Klassifikation

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  • Ordnung: Rosenartige
  • Familie: Brennnesselgewächse
  • Gattung: 1 Eintrag
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Eigenschaften

  • morphologische Vielfalt, weltweites Vorkommen
  • ein- und mehrjährige, ausdauernde Kräuter und Halbsträucher
  • optisch unauffällige Blüten
  • aufrechter Wuchs, Höhen bis drei Metern
  • Lebensmittel, Heilkraut, textile Fasern

Brennnesselgewächse

Familie Urticaceae
     
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Die Familie der Brennnesselgewächse, bot. Urticaceae, gehört zu den Bedecktsamern (Magnoliophyta) und zur Ordnung der Rosenartigen (Rosales). Die Pflanzenfamilie besteht aus mehr als 50 Gattungen mit 2.625 Arten. Die anpassungsfähigen, krautigen Pflanzen sind in allen Vegetationszonen der Welt verbreitet.

Die gefürchteten, namensgebenden Nesselhaare, die beim Berühren mit Reizstoffen wie Histamin und Ameisensäure zu Irritationen der Haut führen, sind nicht allen Gattungen und Arten der Pflanzenfamilie eigen. Die Gewächse weisen in ihrer Morphologie und den Abwehrmechanismen erhebliche Unterschiede auf. Verbunden sind die ein- und mehrjährigen, unverwüstlichen Wildkräuter durch die lange Tradition durch den Menschen genutzt zu sein. Hierzu zählt das Anwenden als Heilkräuter in Bereichen der Naturmedizin, als Nahrungsmittel und als Rohstoff zum Gewinnen von Fasern. Brennnesseln sind traditioneller Bestandteil von am Gründonnerstag servierten Suppen und Soßen, die am Gründonnerstag.

Blatt

Die Blätter von Brennnesselgewächsen sind gemäß der Artenvielfalt und dem Variantenreichtum in ihrer Morphologie frisch hell-, blau- und dunkelgrün. Wenige Arten beeindrucken durch zweifarbiges Blattwerk. Arten der Gattung Pilea wachsen als Epiphyten und sind sukkulent.

Die Mehrzahl der Pflanzen der Familie der Urticaceae besitzt wechselständiges Laub in spiraliger und zweizeiliger Anordnung. Die vorwiegend einfachen, lanzettlichen Laubblätter sind gestielt und verfügen über zwei freie Nebenblätter. Artabhängig ist der Blattrand glatt, gezähnt und gesägt.

Bestimmte Arten von Brennnesselgewächsen besitzen Brennhaare (Einzeltrichome) die wie kleine, verkieselte Spitzen aus den Blättern herausragen. Sie sind außergewöhnlich fragil und zerbrechen bei geringstem Berühren. Ein Cocktail aus Histamin, Ameisensäure und anderen Reizstoffen gelangt blitzschnell auf und in die Haut. Es führt zu unangenehmen Rötungen und brennendem Juckreiz. Seltene Arten besitzen Dornen, andere einen ungiftigen milchigen Saft.

Blüte

Breit gefächert wie die Arten der Pflanzenfamilie der Brennnesselgewächse sind Form und Farbe ihrer Blüten. Sie sind seiten- und endständig, einhäusig, zweihäusig getrenntgeschlechtlich und zwittrig. Die Farbpalette reicht von Weiß und Grauweiß bis zu Rosa und zartem Violett. In den in der Mehrzahl gut verzweigten Blütenständen stehen mehrere Blüten dicht beieinander. Die einzelnen Blüten vieler Arten sind optisch unauffällig, da sie nur einen bis drei Millimeter groß werden.

Die Blütenstände sind rispig, traubig und ährig. Viele von ihnen werden von Tragblättern umhüllt. Männliche und zwittrige Gewächse bilden zwei bis sechs Staubblätter aus. Die nach innen gebogenen Staubfäden kommen bei einer explosionsartigen Öffnung des Staubbeutels ans Tageslicht. Weibliche und zwittrige Blüten besitzen ein oberständiges Fruchtblatt. Das Bestäuben erfolgt durch Insekten und den Wind. In Mitteleuropa beginnt die Blütezeit der Urticaceae Mitte Juni und reicht bis in den Oktober hinein.

Frucht

Urticaceae Gewächse bilden trockene Nuss- und fleischige Steinfrüchte aus. Die Früchte von Brennnesselgewächsen sind einsamig.

Wuchs

Die Mehrzahl der Gewächse der Pflanzenfamilie der Urticaceae sind ein- und verholzend mehrjährige, ausdauernde, laubabwerfende, aufrechte Kräuter und Halbsträucher. Sie erreichen eine Wuchshöhe von einem bis zu drei Metern und bilden ein weit verzweigtes, sich stark ausbreitendes Wurzelwerk. Urticaceae Pflanzen wachsen schnell und breiten sich stark aus.

Weitere Spezies erscheinen als Lianen, Bäume und Epiphyten, die zum Teil immergrün sind. Pflanzen aus der Familie der Brennnesselgewächse sind ungiftig, Nesselhaare an den Blättern können Reizzustände verursachen.

Standort

Brennnesselgewächse fühlen sich an halbschattigen und sonnigen Standorten am wohlsten. Sie bevorzugen ein nährstoffreiches, humoses und feuchtes Substrat, das über einen hohen Stickstoffgehalt verfügt. Staunässe lässt die Wurzeln faulen.

Verbreitung

Pflanzen aus der Familie der Brennnesselgewächse kommen in allen Vegetationszonen weltweit vor. Eine Ausnahme bilden arktische Klimazonen. Die unterschiedlichen klimatischen Zonen bedingen die Vielzahl der morphologischen Varianten der Gewächse dieser Pflanzenfamilie. In Mitteleuropa verbreiten sich die Brennnesselgewächse zahlreich an Flussufern, Waldrändern und Böschungen.

Nutzung

Urticaceae Pflanzen sind vielfältig von Nutzen. Lange Tradition hat das Küchenkraut als Bestandteil von Suppen, Salaten und als Saft. In der Naturmedizin sind die Gewächse seit dem Mittelalter als unterstützendes Heilmittel bei Prostata- Harnwegs- und rheumatischen Beschwerden im Einsatz. Die Äbtissin Hildegard von Bingen rühmte deren Wirkstoff zum Reinigen des Magens. Das Wirken der Pflanzen aus der Familie der Brennnesselpflanzen ist der traditionellen chinesischen Medizin und der Heilkunde des Tibet geschätzt. Auch im indischen Ayurveda und in der indianischen Heilkunde in Nordamerika sind sie geschätzt.
Weiteres Anwenden erfahren Brennnesselgewächse zum Herstellen von Fasern für Bio-Textilien.

Pflege/Schnitt

Beim Kultivieren von Urticaceae Gewächsen spielt das ausreichende Versorgen der Pflanzen mit Stickstoff die entscheidende Rolle. Rückschnitt oder Frostschutz erfordern artabhängig unterschiedliche Maßnahmen. Ältere Pflanzen lassen sich durch Auslichten vor dem Vergreisen bewahren. Es empfiehlt sich, unerwünschtes Ausbreiten der Pflanzen zu verhindern.

Krankheiten/Schädlinge

Brennnesselgewächse sind anfällig für den Befall von Spinnmilben und Roten Spinnen. Staunässe kann zu Wurzelfäule führen.

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