Der Echte Beinwell, auch Gemeiner Beinwell genannt, gibt sich mit charakteristischen Borsten als Raubein. Seine filigrane Seite zeigt sich, wenn die kleinen hängenden Blüten erscheinen. Intensiv purpur bis violett gefärbt, strahlen sie vor dem grünen Laub der Pflanze. Die lanzettlichen und stark geaderten Blätter machen (bot.) Symphytum officinale zu einer unverkennbaren Wildstaude. Sie erreichen an ihrer Basis bis zu stolzen 60 Zentimeter in der Länge. Imposant ist der gesamte Wuchs des Echten Beinwells, der sich bis auf einen Meter in die Höhe reckt. Als alte Heilpflanze ziert die Staude seit langer Zeit Bauerngärten. Mit seinem herben Aussehen setzt Echter Beinwell in formalen Gärten schöne naturnahe Kontrapunkte. Der gesamte Echter Beinwell ist dicht mit Borsten überzogen, wobei die jüngeren Blätter ein weicher Flaum bedeckt. Dadurch lässt sich der Echte Beinwell leicht mit dem bekannten Borretsch oder 'Gurkenkraut' verwechseln, dessen Stängel und Blätter ebenfalls Borsten bedecken. Sie gehören zur gleichen Pflanzenfamilie, unterscheiden sich in ihren Blüten deutlich.
Symphytum officinale zeigt seine auffälligen, röhrenförmigen, purpur-violetten Blüten ab Mai. Oftmals reicht die Blütezeit bis in den Juli hinein. Echter Beinwell ist schnellwüchsig und breitet sich mit seinem fleischigen Wurzelwerk rasch aus. Auch in die Höhe schießt die Pflanze zügig. Wer dem Echten Beinwell in seinem Garten einen Platz einräumt, der muss großzügig sein. Mit einer Wuchshöhe von 80 bis 100 Zentimetern und seinem starken Wurzelwerk ist der Echte Beinwell ein guter und imposanter Bodendecker. Diese Wildstaude ist anspruchslos, was den Standort angeht. Der Echte Beinwell fühlt sich an frischen bis feuchten Plätzen in sonniger bis absonniger Lage zu Hause. Besonders schön sieht er in naturnahen Gärten aus. Ein Bauerngarten ist ohne Symphytum officinale nicht komplett! Die Staude ziert Gehölzränder vortrefflich und kommt mit dem Schattenwurf der Bäume gut zurecht. In freier Wildbahn findet sich der Echte Beinwell häufiger auf Feuchtwiesen. Im Garten wächst er auf Böden, die zu Nässe neigen und sich schwierig zu bepflanzen zeigen. Am Teichrand gibt sich Echter Beinwell unkompliziert und verleiht dem Arrangement ein wild-romantisches Ambiente. Im Sommer ist der Beinwell ein beliebtes Ausflugsziel für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere langrüsselige Insekten. Dann locken die farbenfrohen Blüten mit ihrem süßen Nektar.
Schon den alten Griechen war die Heilkraft dieser schönen und schmückenden Staude bekannt. Sowohl der deutsche Name Echte Beinwell als auch der botanische Name Symphytum (zusammenwachsen) deuten auf die besondere Haupteigenschaft dieser Pflanze hin, offene Wunden zu heilen und bei Knochenbrüchen unterstützend und lindernd zu wirken. Der besondere Wirkstoff Allantoin ist in hohen Mengen im Echten Beinwell enthalten und regt das Gewebe an, sich innerhalb kürzester Zeit zu regenerieren. Der Echte Beinwell ist eine der populärsten Heilpflanzen. Bis heute finden die positiven Eigenschaften dieser Staude in der modernen Medizin Einsatz. Im Garten überzeugt diese robuste, schnellwüchsige Pflanze mit ihrem markanten Äußeren. Sie gibt sich ausgesprochen pflegeleicht und ist bis nahezu -29 °C winterhart. Dadurch erübrigt sich ein Schutz vor Frost. Lediglich im Frühjahr nimmt sich der Gärtner Symphytum officinale an. Dann greift er beherzt zur Gartenschere und schneidet die welken Pflanzenteile ab und macht Platz für den üppigen Neuaustrieb.