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Eigenschaften

  • breiten sich mithilfe von Rhizomen schnell aus
  • lang gestielte und zwei- bis vierfach gefiederte Blattwedel
  • Wuchshöhe zwischen 50 und 400 Zentimeter
  • frostempfindlich, aber winterhart
  • anspruchslos

Adlerfarne

Gattung Pteridium
     
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Die Gattung der Adlerfarne (bot. Pteridium) zählt zur Familie der Adlerfarngewächse (bot. Dennstaedtiaceae). Einigen Taxonomen zufolge untersteht sie den Saumfarngewächsen (bot. Pteridaceae). Auch bei der Artenzahl sind sich die Experten uneinig. Während einige von ihnen die gleichnamige Art (Pteridium aquilinum) als einzige Vertreterin ansehen, ordnen andere Autoren der Gattung weitere, tropische Arten zu.

Der Gattungsname leitet sich aus den griechischen Wörtern 'ptéris' (Farn) und 'éidos' (Gestalt) ab. Seinen deutschen Namen verdankt der Adlerfarn seinen Blattwedeln, die den Krallen eines Adlers ähnlich sehen. Auch der Querschnitt des Stängels lässt eine adlerähnliche Gestalt erkennen. Hierzulande ist er unter den Namen Flohfarn, Wanzenfarn und Großer Waldfarn bekannt. Während manche Gärtner ihm im heimischen Garten ein Plätzchen zur Verfügung stellen, sehen ihn andere als unerwünschten Eindringling an, den es zu bekämpfen gilt.

Blatt

Die Blattwedel der Adlerfarne sind leuchtend grün, lang gestielt und zwei- bis vierfach gefiedert. Die Blattfläche neigt sich bogenförmig und die Blattränder präsentieren sich leicht eingerollt.

Blüte

Farne bilden keine Blüten aus.

Frucht

Auf der Unterseite der Blattwedel reifen von Juli bis Oktober in Sporenbehältern die Sporen heran. Durch den Wind verweht, entwickeln sich auch an weit entfernten Stellen neue Pflanzen. Zwar bildet der Adlerfarn viele Sporen aus, doch verbreitet er sich wesentlich stärker mithilfe seine Rhizome.

Wuchs

Mit seinen leicht überhängenden Blattwedeln erreicht der Adlerfarn eine Höhe von 50 Zentimeter bis 200 Zentimeter. Unter günstigen Bedingungen erreichen manche Exemplare bis zu vier Meter Höhe. Diese Wuchsfreude macht den Adlerfarn zum Riesen unter den heimischen Farnen. Die Wedel entspringen einzeln einem Sprossenachsensystem (Rhizom). Dieses wächst in der Regel unterirdisch oder dicht über der Bodenoberfläche. Schätzungen zufolge erreicht das Wurzelsystem des Adlerfarns ein Alter von mehr als 1000 Jahren.

Standort

In Bezug auf den Standort sind die Adlerfarne nicht sehr wählerisch. Ideal ist eine halbschattige Lage sowie ein lockerer, saurer, frischer bis feuchter Waldboden. Das unempfindliche Gewächs toleriert andere Böden, meidet jedoch kalkreiche Substrate.

Verbreitung

Mit Ausnahme von polaren Gebieten und Wüsten sind die Adlerfarne weltweit verbreitet. In Mitteleuropa gelten sie als häufig auftretend. Bevorzugt besiedeln sie lichte Wälder, deren Ränder, Gebüsche, Torfmoore sowie Wiesen und Weiden.

Nutzung

Insbesondere die jungen Blattwedel des Adlerfarns enthalten einen hohen Gehalt an Blausäure, einem Gift, das auf Flöhe, Wanzen und andere unliebsame Insekten abschreckend wirkt. Aufgrund dessen fand das Farnkraut einst als Füllmaterial für Matratzen sowie als Einstreu Verwendung. Auch heute noch profitieren Gärtner von dieser Eigenschaft und halten Schädlinge von ihren Pflanzen fern, indem sie den Boden mit dem Laub des Farns bedecken. Zwar sind Adlerfarne auch für Mensch und Tier stark giftig, doch schreckt das manche Gärtner nicht ab, das Gewächs auch als Zierpflanze im eigenen Garten zu kultivieren. Mit Blühpflanzen kombiniert, ergeben sich durch das Grün des Farns ansehnliche Kontraste. Der Adlerfarn eignet sich gut für schattige Bereiche, an denen sonst wenige Pflanzen gedeihen.

In Japan, Neuseeland und einigen Gebieten der USA ergänzt der Adlerfarn den Speiseplan mancher Menschen. Das junge Frühjahreslaub findet sich in gemischten Salaten wieder und verleiht ihnen eine würzige Note. Spanier folgen einem Brauch und stellen aus den im Herbst geernteten und später getrockneten Wurzeln Brot her. Wegen der karzinogen wirkenden Inhaltsstoffe ist von einem Verzehr sämtlicher Pflanzenbestandteile jedoch dringend abzuraten.

Pflege/Schnitt

Adlerfarne sind anspruchslose Pflanzen. In anhaltenden Trockenperioden genügen einige Wassergaben. Färben sich die hellgrünen Blattwedel gelb, liegt vermutlich im kalkhaltigen Wasser die Ursache. Um die Adlerfarne in ihrem Wuchs zu bändigen, ist es ratsam, eine Wurzelsperre einzubauen. Als Ring um die Pflanze gelegt und mit einer Klemmschiene verschlossen, schützt die Rhizomsperre ein zu starkes Ausbreiten.

Krankheiten/Schädlinge

Krankheiten fürchtet der Adlerfarn nicht. Sein hoher Giftgehalt bietet ihm einen natürlichen Schutz. Allerdings gibt es eine Pilzinfektion, die daran zu erkennen ist, dass sich die Staude von innen heraus braun färbt. In einem solchen Fall empfiehlt sich das Auslichten der geschädigten Pflanze sowie das Verwenden eines Fungizids.

Sofern an den Blattwedeln Fraßschäden zu entdecken sind, sind diese auf den Dickmaulrüssler zurückzuführen. Köderfallen mit Nematoden-Gel bewähren sich, um die ausgewachsenen Käfer zu bekämpfen. Den hungrigen Larven geht es mit Nematoden, die in Wasser aufzulösen sind, an den Kragen.

Pflanzen innerhalb der Gattung Adlerfarne Pteridium

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