblütler (bot. Apiaceae). Die erste wissenschaftliche Beschreibung und die Aufstellung der Gattung stammen von dem schwedischen Botaniker Carl von Linné. Er benannte die Gattung Heracleum nach Herakles, einem Helden aus der griechischen Mythologie. Der deutsche Name geht auf das ähnliche Aussehen der lappig gestielten sowie behaarten Blätter mit Tierfüßen, Bärenklauen, zurück. Es gibt rund 70 Arten von Bärenklau. Bekannt ist vor allem der Riesenbärenklau, auf den Behörden, Naturschutz-Organisationen und Presse wegen seiner Giftigkeit regelmäßig hinweisen. Es handelt sich um einen invasiven Neophyten aus dem Kaukasus.

Die Pflanzen kommen hauptsächlich in Asien und Europa vor. Hinzu kommen Vorkommen des Riesenbärenklaus (Heracleum mantegazzianum oder Heracleum giganteum) als Neophyt in Ostafrika, Nordamerika bis nach Australien und Neuseeland. Es handelt sich um Stauden oder um einjährige krautige sowie einmal blühende Pflanzen mit attraktivem Blattschmuck und schönen Doldenblüten. Alle Pflanzenteile sind jedoch giftig, insbesondere beim Riesenbärenklau. Dieser kann durch den phototoxischen Giftstoff Furocumarin in den Pflanzensäften oder den rauen Härchen bei Berühren starke Hautreaktionen auslösen. Diese ähneln Brandwunden und heilen schlecht. Schon der starke Geruch der Pflanze löst bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen wie Atemprobleme aus.

Blatt

Die grünen Blätter der Bärenklau-Arten sind groß und auffällig gezackt. Sie sind ein- bis dreifiederig und breitlappig. Die behaarten Blätter stehen wechselständig an den Trieben. Die Blätter an der Basis sind gestielt.

Blüte

Die zusammengesetzten Dolden bestehen aus kleinen Dolden (Döldchen) mit zwittrigen Blüten. Die äußeren Blüten sind meist männlich. Die Kronblätter sind weiß oder rosafarben. Die Blütezeit des Bärenklaus dauert von Juli bis in den September. Dabei übernehmen Insekten, wie Bienen, Fliegen oder Käfer, das Bestäuben.

Frucht

Noch während der Blüte entwickeln sich Samen. Sie verbreiten sich durch Regenwasser und Tiere.

Wuchs

Die Bärenklaupflanzen sind in der Regel ausdauernde krautige Pflanzen oder seltener ein- oder zweijährige Pflanzen. Sie wachsen aufrecht und haben eine grundständige Rosette. Die Bärenklaupflanzen besitzen hohle, knotige Stängel. Sie sind meist stark verzweigt.

Standort

Die verschiedenen Bärenklau-Arten besiedeln unterschiedliche Standorte. Einige wachsen auf Wiesen, auf Brachländern, andere an Bach- oder Flussrändern oder am Wegesrand. Die Pflanzen sind unkompliziert und in der freien Natur bei der Wahl ihrer Standorte nicht wählerisch. Viele Arten bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen, feuchten, nährstoffreichen und tiefgründigen Böden. Mit Brennnesseln gilt der Wiesen-Bärenklau auch als Stickstoff-Zeigerpflanze.

Verbreitung

Die Areale von Bärenklau-Arten befinden sich meist in Zentralasien und darüber hinaus auch in Russland, der Mongolei sowie in Europa und in Nordafrika wie in Marokko. Sie wachsen wild in Afghanistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Kasachstan, in Pakistan, Indien, im Himalaya-Raum bis über China nach Ostasien. In China kommen Bärenklau-Pflanzen in einigen Provinzen bis in Höhenlagen von 4.500 Metern vor.

Der Riesenbärenklau hat sich als Neophyt aus dem Kaukasusraum bis nach Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland ausgebreitet. Sein ursprüngliches Vorkommen im Kaukasus umfasst Regionen am Fuße von Gebirgslagen sowie Höhen bis zu 2.200 Meter. Er wächst über die natürliche Waldgrenze hinaus und besiedelt feuchte Standorte, Waldränder oder Lichtungen.

Nutzung

Einige Arten sind in der Volksmedizin bekannt. Bei verschiedenen Bärenklau-Arten lassen sich die Blätter oder die jungen Sprösslinge für Salate oder als Gemüsebeilage zubereiten. Die großen Doldenblüten ziehen Bienen an und gelten als wichtige Bienenweide.

Pflege/Schnitt

Bärenklau ist unkompliziert und anspruchslos. Allerdings benötigen viele Arten viel Wasser. Die Pflanzen sind sommergrün und welken im Spätherbst.

Der Riesenbärenklau hat sich seit einigen Jahren zu einer Plage entwickelt. Es ist dringend empfohlen, ihn sofort zu entfernen, bevor er Blüten oder sogar Samen bilden kann. Beim Umgang mit der Pflanze ist höchste Vorsicht geboten. Dazu ist die Haut mit Schutzkleidung zu bedecken, Handschuhe sowie Gesichts-, Augen- und Atemschutz empfehlen sich. Aufgrund der phototoxischen Gifte in der Pflanze erfolgt das Entfernen idealerweise bei bedecktem Himmel. Wichtig ist es, nicht nur die oberirdischen Teile zu entfernen, sondern auch die Wurzeln bis mindestens zehn Zentimeter tief auszugraben, die Pflanzenteile zu verbrennen oder die Wurzel mit der Schnittstelle nach oben in den Restmüll zu füllen.

Krankheiten/Schädlinge

Krankheiten oder Schädlingen sind bei Bärenklau-Arten bisher nicht bekannt.

Pflanzen innerhalb der Gattung Bärenklau Heracleum

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