Die Avocado zählt zu den bekanntesten tropischen Früchten. Ihre Popularität verdankt sie ihrer vorteilhaften Wirkung auf die Gesundheit. Die Avocado zählt zur Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Mit einem Anteil von 25 % Fett in Form von wertvollen, ungesättigten Fettsäuren gehört sie inzwischen zu den begehrten Superfoods. Der Geschmack des cremigen Fruchtfleisches ist mild, zartschmelzend und mit nussartigem Aroma. Für die Zubereitung einer Avocado stehen zahlreiche köstliche Rezepte zur Verfügung; das Spektrum reicht von herzhaft bis süß, als Salate, Saucen und Dips. Ursprünglich stammt Persea americana aus Südmexiko. Bereits die Azteken kultivierten diese Bäume, weil sie die heilsame Wirkung der Früchte auf die Gesundheit erkannt hatten. Die spanischen Eroberer brachten diese Wunderpflanze im 16. Jahrhundert nach Europa. Heute wird die begehrte Nutzpflanze in fast allen tropischen und subtropischen Ländern angebaut. Mittlerweile existieren mehr als 400 Kultursorten. Im feuchtwarmen tropischen Klima entwickelt sich die Avocado zu einem bis zu 20 Meter hohen, immergrünen strauchigen Baum. Hierzulande in Topfkultur gehalten, erreichen die schnellwüchsigen Bäumchen eine Höhe von drei bis maximal fünf Meter. Wer bisher keine Erfahrung mit der Kultur tropischer Gewächse hat, erzielt mit diesen bemerkenswert anspruchslosen Pflanzen erste Erfolge.
Die glänzenden, blaugrünen, spitzovalen Blätter der Avocado sitzen an längeren Stielen und wachsen auf eine Länge von bis zu 30 cm heran. Sie sitzen spiralig an den Ästen und bilden in kürzester Zeit ein dichtes Blätterdach. Von der ausgeprägten Mittelrippe des Blattes ziehen sich zahlreiche Nerven bis zum Rand und geben dem Blatt eine wellige Struktur. Ein weiterer Pluspunkt der in Topfkultur gehaltenen Pflanzen ist, dass sie ihr Blattwerk während der Winterpause nicht verlieren. Persea americana bildet an natürlichen Standorten erst nach 10 oder mehr Jahren erste Blüten aus. Bessere Chancen auf eine eigene Ernte hat der Gärtner mit sogenannten veredelten Pflanzen. An einem Stamm vereinen sich ein männlicher und weiblicher Baum. Die Chance auf erfolgreiche Befruchtung wird auf diese Weise um ein vielfaches gesteigert. Bereits nach zwei bis drei Jahren tragen diese Pflanzen Früchte. Die duftenden Blütenrispen mit ihren sehr kleinen, gelben Blütchen entstehen am Ende eines Asttriebs. Die Befruchtung kann mit einem Pinsel unterstützt werden. In Topfkultur reifen aus den bestäubten Blüten nach 8 bis 12 Monaten pflückreife Früchte. Avocados werden bevorzugt hart geerntet. Durch ein Nachreifen auf der Fensterbank entwickelt sich ein besseres Aroma.
Für die stark wachsende Avocado ist keine Spezialerde benötigt. Mit Einheitserde, der Sand beigemischt wird, verlangsamt sich die stürmische Ausdehnung der Pflanzen. Der Gärtner achtet vor allem im Sommer auf eine ausreichende Bewässerung. Die Pflanzerde ist beständig feucht zu halten, ohne Staunässe zu bilden. Persea americana verträgt als junge Pflanze noch nicht die volle Mittagssonne. An einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt sie sich langsam an die Bedingungen im Freien. Ältere Pflanzen stehen ab Mai an einem warmen, ganztägig von direkter Sonne beschienenen Ort. Die heiße Mittagssonne sorgt für eine gute Entwicklung der Pflanzen. Für eine kompaktere, verzweigte Gestalt sind die langen, unverzweigten Triebe an den Spitzen zu beschneiden. Idealer Zeitpunkt ist das Ende der Winterruhe. Avocados vertragen Temperaturen bis +/- 0 °C problemlos, wenn es tagsüber deutlich wärmer wird, deshalb können Avocados relativ lange draußen stehen. Erst nach den ersten leichten Frösten beziehen sie ihr Winterquartier. Zum Überwintern benötigen sie dauerhaft eine Mindesttemperatur von 8 °C. Avocados sind trotz ihrer tropischen Herkunft pflegeleichte Topfpflanzen.