Der Chinesische Blasenbaum, der auch Chinesischer Flammenbaum, Chinesischer Goldregenbaum oder Bougainvillea-Goldregenbaum genannt wird, ist ein in heimischen Gärten seltenes exotisches Gewächs mit sensationellem, rosa bis rotem Fruchtschmuck, der tatsächlich ein wenig an die Blüten einer Bougainvillea erinnert. Die Bezeichnung Chinesische Blasenesche ist für die drei aus Ostasien stammenden Koelreuteria-Arten ebenfalls gebräuchlich, da die Blätter der Bäume stark an die unserer heimischen Eschen erinnern. Koelreuteria bipinnata ist einer der wenigen Bäume, die erst spät im Sommer blühen. Die kleinen gelben, erst kelch- und später sternenförmigen Blüten mit ihrer roten Mitte und den hohen Staubgefäßen an endständigen rispigen Blütenständen setzt der Baum ab Juli an. Die Blüte reicht bis in den frühen September hinein. Die zwittrigen Blüten duften stark und ziehen zahlreiche Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und weitere nützliche Insekten an. Der Blasenbaum, der seinen Namen eben den papierartigen, dreieckigen Kapselfrüchten mit jeweils drei schwarzen Samen verdankt, die nach der Blüte den Baum schmücken, ist tolerant gegen Trockenheit und Hitze und daher als Klimabaum im Gespräch. Er bildet eine unregelmäßige Krone mit nach unten geneigten Ästen. Hierzulande erreicht er ungeschnitten Wuchshöhen von um die acht Meter, wird in seinem natürlichen Habitat aber leicht doppelt so hoch.
Der Chinesische Blasenbaum wird als Hochstamm oder mehrstämmig angeboten und am besten als Solitär an einen sonnigen und geschützten Standort gepflanzt. Er benötigt einen trockenen bis frischen, normalen, humosen, nährstoffreichen, leicht sauren Gartenboden, der gut durchlässig sein muss, damit sich keine Staunässe bildet. Der Baum verträgt aufgrund seines Wurzelsystems keine Pflasterung. Er ist als Wegbaum aus diesem Grund, aber auch wegen seiner durchhängenden, offenen Krone, ungeeignet. Das tiefgründige und oberflächliche Wurzelsystem muss zudem eingedämmt werden, da sich das Gehölz sonst recht unkontrolliert ausbreiten kann. Koelreuteria bipinnata ist auf den ersten Blick der etwas bekannteren und häufiger kultivierten Art Koelreuteria paniculata sehr ähnlich, es gibt jedoch markante Unterschiede. Das ist zum einen die auffällige Färbung der blasenartigen Früchte bei Koelreuteria bipinnata. Zum anderen sind die doppelt bis dreifach gefiederten Blätter bei dieser Art nicht gelappt. Blasenbäume gehören zur Familie der Seifenbaumgewächse. Ihr ursprüngliches Herkunftsgebiet ist China. Der Gattungsname Koelreuteria ehrt den deutschen Naturforscher und Professor Joseph Gottlieb Kölreuter, der im 18. Jahrhundert Direktor der Hofgärten in Karlsruhe war.
Der Chinesische Blasenbaum ist ganzjährig eine Zierde für eher große und parkartig angelegte Gärten. Er ist im Austrieb rot. Im Herbst verfärbt sich sein lichtes dunkelgrünes Laub je nach Witterung in ein goldenes Gelb oder in ein Orange. Um seinen Wuchs zu kontrollieren und zu lenken, sollte der Blasenbaum zweimal im Jahr, im Juni und September, beschnitten werden. Koelreuteria bipinnata kann gut über Wurzelschnittlinge und Stecklinge vermehrt werden. Die beste Pflanzzeit für den Blasenbaum mit seinen lampionartigen Früchten und dem farnähnlichen Laub ist Ende Oktober. Junge Bäume müssen in den ersten Jahren noch einen Winterschutz erhalten. Sollte es dennoch zu Frostschäden kommen, erholt sich der Blasenbaum davon in der Regel schnell. Dem Chinesischen Blasenbaum wird eine Winterhärte bis -17° C attestiert. Je wärmer und sonniger der Sommer ist, um so reicher fallen die Blüte und der herbstliche Fruchtschmuck aus. Im Frühjahr freuen sich etablierte Bäume über einen Düngung mit Kompost oder mit einem Langzeitdünger.
