Die Bartlose Schwertlilie 'Annick' ist fast das ganze Jahr über eine besondere Zierde für den Garten. Bereits beim Austrieb im Frühjahr erregen ihre durch ihre schlanke, schwertartige Form an Ziergräser erinnernden Blätter mit einem leichten rosa Farbton am Blattansatz Aufmerksamkeit. Darüber sind sie saftig dunkelgrün. Der Stängel ragt deutlich über die Blätter hinaus, bleibt jedoch mit einer Höhe von 20 bis 40 cm deutlich unter der Größe anderer Irissorten. Das macht die Iris sibirica 'Annick' ideal für die Pflanzung im Vordergrund, wo ihr Blattschmuck optimal zur Geltung kommt. Am prächtigsten ist die Pflanze dennoch in der Blütezeit, die mit Anfang Mai sehr früh beginnt und bis Ende Juni reicht. Dann trägt sie in einem verzweigten Blütenstand zwei bis fünf außergewöhnlich schön geformte Blüten in kräftigem Mitteblau bis Violettblau. Ihre drei Domblätter sind einfarbig und nicht gewölbt, sondern stehen fast kerzengerade nach oben, wodurch sich statt einer Kuppel eine schnabelartige Form bildet. Zwischen ihnen stehen drei weitere einfarbige Blütenblätter zur Seite hin ab. Unter diesen ragen die deutlich größeren Hängeblätter hervor, die nicht hängen, sondern ebenfalls gerade zur Seite zeigen, was der Blüte zusätzliche Breite verleiht. In der Blattmitte zeigen sie eine attraktive weiße Zeichnung, die sich deutlich vom blauen oder violetten Hintergrund abhebt und einen herrlichen Farbkontrast bildet. Die Bartlose Schwertlilie 'Annick' trägt, wie schon ihr Name sagt, keinen Bart. Sie hat lediglich einen unauffälligen Kreis mit drei Staubblättern. Dennoch gilt sie als gute Insektenweide, die vor allem für größere Insekten wie Hummeln eine wertvolle Nahrungsquelle darstellt. Nach dem Verblühen bildet jede Blüte eine dreikantige Kapselfrucht aus, die bei der Reife nur im oberen Teil aufplatzt und auch nach der Freigabe der Samen sehr dekorativ aussieht. Da die Pflanze einer in Mitteleuropa heimischen Art angehört, bestehen keine Bedenken, die Ausstreuung der Samen zuzulassen, wonach die vertrockneten Früchte bis ins Frühjahr als Gartenschmuck stehenbleiben können.
Typische Pflanzorte für die Bartlose Schwertlilie 'Annick' sind die Ufer von Gartenteichen, Seen und Bächen, Freiflächen mit Wildstaudencharakter und Rabatten. Sie eignet sich aber auch gut für Blumen- und Staudenbeete. Als heimische Pflanze kommt sie besonders häufig in Naturgärten zum Einsatz. Mit ihrem außergewöhnlich schönen Aussehen kann sie sich aber auch in parkartigen Anlagen neben exotischeren Arten sehenlassen. Zudem ist sie eine gute Schnittblume, die sich herrlich in Sträußen und Vasen macht. Die Pflanzung erfolgt meist in Gruppen von drei bis maximal zehn Exemplaren. Bei der Mengenberechnung ist ein Pflanzabstand von 35 cm einzukalkulieren. Iris sibirica 'Annick' bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchtem, schwach saurem Boden. Auch frische und pH-neutrale bis schwach alkalische Substrate sind geeignet. Bei trockenem Boden ist zusätzliche Bewässerung erforderlich, damit die feuchtigkeitsliebende Pflanze nicht austrocknet. Vorübergehende Überschwemmungen sind kein Problem, solange es nicht zu dauerhafter Staunässe kommt. Das Substrat sollte lehmig bis humos und nicht allzu nährstoffreich sein. Sandböden können durch Einarbeiten von Lehm angepasst werden, dürfen aber niemals austrocknen. Die Bartlose Schwertlilie 'Annick' verträgt Kalk, benötigt diesen aber nicht. Sie ist bis -34 °C winterhart und braucht bei ausreichender Feuchtigkeit außer dem jährlichen Rückschnitt keine Pflegemaßnahmen. Dieser erfolgt im zeitigen Frühjahr, vor dem neuen Austrieb. Auf keinen Fall sollte die Bartlose Schwertlilie im Herbst geschnitten werden, da ihre abgestorbenen Blätter als Winterabdeckung für die Rhizome dienen, in denen sie die kalte Jahreszeit überdauert. Ansonsten ist 'Annick' wenig empfindlich und wird selten krank. Auch Schneckenbefall kommt selten vor.